Computernetzwerke
Ausdehnung des S0-Busses werden 150 m bis 600 m angegeben, was von der Anzahl der angeschlossenen Geräte abhängig ist. Die maximale Entfernung eines Endgerätes von einer S0-Dose beträgt üblicherweise 10 m. Wie viele Geräte an eine TK angeschlossen werden können und welche Ausdehnung dabei möglich ist, hängt vom jeweiligen Typ ab, wobei sich durchaus Entfernungen von bis zu 1000 m überbrücken lassen.
7.6.1 Protokolle
Der ISDN-D-Kanal ist allein für die Abwicklung des D-Kanal-Protokolls zuständig, das auf der Schicht 2 arbeitet und wiederum einer Variante des HDLC-Protokolls (Kapitel 7.2) entspricht - dem LAP-D. Der allgemeine Übertragungsrahmen mit den beiden Flags, dem Adressfeld, dem Steuerfeld sowie dem Feld für die Prüfsumme ist auch hier wieder gültig. Der wesentliche Unterschied zu X.25 und Frame Relay liegt im Aufbau des Adressfeldes, das aus 8 oder auch 16 Bits bestehen kann. Es dient der eindeutigen Kennzeichnung einer Verbindung und hat den in der Abbildung 7.5 angegebenen Aufbau.
sich auf dieser Seite mit den (alten) Kupferleitungen des analogen Netzes eine maximale Länge von 8 km überbrücken, was sicherstellt, dass ein digitaler Übergabepunkt erreichbar ist.
Bit
Bedeutung
0
1
1
1
1
1
1
0
Flaa
Service Access Point Identifier. SAPI
CR
EA=0
Adressfeld
Terminal Endpoint Identifier. TEI
EA=1
Adressfeld
Steuerfeld (I-. S
-, U- : UI-Block)
Steuerfeld
Daten (maximal 260 Bvtes)
Datenfeld
Datenfeld
Prüfsumme (16 Bits)
Bio ckprüfungs feld
0
1
1
1
1
1
1
0
Flaa
Abbildung 7.5: Der Aufbau des LAP-D-Übertragungsrahmens
Im Adressfeld wird die eindeutige Kennzeichnung einer Schicht 2-Verbindung (Link) vorgenommen, wobei hier zwei unterschiedliche Bytes von Bedeutung sind. SAPI (Service Access Point Identifier) kann für den Link zunächst drei unterschiedliche Typen für die Vermittlung führen: Die Signalisierungsinformationen (SAPI 0) der Schicht 3, die Übertragung der paketvermittelnden Daten (SAPI 16) und die Festlegung der Link-Adresse (SAPI 63), die als TEI-Verwaltung dann als nächstes Byte folgt.
Der Terminal Endpoint Identifier (TEI) ist notwendig, weil die HDLC-Verfahren immer nur zwischen zwei Punkten angewendet werden können. Bei ISDN können aber verschiedene Endgeräte (Telefon, ISDN-Adapterkarte) quasi gleichzeitig aktiv sein, und daher wird jedem ISDN-Gerät ein unterschiedlicher TEI zugeteilt, um eine entsprechende Auflösung in einzelne Punkt-zu-Punkt-Verbindungen realisieren zu können.
Der Aufbau des Steuerfeldes ist von der Art des Blocks abhängig. Wie bei X.25 erwähnt, gibt es die drei Blockformate (I, S, U) mit der oben erläuterten Funktionalität, und neu hinzugekommen ist der Typ UI (Unnumbered Information), der ohne eine aufgebaute Schicht 2-Verbindung TEI-Informationen oder auch Informationen der Schicht 3 (z. B. Anruf) überträgt, die von der Gegenstelle nicht quittiert werden.
Auf der Schicht 3 kommt das DSS1-Protokoll (Digital Subscriber Signaling System no.one) für den ISDN-D-Kanal zum Einsatz, was auch allgemein mit EURO-ISDN gekennzeichnet wird. Das nationale Protokoll 1TR6 (Technische Richtlinie Nr.6) wird mittlerweile im öffentlichen ISDN nicht mehr unterstützt, gleichwohl ist es mitunter noch bei Telefonanlagen von Firmen und Behörden anzutreffen, und die interne Vermittlungsstelle nimmt dann eine entsprechende Umsetzung auf EURO-ISDN vor.
7.7 Asynchron Transfer Mode - ATM
Der Asynchron Transfer Mode (ATM) ist ursprünglich für Breitbanddienste unterschiedlicher Art vorgesehen, beispielsweise für das Breitband-ISDN, was hier nicht mit dem »schmalbandigen« ISDN mit einer Datenübertragungsrate von (nur) 64 kBit/s zu verwechseln ist.
ATM beruht auf dem Prinzip der virtuellen Verbindungen (verbindungsorientiert), wie es auch bei den paketvermittelnden Netzen (X.25) eingesetzt wird. Die SDH-Übertragungs-technik (siehe Kapitel 7.8) bildet dabei die Grundlage für die Kombination von B-ISDNAnschlüssen und den ATM-Vermittlungsstellen.
Abbildung 7.6: Auch für ATM bildet SDH die grundlegende Übertragungstechnik.
ATM bietet den Vorteil, dass hier definierte Bandbreiten zur Verfügung gestellt werden können und sich demnach auch verschiedene Anwendungen gleichzeitig (z. B. Datenbankkommunikation, Nachrichtenaustausch, Videokonferenzen) ohne Verzögerungen bedienen lassen. Die dafür jeweils benötigte Bandbreite lässt sich sehr flexibel anpassen. Einige Anwendungen - wie etwa Videokonferenzen - profitieren eher von einer höheren Bandbreite
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