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Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Titel: Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Navigationsgitter. Sie bewegten sich mit nahezu vierfacher Lichtgeschwindigkeit auf eine Sonne zu. Er wollte etwas zu Dervla sagen, wollte sie ermahnen, auch ja darauf zu achten, dass der Kurs der richtige war, doch es war kein Zeichen guten Führungsstils, Leute in unpassenden Momenten zu schikanieren.
    Also schwieg er und vertraute Dervla sein Leben an.
    Dervla brachte die Dublin in einer weiten Kurve auf eine südliche Position bezogen auf die Schiffe der Primes und passierte diese in einer Höhe von vierhunderttausend Kilometern über der Sonnenoberfläche. Das Zittern wurde schwächer, als sie die Explosionswolken hinter sich zurückließen.
    Das Bild aus dem Hysradar wurde wieder schärfer, als die RI Filterprogramme aktivierte. Jetzt waren die exotischen Wellenfronten als schwarze kreisförmige Fronten dargestellt, die verblassten, während sie sich ausdehnten. »Die Schiffe sind immer noch dort«, meldete Hywel, »und sie feuern weiterhin unablässig Raketen ab.
    Der Ausstoß ist phänomenal, auch nach den Standards der Primes
    … Oh. Warten Sie …« Das Bild verschob sich drastisch, als er die RI instruierte, den Fokus um einhundertachtzig Grad zu drehen. »Was ist denn das?«
    In der Mitte der Projektion schoss ein einzelner heller Punkt geradewegs auf die Sonne zu.
    Oscar las die mit dem Punkt verbundenen Sensorwerte. »Gütiger Gott, dieses Ding beschleunigt mit einhundertfacher Erdschwer-kraft!«
    »Zwei Minuten bis zum Erreichen der Korona«, sagte Hywel.
    »Was ist das?«
    »Ich weiß es nicht, aber es gefällt mir nicht! Wilson, empfangt ihr unsere Hysradar-Daten?«
    »Ja«, kam die Antwort. »Könnt ihr es mit einer Douvoir-Rake te abfangen?«
    »Nicht so nah bei einer so großen Masse«, antwortete Reuben.
    »Der Gravitationstrichter ist zu stark.«
    »Er hat Recht«, bestätigte Dervla. »Unser Wurmlochgenerator hat Mühe, so nahe bei der Sonne die Integrität unserer Wellenfronten zu erhalten. Es gibt eine Menge gravitonischer Verzerrungen.«
    »Oscar, wir müssen wissen, was dieses Ding bewerkstelligen soll«, sagte Wilson. »Könnt ihr aus dem Hyperraum springen und es mit Standard-Sensoren beobachten?«
    Oscar hörte zumindest zwei scharfe Atemzüge im Innern der Brückensektion. »Verstanden, Admiral. Bereithalten für Sensor-Ob-servation über das gesamte Spektrum.«
    »Gleich werden wir herausfinden, wie gut unser Energieschirm wirklich ist«, murmelte Hywel leise.
    »Gut genug für diese Entfernung von der Sonne«, entgegnete Teague trocken. »Allerdings sollten wir uns nicht auf einen Kampf mit den Primes einlassen.«
    »Okay, ich werde versuchen, daran zu denken«, sagte Oscar.
    »Dervla, bringen Sie uns aus dem Wurmloch. Hywel, voller Sensors-can, sobald wir im Normalraum sind.«
    »Aye, aye, Sir.«
    Oscar konnte nicht anders: Er versteifte sich unwillkürlich in Erwartung des Schlimmsten, als der FTL-Antrieb das Wurmloch öffnete und die Dublin hinaus in den Normalraum glitt. Nichts geschah.
    Kein blendend grelles Licht, keine unerträgliche Hitze, die die Kabine überschwemmte. Verdammt, bin ich nervös. Er blinzelte einmal und machte sich daran, die Bilder der Sensoren zu studieren.
    Die visuellen Sensoren zeigten ein zweigeteiltes Universum. Eine Hälfte war weiß, die andere schwarz. Für einen Sekundenbruchteil fühlte Oscar sich zu der Barriere um Dyson Alpha zurückversetzt, an Bord der Second Chance – auch dort war der Raum in zwei deutlich verschiedene Sektionen unterteilt gewesen. Diesmal jedoch war nichts Passives an jener schieren weißen Fläche in vierhunderttausend Kilometern Entfernung. Die Korona der Sonne befand sich in konstanter turbulenter Bewegung. Wellen und Fontänen schleuderten einen Malstrom von Partikeln nach draußen, und geisterhafte Protuberanzen tanzten über dem brodelnden Plasma und wanden sich in dem unglaublich starken Magnetfeld. Der Raum darüber war von neonfarbenen Markierungen übersät, wo sich die Schiffe der Primes und ihre Raketen befanden.
    »Sie haben uns entdeckt«, meldete Hywel. »Mehrere Raketen haben den Kurs gewechselt und beschleunigen mit zwanzig g.«
    »Wie viel Zeit haben wir?«, fragte Oscar.
    »Fünf Minuten, bevor sie die nominelle Angriffsdistanz erreicht haben.«
    »Okay. Was ist mit der Rakete, die sie auf die Sonne abgefeuert haben?«
    Die Bilder expandierten, als Hywel die Rakete mit so vielen Sensoren verfolgte, wie er zur Verfügung hatte. Sie beschleunigte immer noch mit hundert g in die Korona hinein. Hinter ihr

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