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Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Titel: Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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den Augen zu ihm umdrehten. »Wir geben siebenundvierzig neue Planeten frei und transferieren die Bevölkerung direkt dorthin, sodass sie ihre Gesellschaften neu aufbauen können.«
    »Herrgott irn Himmel, Mann!«, sagte Alan Hutchinson. »Sie können doch nicht Milliarden Menschen auf unentwickelten Welten ab-laden! Sie brauchen Städte, Infrastruktur, Verwaltungen … Nahrung!«
    »Ich weiß«, sagte Nigel. »All das müsste vorher bereitgestellt werden.«
    »Aber … Aber uns bleibt weniger als eine Woche!«, stotterte Toniea Gall.
    »Wie Albert Einstein bereits sagte: Zeit hängt vom relativen Standpunkt des Betrachters ab.«
    Als President Doi die Sitzung des Kriegskabinetts offiziell für beendet erklärte, wartete Justine in ihrem Sessel, während die übrigen Anführer der Dynastien zu Nigel gingen, um ihm ihre Glückwünsche und ihren Dank auszusprechen. Selbst Heather Halgarth war versöhnlich genug, um ihm die Hand zu schütteln. Was Doi anging, so hatte Justine die Präsidentin noch nie so erbärmlich glücklich gesehen. Sie rannte fast in den Vorraum, um Patricia Kantil von den neuen Plänen zu berichten. Auch auf Patricias Gesicht stand kurz darauf ein breites, ungläubiges Lächeln.
    Wie dumm , dachte Justine. Wie absurd dumm! Als würde die Erklärung, dass irgendetwas möglich war, automatisch dafür sorgen, dass es auch eintrat. Und alles, worüber sie im Verlauf der Sitzung übereingekommen waren, hing davon ab, dass es nicht noch zu weiteren Schwierigkeiten kam. Wie wird der Starflyer darauf reagieren?
    »Du wolltest mich sprechen, glaube ich«, sagte Nigel. Er war aufgestanden und zu ihr gekommen und blieb nun vor ihrem Platz stehen. Justine blickte zu ihm hinauf. Wie genau soll ich erkennen, ob ich es hier mit dem wichtigsten Agenten des Starflyers im gesamten Commonwealth zu tun habe? Ihre Hand ging zu der leichten Wölbung ihres Unterleibs. Ich muss mir unbedingt einen Platz an Bord eines der Lifeboats sichern … nur für den Fall.
    »Das stimmt«, sagte sie.
    »Ausgezeichnet. Unter einer Bedingung.«
    »Und die wäre?«, fragte sie nervös.
    »Du und Investigator Myo bringt Mellanie mit.«
    Justines Unterkiefer sank herab. »Häh?«
    »Mellanie Rescorai. Ich will sie bereits seit einiger Zeit kennen lernen. Sie ist bei Myo, oder nicht? Sie sind gemeinsam von Illuminatus zur Erde zurückgereist.«
    »Ja«, antwortete Justine. Sie hatte Mühe, ihre Fassung zu bewahren. Woher weiß er das? Und wichtiger noch , wieso weiß er das?
    »Wunderbar. Wir machen einen Termin, gleich nachdem wir diese dämliche öffentliche Ankündigung hinter uns gebracht haben. Die Büros von CST in Newark sollten uns genügend Privatsphäre verschaffen.« Er lächelte. »Ich bin froh, dass du dem Anschlag nicht zum Opfer gefallen bist. Sag Gore, dass ich zutiefst beeindruckt bin
    – wie immer.«
    »Ich werde es weitergeben«, versprach Justine.
    Edmund Li wusste, dass es dumm war, noch länger zu bleiben. Er hätte Boongate Wochen zuvor verlassen sollen, zusammen mit all seinen Verwandten und Freunden, die in einen Zug nach Tanyata gestiegen waren. Sie hatten ihn jedes Mal angerufen, wenn eine Verbindung in die Unisphäre möglich gewesen war – was planmäßig noch seltener war als die Verbindung nach Far Away – und ihm Bilder von dem Zelt gezeigt, in dem sie nun wohnten, und von ihrem Alltagsleben auf Tanyata. Also hatte Edmund eine gute Vorstellung davon, wie es war, mit fünfzigtausend weiteren Flüchtlingen in einem Zeltlager nicht weit entfernt vom Ozean zu leben. Eines von insgesamt acht dieser Lager war um die CST Station herum errichtet worden. Alle halfen dabei mit, ihre neue Stadt zu entwerfen, eine Infrastruktur zu errichten und die Arbeit zu leisten, die normalerweise Bots überlassen blieb. Alle halfen mit; alle kannten ihre Nachbarn, und es gab einen Pioniergeist, den es im Commonwealth nicht mehr gegeben hatte, seit die allerersten Planeten vor mehr als dreihundert Jahren besiedelt worden waren. Trotz aller Entbehrungen und Mühsal schien Tanyata ein guter Ort zu sein, um ein neues Leben zu beginnen.
    Und trotzdem war Edmund geblieben. Das wirklich Dumme daran war, dass er rein technisch betrachtet nicht einmal mehr einen Job hatte. Die Frachtinspektionsdivision für Far Away hatte nichts mehr zu tun. Niemand auf Far Away importierte noch irgendetwas. Es gab nichts für sein Team zu scannen und zu analysieren. Abgesehen davon waren die anderen ein paar Tage, nachdem die Leute vom Navy-Geheimdienst

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