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Conan der Freibeuter

Conan der Freibeuter

Titel: Conan der Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp , Lin Carter
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mir den Kopf darüber«, erklärte der Stygier, und seine sonst so tonlose Stimme klang erregt. »Die eingetragene Küste ist zweifellos die von Südstygien. Obgleich mir die Sprache fremd ist, erweckten doch einige der Bezeichnungen ein quälendes Gefühl der Vertrautheit. Ich habe mich aufs äußerste bemüht, sie zu entziffern, während Ihr Euch vollaufen ließet.«
    Zaronos Gesicht rötete sich. Eine Hand legte sich um den Schwertgriff. Aber Menkara hielt ihn mit erhobener Hand zurück. »Beherrscht Euch, vergeßt Eure persönlichen Gefühle – es geht hier um etwas ungemein Wichtiges! Hört mir zu! Während meiner Zauberausbildung studierte ich vergleichbare Schriften, und so weiß ich, daß die Sprache des alten Valusiens genau wie die des alten Stygiens und Acherons mit Buchstaben geschrieben wurde, von denen jeder einen Laut darstellte. Da auf dieser Karte die Länder eingezeichnet sind, die wir als Shem und Stygien kennen, mit Städten wie Asgalun und Khemi, vermochte ich bei den Bezeichnungen dieser Orte die Buchstaben zu deuten. Andere Überschriften sind offenbar die Namen untergegangener Städte wie Kamula und Python.«
    Die Erwähnung dieser verruchten Namen rüttelte Zarono aus seiner trunkenen Gleichgültigkeit auf. Stirnrunzelnd beugte er sich vor, um Menkara besser zu verstehen.
    Der Priester fuhr fort: »Indem ich die Buchstaben der bekannten Namen deutete und so ein wenig vertrauter mit dieser uralten Schrift wurde, gelang es mir schließlich nach anstrengendem Studium, den Namen dieser einen Insel zu entziffern, die ich noch nie zuvor auf einer Karte sah.«
    Zarono blickte mit zusammengezogenen Brauen auf den Punkt auf der Karte, neben dem Menkaras Zeigefinger ruhte. »Auch mir ist sie nicht bekannt, Zauberer. Bitte fahrt fort!«
    »Wenn ich die Buchstaben richtig deute, liest der Name sich als Siojina-kisua. Das dürfte dem alten stygischen Wort siojina gleich oder zumindest verwandt sein, und das wiederum heißt auf Zingaranisch: namenlos .«
    Die schwarzen Augen des Freibeuters, der nun völlig nüchtern war, brannten in den fahlen maskengleichen Zügen. »Die namenlose Insel«, raunte er.
    »Ja«, zischte Menkara mit kalter Befriedigung. »Wir dürfen mit Sicherheit annehmen, daß kisua ›Insel‹ bedeutet, denn dieses Wort findet sich mehrmals in Zusammenfügung mit anderen Worten neben oder über weiteren Inseln auf der Karte.« Er fuhr mit dem Zeigefinger von einem Punkt zum anderen. »Und ich nehme an, daß Euch als Freibeuter die Legende über jene Insel bekannt ist, auf der Geister hausen sollen. Sie soll ein Überrest des alten Valusiens sein, auf dem eine zerfallene Ruine von der Größe der vorgeschichtlichen Schlangenmenschen zeugt.«
    »Ich kenne nur die Geschichte, von der die Seeleute sich erzählen – über eine Insel ohne Namen, auf der der größte Schatz liegt, der je zusammengetragen wurde«, antwortete Zarono.
    »Stimmt«, sagte Menkara. »Aber dort gibt es noch etwas, von dem Ihr offenbar nichts wißt. Gewiß, es sind dort mehr als genug der üblichen Reichtümer zu finden, aber abgesehen von Gold und Edelsteinen soll dort auch etwas von ungeheurem magischen Wert liegen, eine unverfälschte Abschrift des Buches von Skelos .«
    »Ich bin nicht an verfluchter Magie interessiert, nur an ehrlichem Gold!«
    Menkara lächelte dünn. »Ja, aber überlegt doch! Wir wollen den mächtigsten Zauberer der Erde dazu überreden, unserem Herrn Villagro zum Thron von Zingara zu verhelfen. Er wird sich natürlich freuen zu erfahren, daß der Set-Kult neu auferstehen und der Mitra-Kult aufhören soll. Aber noch viel leichter können wir seine Gunst gewinnen und uns seiner Unterstützung versichern, wenn wir ihm einen so gewaltigen magischen Schatz wie das Buch von Skelos verehren könnten. Es ist wahrhaftig ein Verbrechen gegen die heilige Wissenschaft der Magie, daß ein so mächtiges Werk alten Wissens unbenutzt vermodert. Es soll nur noch zwei Abschriften und das Original dieses Buches geben, und welches das Original ist, ist nicht einmal bekannt. Eines der drei Bücher liegt gut verwahrt in einem Gewölbe unter der königlichen Bibliothek von Aquilonien, in der Stadt Tarantia. Das zweite befindet sich in einem geheimen Tempel in Vendhya und das dritte hier.« Der Stygier deutete mit dem Zeigefinger auf die Karte.
    »Wenn dieses verdammte Buch so wertvoll ist, warum hat es dann noch niemand von dieser namenlosen Insel geholt?«
    »Weil weder ich noch sonst ein Sucher der höheren

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