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Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Titel: Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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der Primes, die sich mit hoher Beschleunigung von dem Punkt entfernten, an dem sie aus dem Wurmloch gekommen waren. Jedes der Schiffe feuerte eine Raketensalve ab. Die expandierende Kugel aus Hardware maß bereits fünftausend Kilometer im Durchmesser. Nukleare Explosionen blühten an der Peripherie auf. Augenblicklich verlor das Bild des Hysradars an Schärfe und zerfloss zu einem undeutlichen Wabern.
    »Was passiert da?«, fragte Wilson.
    »Interferenzen«, berichtete Oscar. »Die atomaren Detonationen erzeugen exotische Energiepulse. Sie stören unser Radar.«
    »Das ist eine Energiefunktion, die wir noch nicht entwickelt haben«, sagte Tunde. »Eine direkte Inversion in einen exotischen Zustand. Natasha?«
    »Nun, offensichtlich ist es möglich«, erklärte Natasha. Sie klang mehr fasziniert als beunruhigt. »Ich verstehe nur nicht, wie die Elektronik unter diesen Bedingungen weiter funktionieren kann.«
    »Sie übersehen den entscheidenden Punkt«, meldete sich Dimitri Leopoldvich zu Wort.
    »Und der wäre?«, fragte Natasha.
    »Die Primes unternehmen große Anstrengungen, um etwas vor unseren Augen zu verbergen. Sie wollen nicht, dass wir sehen, was sie über diesen Sternen machen.«
    Er deutete auf die visuellen Daten der Dublin , die weite Horizont-linie der Sonne. Die Uniformität des Bildes wurde von einem schimmernden Fleck aus silbernen und gelben Partikeln durchbrochen, die mehr als die Hälfte der Oberfläche verdeckten. »Das ist der einzige blinde Fleck im gesamten System«, fuhr Leopoldvich fort.
    »Hinter dieser Interferenz passiert irgendetwas. Etwas, das für den Angriff der Primes eindeutig von größter Wichtigkeit ist.«
    »Die Primes erzeugen in den übrigen Sternensystemen die gleichen Interferenzen«, meldete Anna. »Das Muster ist überall gleich.«
    »Oscar«, sagte Wilson, »Wir müssen erfahren, was die Primes vor uns verbergen!« Er hoffte, dass die Nervosität nicht in seiner Stimme mitschwang, doch wenn die Primes über eine Waffe verfügten, die ähnlich den Quantumbustern funktionierte oder ihnen vielleicht sogar überlegen war, dann war dieser Krieg vorbei und entschieden.
    Ein großer Teil von Wilsons Familie würde an Bord der Lifeboats überleben, die sich über Los Vada in der letzten Bauphase befanden.
    Falls sie genügend Zeit haben, die Schiffe zu erreichen , dachte er. Er vermutete, dass er auf dem High Angel relativ sicher war, obwohl Gott allein wusste, wohin das riesige Alien-Raumschiff flüchten würde.
    »Verstanden«, sagte Oscar. »Die Standard-Sensoren sind so nah bei der Sonne nutzlos. Wir gehen näher heran.«
    »Viel Glück!«, wünschte ihm Wilson.
    Das erste Beben überraschte Oscar. Sein Herz begann zu pochen.
    »Was zur Hölle war das?«, fragte er.
    Die anderen auf den Liegen hoben gleichermaßen die Köpfe und schauten sich an; dann sahen sie sich in der Kabine um. Was sie sich davon erhofften, wusste Oscar nicht. Vielleicht suchten sie nach einem Riss, der den Solarwind an Bord ließ?
    Schwachsinn. Er hatte immer gewusst und akzeptiert, dass jeder Angriff mit Waffen, die stark genug waren, das Raumschiff zu beschädigen, sofort zu seiner Vernichtung führen würde. Und nun lief ein zweites Zittern durch den Rumpf, stärker noch diesmal – und sie waren immer noch einsatzfähig und am Leben.
    »Sag doch einer was! Was ist das?«
    »Ich glaube, es sind die exotischen Energien von ihren atomaren Detonationen, die auf unser Wurmloch treffen«, schlug Dervla als Erklärung vor. »Ich erkenne eine ganze Menge ungewöhnlicher Fluktuationen rings um unsere dynamische Kompressionswellen-front herum.«
    »Oh, großartig«, brummte Oscar. »Eine neue Bedrohung. Wie schlimm können sie uns damit treffen?«
    »Ich bin nicht sicher«, antwortete Dervla. »Wir haben so etwas im Training nicht durchgespielt. Ich glaube allerdings nicht, dass sie unsere Hyperraum-Abschirmung durchbrechen können.«
    Ein drittes Zittern, und Oscar versteifte sich auf seiner Liege. Die Sicherheitsgurte vibrierten auf seiner Brust. Es war, als würde er auf einem Wildwasserfloß fahren. Das Hologrammdisplay verschwamm vor seinen Augen, während er versuchte, den Blick zu fokussieren. Er schaltete auf virtuelle Sicht um, weil er Primärinforma-tionen benötigte – gerade rechtzeitig. Das nächste Zittern durchlief die Dublin . Flüche von den übrigen Besatzungsmitgliedern erfüllten die Luft.
    »Noch zehn Sekunden bis zur Raketenformation«, meldete Hywel.
    Oscar konsultierte das

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