Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung
als Erster zu reden. »Er würde eine Störung der Photosphäre verursachen«, erklärte Tunde. »Eine ziemlich starke Störung, Vielleicht gäbe es sogar Auswirkungen auf die oberen Schichten der konvektiven Zone. Doch der Schaden wäre insgesamt betrachtet minimal.«
»Was jedoch nicht für die freigesetzte Strahlung gilt«, sagte Natasha. »Die wäre alles andere als minimal. Sie wäre extrem gefährlich.«
»Das ist wohl kaum eine effiziente Einsatzmöglichkeit für einen Quantumbuster.«
»Was könnte es sonst noch sein?« Wilson bemühte sich um einen ruhigen und gelassenen Ton.
Tunde hob die Hände. »Ich weiß es nicht.«
»Wir verfügen über Atomwaffen mit veränderten Energiefunktio-nen«, sagte Natasha rasch. »Genau wie die Primes. Es könnte sich hier um eine großmaßstäbliche Anwendung dieses Prozesses handeln. Die erforderliche Energie käme von der Sonne selbst.«
»Die fraglichen Welten sind eine Astronomische Einheit von ihren Sonnen entfernt«, protestierte Rafael. »In einigen Fällen noch bedeutend weiter. Wollen Sie andeuten, es könnte sich um eine Strahlenwaffe handeln?«
»Sie wollten Alternativen hören«, verteidigte sich Natasha beleidigt.
»Unser Detektor-Netzwerk hat inzwischen achtunddreißig Wurmlöcher in unmittelbarer Nähe der Sonnen der angegriffenen Systeme entdeckt«, berichtete Anna.
Wilsons virtuelle Hand betätigte das Symbol der Tokyo , doch dann hielt er inne. Er hasste sich, hasste sich absolut dafür, dies tun zu müssen. Doch der Angriff war von entscheidender Bedeutung, und alles, was er heute unternahm, konnte über das Schicksal des Commonwealth entscheiden. Er musste sich Informationen verschaffen, auf die er blind vertrauen konnte, es gab keine andere Wahl. Was bedeutete, dass sie aus einer Quelle stammen mussten, der er blind vertrauen konnte. Er berührte das Symbol der Dublin . »Oscar?«
»Hallo, Admiral.«
»Wir müssen wissen, was durch dieses Wurmloch dicht über der Sonne kommt.«
»Das Hysradar empfängt Signale, die den Klasse-Vier- und den Klasse-Sieben-Schiffen der Primes entsprechen. Wir haben zwei Douvoir-Raketen abgefeuert, um das Wurmloch zu schließen.«
»Ich weiß, aber wir brauchen mehr Informationen. Unternimm einen Vorbeiflug. Bleib im Hyperraum, aber besorg uns ein hoch aufgelöstes Bild von dem, was die Bastarde im Schilde führen.«
»Wir sollen den Orbit um Hanko verlassen?«
»Das ist richtig. Die planetaren Verteidigungseinrichtungen stellen sicher, dass sich in ihrer Nähe kein Wurmloch öffnet. Falls sich das Angriffsmuster des Gegners ändert, könnt ihr auf der Stelle zurück.«
»Verstanden. Wir verlassen den Orbit.«
»Boongate meldet ein Wurmloch dicht über der Sonne«, berichtete Anna. »Damit wären alle achtundvierzig Sterne zusammen. Was auch immer die Primes vorhaben, sie tun es bei jedem System, das sie angreifen. Starke feindliche Schiffsverbände kommen hindurch.«
»Die Schiffe der Primes müssen verdammt gute Energieschirme haben, um so nah bei einem Stern operieren zu können«, bemerkte Rafael Columbia. »Das ist wirklich verdammt nah.«
»Kann die Moscow -Klasse so nah heran?«, fragte Wilson. Er hatte automatisch angenommen, dass die Dublin in Schwierigkeiten geraten würde, wenn sie kaum eine halbe Million Kilometer von einem G-Klasse-Stern entfernt im Normalraum war.
»Kann sie«, antwortete Tunde Sutton. »Allerdings würde ich keine Schlacht empfehlen, nicht in einer derart heißen Umgebung. Die Belastung für die Schutzschirme würde zur Überladung führen.«
»Das Gleiche gilt dann wohl auch für die Schiffe der Primes«, sagte Columbia.
»Zweifellos.«
»Was haben sie vor?«, flüsterte Wilson. Seine virtuellen Hände arrangierten die Symbole für die visuellen Datenströme neu, und das taktische Display des Büros schrumpfte ein wenig, um Platz für die Hysradar-Daten der Dublin zu schaffen. Vierhundertachtzigtausend Kilometer über der Sonne von Hanko verharrte das Wurmloch der Primes. Inzwischen waren mehr als fünfzig Schiffe hindurchgekommen. Die beiden Douvoir-Raketen, die Oscar abgefeuert hatte, näherten sich schnell. Zehn Sekunden vor dem Einschlag verschwand das Wurmloch.
»Es öffnet sich erneut«, meldete Tunde, der die Projektion absuchte. »Zwanzig Millionen Kilometer vom ursprünglichen Ort entfernt.«
»Die Douvoir-Raketen haben es erfasst«, sagte Anna. »Noch ist kein weiteres Schiff hindurchgekommen.«
Die Hysradar-Daten der Dublin zeigten dreiundsechzig Schiffe
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