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Conan der Schwertkämpfer

Conan der Schwertkämpfer

Titel: Conan der Schwertkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp , Lin Carter , Björn Nyberg
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herrenloses Schwert auf und machte sich bereit, kämpfend zu sterben. Doch, wie als Gabe Croms, kam Conan eine Idee. Die Schlacht war bereits verloren. Er und die überlebenden Æsir würden so sicher, wie die Nacht dem Tage folgte, in die Sklavenpferche der Hyperboreaner gebracht werden. Doch etwas mochte noch aus den Ruinen all ihrer Hoffnung gerettet werden.
    Er wirbelte herum, hob das Mädchen hoch und warf es sich über die Schulter. Dann stieß und hieb er sich einen Pfad durch den Feind, den leichenbestreuten Hang zum Fuß des Berges hinab, wo die Königin auf ihrem Rappen mit einem grausamen Lächeln auf das Ende der Schlacht wartete.
    In der Schwärze unter den wirbelnden Nebelschwaden bemerkte Vammatar, deren Augen gehoben waren, um nichts vom Kampf auf dem Kamm zu versäumen, die lautlose Annäherung des Cimmeriers nicht. Auch das Mädchen sah sie nicht, das er auf dem zertrampelten Schnee absetzte. Keine Vorahnung erfüllte sie, ehe eisenharte Finger sich um Arm und Schenkel legten. Sie kreischte vor Schrecken und Wut, als sie von ihrem Roß gezerrt wurde. Mit einem heftigen Schwung schleuderte Conan die Königin von sich, so daß sie in den eisigen Sumpf platschte. Dann hob er die protestierende Rann in den leeren Sattel.
    Ehe er sich jedoch hinter ihr auf das tänzelnde Pferd schwingen konnte, eilten mehrere der lebenden Leichen auf Befehl ihrer Königin herbei, packten Conan von hinten und klammerten sich wie Blutegel an seinen linken Arm.
    Mit übermenschlicher Anstrengung, ehe die nach Fäulnis stinkenden Toten ihn zu Boden zerren konnten, hieb er mit der flachen Klinge auf das Hinterteil des Hengstes. »Reit, Mädchen, reit!« brüllte er. »Nach Asgard und in die Sicherheit!«
    Der Rappe bäumte sich auf, wieherte und raste über die neblige schneebedeckte Ebene. Rann legte die Arme um den Hals des Pferdes und preßte ihre tränennassen Wangen gegen seinen warmen Nacken, bis ihr langes blondes Haar mit seiner flatternden schwarzen Mähne eins wurde.
    Als der Hengst am Ende des Hügels nach Westen abbog, warf sie noch einen Blick über die Schulter zurück. Sie sah den tapferen Jüngling, der zweimal ihr Leben gerettet hatte, kämpfend unter einem Haufen Kadaver zu Boden gehen. Königin Vammatar, deren weißes Gewand mit Schlamm besudelt war, stand mit einem bösen Lächeln auf den Lippen im eisigen Mondschein. Und dann verbargen der Hügel und die Nebel Schwaden gnädig die grauenvolle Szene des Gemetzels.
     
    Etwa zwanzig überlebende Æsir schleppten sich ostwärts im bleichen Mondlicht über die Ebene. Ihre Arme waren mit ungegerbten Lederstreifen auf den Rücken gebunden. Die wandelnden Toten – jene, die in der Schlacht nicht zerstückelt worden waren – umzingelten die Gefangenen. Am Kopf des gespenstischen Zuges marschierten zwei Gestalten: Conan und Königin Vammatar.
    Bei jedem Schritt hieb die Königin, deren schönes Gesicht von Wut verzerrt war, mit der Reitpeitsche auf den jugendlichen Cimmerier ein. Rote Striemen liefen kreuz und quer über sein Gesicht und seinen Körper, doch er marschierte mit hocherhobenem Kopf und gestrafften Schultern, obgleich er wußte, daß noch keiner die Sklavenpferche dieses verfluchten Landes lebend verlassen hatte. Es wäre einfach gewesen, die Königin zu töten, als er sie von ihrem Pferd zog, aber in seinem Heimatland geboten die Sitten Ritterlichkeit gegenüber den Frauen, und er konnte nicht vergessen, was ihm angeboren und anerzogen worden war.
     
    Als der Nebel im Osten mit dem Erwachen des neuen Morgens verblaßte, erreichte Rann Njalsdatter die Grenze von Asgard. Ihr Herz war schwer, aber sie entsann sich der letzten Strophe des Liedes, das Gorm im Nebel unter dem bleichen Mond gesungen hatte.
     
    Besiegt ihr uns auch und bringt uns den Tod,
    uns Nordmänner bricht kein Schmerz.
    Bringt ihr uns Ketten, Folter und Not,
    Vergießt unser Blut in Strömen so rot,
    ist doch stolz und frei unser Herz.
     
    Die tapferen Worte dieses Kampfliedes richteten sie auf und verliehen ihr neuen Mut. Ungebeugt, den Kopf hoch erhoben, ritt sie im jungen Morgen nach Hause.
     

Das Volk des Gipfels
    Das Volk
    des
    Gipfels



D AS V OLK DES G IPFELS
     
    Björn Nyberg und L. Sprague de Camp
     
     
    Nach ein oder zwei Jahren eines gesetzlosen Lebens als Dieb in Zamora, Corinthien und Nemedien versucht der inzwischen zwanzigjährige Conan sich auf verhältnismäßig ehrliche Weise seinen Unterhalt als Söldner im Dienst König Yildiz' von Turan zu verdienen.

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