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Conan der Barbar

Conan der Barbar

Titel: Conan der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lin Carter , L. Sprague de Camp
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als seine starken Zähne sich in den nackten, dünnen Vogelhals bohrten. Der Schmerzens- und Überraschungsschrei des Geiers verstummte sofort, aber die schwarzen Schwingen schlugen in des Barbaren wundes und sonnenverbranntes Gesicht, und die scharfen Krallen rissen seine Brust auf. Doch Conans Zähne ließen nicht los. Noch tiefer drangen sie in den federlosen lappigen Hals. Ein Knirschen war zu hören – und die Flügel hingen schlaff. Mit festgeschlossenen Kiefern saugte Conan das warme Blut ein. So salzig es war, schmeckte es ihm im Augenblick besser als der beste Wein.
    Gleich fühlte er sich ein wenig gekräftigt. Erneut hob er den Kopf. Die Sonne, die langsam im Westen unterging, tauchte die trostlose Öde in tiefes Rot. Plötzlich erregte trotz seiner Benommenheit etwas seine Aufmerksamkeit. War es eine Staubwolke oder Rauch? Doch was immer es auch war, es wuchs und kam näher.
    Eine lange Weile war der Cimmerier nicht imstande festzustellen, was hier durch das Hitzeflimmern herbeizuschweben schien, doch allmählich nahm die verschwommene Form Gestalt an und wurde zu einem kanternden Reiter, der auf seinem Pferd saß wie ein Hyrkanier. Plötzlich brach er in Galopp aus. Trotz seiner aufgesprungenen und geschwollenen Lippen begann Conan zu grinsen.
     
    »Erlik! Was haben sie mit dir gemacht!« rief Subotai entsetzt. Er sprang von seinem Pferd und band es an einen unteren Ast des verkrüppelten Baumes. Conan wollte antworten, doch seine Kehle war so trocken, daß er keinen verständlichen Laut herausbrachte.
    Mit zitternden Fingern fummelte Subotai in seinem Sattelbeutel und fand eine Zange, mit der er gewöhnlich Pferdehufe von lästigen Steinen befreite. Er streckte sie in seinen Gürtel und kletterte den Stamm zu Conan hoch. Verzweifelt bemühte er sich die Nägel aus Conans stark angeschwollenen Händen zu ziehen. Die Schläfenadern quollen ihm vor Anstrengung unter der Haut, während der Cimmerier die Zähne zusammenbiß, um jeden Schmerzenslaut zu unterdrücken. Endlich waren beide Nägel entfernt.
    Der Kleine ließ die Zange fallen und sägte mit dem Dolch an den Stricken um Conans Beine, und als diese frei waren, an denen um dessen Arme.
    »Schieb den Ellbogen um den Ast, wenn du es kannst«, riet Subotai. »Du möchtest doch sicher nicht auf den Boden plumpsen.«
    Schließlich waren alle Stricke durchtrennt. Von dem kleinen Dieb gestützt, rutschte Conan schlaff den Stamm herunter. Er lehnte sich dagegen und ließ sich von dem Hyrkanier die geschundenen Arme und Beine reiben, um die Zirkulation anzuregen.
    Subotai holte seinen Wasserbeutel. »Spül dir erst den Mund damit und spuck aus, und dann nimm ein paar kleine Schlucke. Denn wenn du zu hastig oder auch nur so viel trinkst, wie du möchtest, könnte es dir schlecht bekommen. Ich habe schon gesehen, wie Männer auf diese Weise starben.«
    »Ich weiß«, murmelte der Cimmerier. »Hast du auch was zu essen?«
    »Laß mich erst ein Signalfeuer machen, damit Valeria hierherkommt. Wir haben dich gesucht. Ein Seher sagte uns, daß du dich irgendwo südlich des Berges der Macht befindest, doch mehr erkannte er nicht.«
    Der Hyrkanier sammelte trockene Zweige am Fuß des Baumes, brach ein paar kleinere ab, und zündete sie mit Feuerstein und Stahl an. Dann trug er ein wenig des spärlichen vergilbten Grases zusammen und legte es auf das Feuer, daß eine Rauchwolke aufstieg. Schließlich setzte er sich daneben, griff nach dem toten Geier und rupfte ihn.
    »Was, bei Crom, machst du da?« brummte Conan.
    »Ich reiß ihm die Federn aus«, antwortete der kleine Dieb.
    »Du wirst doch nicht diesen gräßlichen Vogel braten wollen!«
    »Warum nicht? Fleisch ist Fleisch, und sind wir nicht beide hungrig?«
    Conan würgte, aber er kämpfte dagegen an, sich übergeben zu müssen. »Wenn ich essen soll«, murmelte er, »wirst du mich füttern müssen. Ich kann meine Hände nicht benutzen.«
    Subotai nickte nur und beugte sich über das kleine Feuer. Schon bald tropfte Fett von den aufgespießten Fleischstücken in die Flammen, und ein Duft, der ihnen beiden den Mund wäßrig machte, stieg auf. Nach der kargen, aber willkommenen Mahlzeit seufzte Conan zufrieden. Er lehnte sich mit dem Rücken an den Baum der Pein und schlief ein.
     
    Conan erwachte erst zwischen den Grabhügeln der alten Könige nahe der Vilayetsee. Valeria beugte sich über ihn. Sie wusch und salbte die Wunden. Er erinnerte sich vage – vielleicht hatte er es aber auch nur geträumt? –, daß

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