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Conan der Barbar

Conan der Barbar

Titel: Conan der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lin Carter , L. Sprague de Camp
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meinem Feuer wärmen?« Ihr von langem schwarzen Haar eingerahmtes Gesicht wies nicht mehr den Schmelz der Jugend auf, doch war es von einer beeindruckenden Schönheit, die zeitlos war.
    Conan, der gegen seine ungute Vorahnung ankämpfte, zögerte einen Herzschlag lang, während die Frau sich mit einem geheimnisvollen Lächeln umdrehte, um Tamariskenzweige ins Feuer zu legen. Ihre Ungezwungenheit und das bezaubernde, im Feuerschein leuchtende ovale Gesicht zogen Conan an. Er mußte sich ducken, um durch die Tür treten zu können.
    Die Flammen loderten hoch. In ihrem Glühen sah er sich in dem Raum um. Prächtige Tierfelle zierten die kahlen Steinwände, auch der Boden war dick mit ungemein weichen Pelzen bedeckt. Conan waren die Tiere unbekannt, von denen sie stammten. Tierschädel hingen von den beiden Pfosten, die das Dach stützten: die von Bären mit mächtigen Zähnen; von Raubkatzen mit Säbelfängen; und von ungeheuerlich großen Tieren mit nur einem Horn.
    Die Frau deckte den Tisch neben dem Feuer. Sie stellte ein Tablett mit Gerstenbrot und Ziegenkäse darauf, eine Schüssel mit Trockenfrüchten, und eine Kanne mit frischer Milch. Dann winkte sie Conan zu. Dankbar setzte er sich, um sich zu stärken. Als er satt war und aufblickte, sah er, daß die Frau gegen den mittleren Stützpfosten lehnte und ihn betrachtete. Ihre vollen Lippen verzogen sich zu einem amüsierten Lächeln.
    »Du kommst aus dem Norden«, sagte sie mit kehliger Stimme.
    Verlegen über die eingehende Musterung, schlug Conan die Augen nieder. Unwillkürlich umklammerte er den Griff seines Schwertes, das jetzt neben ihm lag.
    »Ich bin ein Cimmerier«, sagte er.
    Die Frau, die seinen bewundernden Blick genauso wie seine Verlegenheit bemerkte, lachte. »Du bist ein Sklave! Du dachtest wohl nicht, daß ich einen Sklaven an seinen Augen erkennen kann? Ein barbarischer Sklave also.«
    Ein kurzes drückendes Schweigen setzte ein, bis die Frau graziös das lange Haar zurückwarf und sich mit ungemein geschmeidigen und aufregend sinnlichen Bewegungen im Raum zu schaffen machte. Etwas an ihrem Schatten – ihm schien, daß er nicht dort war, wo er sein sollte – beunruhigte Conan.
    »Wo willst du hin, Cimmerier?« fragte die Frau.
    Conan zuckte die Achseln. »In den Süden.«
    »Warum?« Ihr Lächeln wirkte eine Spur grausam.
    Kurz blickte Conan sie an. »Ich habe gehört, daß es da wärmer ist und man Fremden kaum Fragen stellt. Außerdem gibt es dort für einen Mann, der mit dem Schwert umgehen kann, Gold zu verdienen.«
    Die Frau beugte sich über das Feuer und warf eine Handvoll Pulver in die glühenden Kohlen. Die Flammen loderten hoch auf und fielen in sich zusammen. Die Frau studierte sie und ihre Lippen verzogen sich. Schließlich sagte sie:
    »Gold, Frauen, Dieberei – das ist die Zivilisation! Was versteht ein Wilder wie du vom zivilisierten Leben? Aber es spielt ja keine Rolle. Schon bald wird dein Rücken an einen Baum genagelt sein.«
    Die Frau schenkte dem Barbaren einen Becher Wein ein, dann musterte sie ihn mit sichtlich wachsender Begehrlichkeit. Mit ihrem heftigeren Atem hob und senkte sich ihr üppiger Busen. Ein seltsames Licht glühte in den Tiefen ihrer dunklen Augen, und der Feuerschein glitzerte auf ihren festen eingeölten Gliedmaßen, als sie mit den Händen über ihre Schenkel strich.
    Conan war sich des Verlangens der Frau durchaus bewußt. Er starrte in den Weinbecher. Die Flüssigkeit schimmerte wie poliertes Silber. Er hob ihn an die Lippen, und als er einen tiefen Schluck nahm, sprach seine Männlichkeit auf das Verlangen an, das die Frau ausstrahlte. Aber er traute ihr nicht. Er hätte den Grund nicht nennen können, doch er spürte, daß dunkle Geheimnisse sie und diese Hütte umgaben. Ihm fiel auf, daß ihr Lächeln plötzlich zu einer erstarrten Maske wurde, aus der alle Wärme wich. Und einen ganz flüchtigen Moment lang verloren ihre Augen jegliche Menschlichkeit.
    »Sie sagten, daß du kommen würdest ...« Ihre Stimme war ein wisperndes Zischen. Ihre im Feuerschein schillernden Augen ruhten auf ihm. »Aus dem Norden, sagten sie – ein Mann von großer Kraft – ein Eroberer, vor dem Könige sich beugen würden und der eines Tages selbst einen Thron besteigt und ihn gegen die Flut von Krieg und Verrat hält. Einer, der die Schlangen der Erde unter seinen Füßen zermalmt ...«
    »Schlangen? Sagtest du Schlangen?« Conans Stimme klang ungemein schneidend und er blickte sie scharf an.
    Sie erwiderte seinen

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