Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung
Angesichts seiner Strategie, uns und die Primes zu eliminieren, sodass er selbst oder seine Spezies die Vorherrschaft in diesem Teil der Galaxis übernehmen können, würde ich sagen, er denkt in Jahrhunderten, wenn nicht gar in Jahr-tausenden.«
»Aber er muss irgendwo eine Basis haben, eine physische Präsenz.
Wir müssen imstande sein, ihn irgendwie aufzuspüren!«
»Sowohl Bradley Johansson als auch Adam Elvin sind durchaus real und physisch präsent«, entgegnete Paula mit bedauerndem Lächeln. »Und trotzdem ist es mir nie gelungen, ihrer habhaft zu werden. Was mich auf eine Idee bezüglich des Aufenthaltsorts des Starflyers bringt …«
»Und wo wäre das?«, fragte Justine Burnelli in scharfem Ton.
Paula erhob sich und ging zum Bürofenster, wo sie sich scharf vor dem grauen Himmel draußen abzeichnete. Sie winkte Nigel zu sich.
Gemeinsam blickten sie auf den Rangierbahnhof der Station hinunter, wo lange Züge über die silbernen Schienen krochen.
»Johansson und Elvin kennen das Spiel genau, und sie spielen es mit großem Geschick«, sagte sie. »Sie sind ständig in Bewegung; sie haben kein permanentes Zuhause, und sie vermeiden Beziehungen, Bekanntschaften, Freunde, alles, was sie irgendwie dingfest machen könnte. Das ist der Grund, warum ich sie nie zu fassen bekam. Sie waren nie lange genug an einem Ort, als dass ich sie hätte einholen können. Das – und die politische Rückendeckung von Mr Isaacs.«
Nigel fröstelte, als ihm bewusst wurde, was Paula da gerade gesagt hatte. Eine Gänsehaut kroch über seine Unterarme. Unter ihm fuhren Züge in die Tunnels oder kamen aus ihnen hervor, die zu den Städten entlang der Ostküste führten, von New York bis hinunter nach Miami. Durch die steile Wand aus Gateways fiel das Licht ferner Sonnen in langen, bleichen Ellipsen auf den Boden. »Gütiger Gott, nein!«, flüsterte Nigel.
»Es ist die logische Schlussfolgerung«, sagte Paula. »Der Starflyer ist ein Alien. Er benötigt Nahrungsproteine von seiner Heimatwelt, entweder natürlich gewachsene oder synthetische. Sein Aussehen würde Aufmerksamkeit erwecken, sollte er je persönlich in Erscheinung treten. Was wäre einfacher als ein eigener Frachtwaggon? Er wäre immer unterwegs, wäre frei zu gehen, wohin er will, und er hätte ständig seine eigenen Umweltbedingungen.«
»Unsere Kontroll-RI kann in den Daten nach Zügen suchen, die niemals halten«, sagte Nigel mit trockener Kehle. Es war hoffnungs-los, und er wusste es.
»Der Waggon wird Züge und sogar Zuggesellschaften wechseln.
Er wird manchmal Monate oder gar Jahre auf einem Abstellgleis verbringen oder im Innern eines Lagerhauses. Er wird über sämtliche Planeten fahren, die über Schienennetze verfügen, und der Starflyer könnte im Laufe der Jahrzehnte sogar die Waggons wechseln oder modernisieren, ohne dass es jemand bemerkt.«
»Er könnte überall sein«, sagte Nigel bestürzt.
»Laut den Guardians wird er nach Boongate zurückkehren und von dort aus nach Far Away.«
»Das Gateway nach Boongate ist geschlossen. Und wir werden es nicht wieder öffnen.«
»Das hoffe ich.«
»Was wollen Sie damit sagen? Ich werde nicht erlauben, dass es geöffnet wird.«
Paula warf einen kurzen Blick zu Nelson, bevor sie sich wieder an Nigel wandte. »Ihnen und Nelson ist doch wohl klar, dass jemand aus Ihrer Dynastie in einer wichtigen Position ein Agent des Starflyer sein muss, oder?«
Nigel senkte den Kopf ein wenig; es war offensichtlich, dass er sich diese Tatsache nur widerwillig eingestehen wollte. »Wenn der Starflyer sich auf die Weise durch das Commonwealth bewegt, wie Sie behaupten, dann ist es leider offensichtlich. Er hat im Laufe der Jahre eine Menge Hilfe gehabt. Ich hoffe nur, er hat meine Dynastie nicht genauso unterwandert wie die von Heather.«
»Es gibt keine diesbezüglichen Hinweise. Und Johansson hat es nie behauptet.«
»Der ultimative Witz«, murmelte Nigel spöttisch.
»Ich würde vorschlagen, dass wir die Guardians nicht länger im Regen stehen lassen«, sagte Justine. »Sie wissen mehr über den Starflyer als jeder andere. Wenn wir ihn fassen wollen, könnten wir ihre Hilfe gebrauchen.«
»Wie das?«, fragte Paula und kehrte zu ihrem Platz zurück. »Wir wissen nicht, wie wir Kontakt mit ihnen aufnehmen können. Die Navy hat die letzte heiße Spur, den Agenten, auf Illuminatus verloren.«
Justine bedachte Paula Myo mit einem entschuldigenden Schulterzucken. »Ich muss gestehen, dass ich seit einiger Zeit mit
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