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Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Titel: Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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anderen Seite.
    »Also hat Mellanie es wieder einmal geschafft«, sagte Simon Rand.
    »Sie haben eine ganz und gar erstaunliche Freundin, Morton.«
    »Ja«, antwortete Morton gedehnt. Er war plötzlich sehr begierig darauf, Mellanie wiederzusehen.
    Morton bahnte sich einen Weg über den schlüpfrigen Fels und achtete mehr auf den Boden zu seinen Füßen als auf den silbernen Ring. Die Kälte war beißend, und seine Wangen und Ohren brannten. Dann kitzelte die Luft rings um ihn herum, und er war durch das Wurmloch hindurch. Er blinzelte in das plötzliche helle Licht.
    Warme Luft umgab ihn und brachte das Eis zum Schmelzen, das sich auf seinen Haaren und Schultern gebildet hatte.
    Sie befanden sich im Kontaktraum einer Quarantäneanlage der CST Erkundungsdivision. Morton hatte oft genug Nachrichtenbe-richte über die Missionen gesehen, um das sofort zu erkennen. Es war eine runde Kammer von fünfzig Metern Durchmesser mit schwarzen, absorptiven Wänden. Gelb und rot gestreifte Linien markierten Luftschleusen und Instrumentenpaneele in ihren Nischen, während breite Fenster auf halber Höhe es dem Personal im Operationszentrum ermöglichten, einen direkten Blick auf die Geschehnisse unten zu werfen. Ein Scheinwerferkreis leuchtete auf Morton und sein Empfangskomitee herab. Mellanie stand in erster Reihe. Sie trug einen unanständig kurzen weißen Rock und ein blaues Baumwollhemd, das bis zum Nabel offen stand. Morton hatte nur noch Augen für sie. Sie hatte die Hände in die Hüften gestemmt und starrte ihn mit glänzend feuchten Augen und breitem Grinsen im Gesicht an.
    »Morty!« Sie rannte ihm entgegen.
    Morton hätte David Dunbavand beinahe fallen gelassen, als Mellanie die Arme um ihn schlang. Irgendjemand nahm ihm den Griff der Trage ab, und er erwiderte die Umarmung. Dann küssten sie sich leidenschaftlich, und er war bereit, ihr das Hemd herunterzureißen und auf der Stelle hier in der Kammer Sex mit ihr zu haben.
    Mellanie löste sich von ihm und warf den Kopf mit der goldenen Mähne zurück. Ihre Zunge verschwand züchtig hinter den Zähnen.
    »Wie es den Anschein hat, hast du mich wohl wieder einmal vermisst, hm?«
    »Meine Güte, und wie!«
    Mellanie lachte. Es klang beinahe spöttisch, auf jeden Fall triumphierend.
    Rings um Morton bewegten sich Menschen. Sanitäter und Ärzte drängten sich um David Dunbavand. Sicherheitspersonal mit aktivierten Schutzschirmen und kurzen Karabinern half Rob dabei, seinen Kampfanzug abzulegen. Sie nahmen Cat den Rucksack und den Helm ab und führten die anderen überlebenden Zivilisten vom Wurmloch weg. Drei der Sicherheitsleute standen um das Bose-Motile herum, während ein vierter die Lagen von Stoff entfernte, die es um seinen Leib geschlungen hatte. Mandy weinte und wurde von einem Sanitäter mit beruhigenden Worten getröstet.
    Hinter ihnen schloss sich lautlos das Wurmloch.
    »Bitte ziehen Sie Ihren Kampfanzug aus, Sir«, forderte einer der Sicherheitsleute Morton auf.
    Morton tat, wie ihm geheißen. Cat zog ihren Anzug ebenfalls aus, wobei sie sich jedoch aufreizend viel Zeit ließ.
    »Alles in Ordnung«, rief der Anführer der Sicherheitsleute schließlich.
    Eine Luftschleuse öffnete sich. Dudley Bose betrat die Kammer. Es war das erste Mal, dass Morton den wiederbelebten Astronomen sah. Er war alles andere als beeindruckt. Ein gehetzt wirkender junger Mann, fast noch ein Jugendlicher, mit einem nuklearen Hoch-ofen an nervöser Energie, die seine Bewegungen abgehackt wirken ließ, und mit einem Gesicht, an dem Angst und Ungläubigkeit zerrten wie das Schwerefeld eines Gasriesen.
    Morton machte sich auf eine Szene gefasst. Schließlich standen er und Mellanie noch immer dicht an dicht. Doch Dudley ignorierte sämtliche Anwesenden im Raum und rannte zu dem Bose-Motilen.
    Seine Geschwindigkeit brachte ihn beinahe zu Fall; seine Koordina-tion war eindeutig noch nicht wieder völlig hergestellt. Einen Meter vor dem großen Alien kam er unsicher zum Stehen. Das Wesen drehte zwei seiner Sensorstängel, um den Menschen zu betrachten.
    »GIB MIR MEINE ERINNERUNGEN ZURÜCK!«, brüllte Dudley das Motile an. »MACH MICH WIEDER ZU MEINEM ALTEN
    SELBST!« Er hob die geballten Fäuste, als wolle er sich auf das Bose-Motile stürzen.
    »Selbstverständlich«, antwortete das Bose-Motile durch sein Array hindurch. »Was hast du denn gedacht, was ich damit machen will?
    Wir sind ein und dieselbe Person, Dudley, mehr als es Brüder je sein könnten.«
    »Ich … ich … Ich …«

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