Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Titel: Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
Knöchel streiften nur knapp über den Boden.
    Seine Sensoren erfassten Stig, der aus der vorderen Notausstiegs-luke des gepanzerten Wagens sprang, als dessen Schutzschirme in einem tiefpurpurnen Klimax aufleuchteten. Der Guardian rannte mit eleganter Leichtigkeit in der niedrigen Schwerkraft davon. Hinter ihm konzentrierten die SoldatenMotilen ihr Feuer, und der beschädigte Wagen explodierte.
    Ein Stück voraus bremste Olwens gepanzerter Wagen hart.
    »Los, weiter!«, brüllte Morton wild. »Macht, dass ihr von hier ver-schwindet, verdammt!«
    Mikro-Raketen schossen über ihn hinweg und krachten in das langsam fahrende Fahrzeug. »Wir können schneller laufen als sie!«
    »Aber …«
    »Kein Aber! Verschwindet!«
    Der gepanzerte Wagen beschleunigte wieder, und sein Vorsprung wurde größer.
    »Schneller laufen als sie, Süßer!«, lachte Cat mit rauer Stimme.
    »Willst du vielleicht auch vor dem Plasma des startenden Schiffs da-vonrennen, Morty Darling?«
    Morton biss die Zähne zusammen. Seit er das Schiff zum ersten Mal gesehen hatte, versuchte er, sich auszurechnen, wie viel es wohl wiegen mochte. Eine Menge des Gewichts war Treibstoff; daran erinnerte er sich aus dem Überblick, den die Dateien ihm verschafft hatten. Trotzdem, eine Viertelmillion Tonnen war eine konservative Schätzung. Selbst wenn die Schutzschirme sich zu Flügeln konfigu-rierten und ihm einen gewissen Auftrieb verliehen, musste das Zünden der Fusionsmotoren, die so viel Schub erzeugen konnten, schlimmer sein als ein strategischer Atomsprengkopf.
    Morton sah die dunkle Woge von SoldatenMotilen über das brennende Wrack des gepanzerten Wagens strömen. Sie waren schnell, aber sie hatten keine Unterstützung durch Elektromuskeln. Sie würden diese Geschwindigkeit niemals aufrechterhalten können. Oder etwa doch?
    Cat lief neben ihm her, und Alic folgte ein Stück weit abseits.
    »Es wird nicht starten«, grunzte Morton.
    »Oh, Morty – du bist einfach köstlich! Diese Guardian-Penner haben sich selbst jede Chance zunichte gemacht, die sie vielleicht hatten. Das hier wird bestimmt nicht anders laufen.«
    »Es muss aber. Bradley muss gewinnen! Der Starflyer darf nicht entkommen!«
    »Dann hätten wir vielleicht ein paar taktische Sprengköpfe oder ein Kampfschiff der Moscau -Klasse mitbringen sollen. Kapier es endlich: Dieses Ding ist schlauer als wir!«
    »Schlauer als du vielleicht, aber nicht schlauer als ich.«
    »Morton hat Recht«, sagte Alic. »Es ist noch nicht gestartet. Bradley muss nur dafür sorgen, dass es am Boden bleibt.«
    »Männer! Warum irgendwas erreichen, wenn man träumen kann?«
    »Fick dich.«
    Sie benötigten drei Minuten für eine Meile. Sie mieden die Straße; die war zu ungeschützt. Der Untergrund daneben war uneben und zerklüftet, und das Gras und Eukalyptus-Gestrüpp bot ihnen eine gewisse Deckung. Sie rannten noch fünfzehn Minuten, bis Mortons Zielentfernungsmesser anzeigte, dass sie allmählich einen Vorsprung vor den verfolgenden Motilen herausliefen. »Wir müssen noch weiter von der Straße weg!«, sagte er. »Die anderen SoldatenMotilen sind vor uns. Ich will nicht zwischen ihre Linien geraten.«
    »Gute Idee«, stimmte ihm Alic zu.
    Morton wechselte die Richtung ein wenig und entfernte sich vom Highway One.
    »Was denkst du, wie weit sie uns verfolgen?«
    »Genauer gefragt, wie viel Energie hast du noch?«
    »Mein Anzug ist auf elf Prozent runter. Der Schutzschirm ist ein richtiger Energiefresser.«
    »Hört zu, Jungs, wir müssen nicht …«
    Die Sonne erlosch.
    Selbst mit den Beschleunigungsdrogen, die seine Gedankenpro-zesse befeuerten, benötigte Morton eine Sekunde, um die monströse Anomalie zu registrieren. Das Licht verschwand aus der Prärie, raste von ihm weg wie bei einer Sonnenfinsternis. »Hä?« Er wandte sich nach Westen und hob den Kopf, um seine visuellen Sensoren auf die Dessault Mountains zu richten. Seine Knie hätten vor Schreck fast nachgegeben. »Das ist unmöglich!«, ächzte er.
    Die Charybdis kreischte protestierend, als Ozzie die Beschleunigung auf fünfzehn g erhöhte. Sie verfolgten eine flache Parabel von der zweiten Gitterschale aus zurück nach oben. Hinter ihnen hatten Nu-klearexplosionen das Plasma zu einem strahlend weißen falschen Himmel angeregt. Sensoren zeigten ihnen die Streben des äußeren Gitters wie Gefängnisstäbe vor einem schwarzen Himmel.
    Eine Armada von Schiffen der Primes schwang herum, um sie durch das turbulente Plasma hindurch zu verfolgen, während

Weitere Kostenlose Bücher