Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung
irgendjemandem in Pentagon II manipuliert; deswegen konnte er sie nicht veröffentlichen. Wir glauben, dass ein modifizierter Sensorsatellit für die Deaktivierung der Barriere verantwortlich war, indem er den Generator gestört hat. Die Folgen sind allseits bekannt: Die Primes sind aus ihrem System ausgebrochen. Die ganze Mission war eine schlau eingefädelte Intrige, dazu gedacht, einen Krieg zwischen den Primes und den Menschen vom Zaun zu brechen und unsere beiden Spezies zu schwächen.«
Nigel wusste endlich, wie sich Wilson damals bei der ersten Landung auf dem Mars gefühlt haben musste. Heute hatte er einen Stern in eine Nova verwandelt, um die größte Gefahr zu neutralisie-ren, der die gesamte menschliche Rasse je gegenüber gestanden hatte, und dann hatte er einen Plan ausgearbeitet, wie er zweiunddrei-
ßig Milliarden Menschenleben retten konnte, nur um anschließend herauszufinden, dass der Krieg, der ihre Welten zerstört hatte, größtenteils durch seine eigene Schuld zustande gekommen war. »Ach du heilige Scheiße!« Er warf einen flehenden Blick zu Nelson, doch der Sicherheitschef war zu sehr mit seinem eigenen Entsetzen beschäftigt.
»Wenn das alles stimmt …«, fing Nelson an.
»Es stimmt«, erklärte Mellanie schlicht.
Nelson lächelte sie verärgert an. »Wenn das alles stimmt, dann haben die Guardians vermutlich Recht mit ihrer Behauptung, dass der Starflyer die Dynastie der Halgarths infiltriert hat.«
»Im Prinzip ja«, erklärte Paula. »Unser Kampf mit den Halgarths auf Illuminatus bestätigt dies zur Genüge. Die Mehrheit von ihnen ist jedoch glücklicherweise unbeeinflusst. Doch jeder in einer wichtigen Position wurde vom Starflyer übernommen. Christabel bemerkt selbst allmählich, dass irgendetwas nicht stimmt. Sie hilft uns auf diskrete Weise, unsere Verdächtigen im Blick zu behalten. Es dauert sicher nicht mehr lange, bis sie mit ihrem Verdacht zu Heather geht.«
»Und Rafael Columbia?«, fragte Nelson. »Ist er auch ein Agent des Starflyers?«
»Das wissen wir nicht.«
»Da will ich doch verdammt sein!«, knurrte Nigel. »Nun, damit ist zumindest eine Frage beantwortet: Wir werden unsere Novabom-ben nicht der Navy zur Verfügung stellen. Mein Gott! Und Doi?
Was ist mit ihr? Die Guardians behaupten, sie wäre ebenfalls eine von ihnen.«
»Das halten wir für bloße Desinformation«, entgegnete Paula. »Isabella Halgarth, die bestätigtermaßen eine Agentin des Starflyers ist, hat geholfen, diese Shotgun-Botschaft auszusenden. Abgesehen davon hatte Isabella auch eine Beziehung zu Patricia Kantil.«
»Und Patricia wiederum hat dabei geholfen, die politischen Entscheidungen zur Bildung einer Navy zu entwerfen«, sagte Justine.
»Auf gewisse Weise wurden wir alle manipuliert.«
»Alessandra Barron ist ebenfalls eine seiner Agentinnen«, sagte Mellanie. »Dieses Miststück.«
Nigel fühlte sich wie betäubt, während seine erweiterte Mentalität anfing, das Problem zu analysieren. Er verspürte eine Menge Wut, die Art von direkter animalischer Emotion, die daher rührt, dass man sich betrogen fühlt. Doch dieser Wut gegenüber stand die Überraschung und die schiere Besorgnis angesichts der gegenwärtigen Situation. Gottverdammt, wir wurden hereingelegt und an der Nase herumgeführt! »Was auch immer wir tun, wir dürfen nicht damit an die Öffentlichkeit«, beschloss Nigel. »Noch nicht. Wir brauchen das völlige Vertrauen der Menschen in die Regierung zur Umsetzung unserer Evakuierungspläne. Die Menschen, die wir zu retten versuchen, sind davon abhängig, dass das restliche Commonwealth sich geschlossen hinter die Zeitreise-Strategie stellt. Das muss unsere oberste Priorität sein. Das Eliminieren von Verrätern kann parallel dazu und im Stillen erfolgen. Sie müssen doch inzwischen sicherlich eine Vorstellung davon haben, wie dies zu bewerkstelligen ist – deswegen sind Sie doch überhaupt erst hergekommen, richtig?«
»In erster Linie, ja«, bestätigte Paula. »Allein schon zu wissen, dass es Manipulation gibt, neutralisiert ihre Wirkung mehr oder weniger.«
»Was genau hofft der Starflyer zu erreichen?«, fragte Nelson. »Er hat seinen Krieg zwischen Menschen und Primes. Was will er noch?«
»Ich bin nicht ganz sicher«, sagte Paula. »Laut den Guardians will er beide Spezies vernichten, oder zumindest stark schwächen, um selbst die dominante Macht in diesem Teil der Galaxis zu werden.
Ich würde annehmen, dass Ihre Novabombe diese Pläne gründlich
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