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Conan der Schwertkämpfer

Conan der Schwertkämpfer

Titel: Conan der Schwertkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp , Lin Carter , Björn Nyberg
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festhielt.
    Conans Stimme klang rauh vor Argwohn. »Du bist eine Spionin! Von welchem Stamm?«
    Die smaragdgrünen Augen des Mädchens blitzten. Sie fauchte ihn an:
    »Ich bin Shanya, Tochter Sha Karaz', des Häuptlings der Khozgari und Herrscher der Berge. Er wird dich auf seine Lanze spießen und an seinem Ratsfeuer rösten, wenn du es wagst, Hand an mich zu legen!«
    »Klingt ja sehr wahrscheinlich«, spottete Conan. »Eine Häuptlingstochter, die sich ohne Geleit herumtreibt!«
    »Niemand wagt es, sich Shanya gewaltsam zu nähern. Die Theggir und die Ghoufags verkriechen sich in ihre Hütten, wenn Shanya, Tochter Sha Karaz', vorüberreitet, um die Bergziege zu jagen. Turanischer Hund, laß mich los!«
    Sie wand sich wütend in seinem Griff, aber Conan hielt sie wie in einem Schraubstock.
    »Nicht so heftig, meine Hübsche. Du wirst eine brauchbare Geisel für unsere sichere Rückkehr nach Samara abgeben. Du wirst den ganzen Weg vor mir im Sattel sitzen, und du hältst dich besser ruhig, wenn du den langen Ritt nicht gebunden und geknebelt machen willst.« Er grinste amüsiert über ihr hitziges Temperament.
    »Hund!« schrie sie. »Ich werde dir wohl im Augenblick gehorchen müssen. Aber hüte dich davor, den Khozgari einmal in die Hände zu fallen!«
    »Wir waren noch vor zwei Stunden von deinen Stammesbrüdern umzingelt«, knurrte Conan. »Aber ihre Schützen trafen nicht einmal die Wand einer Schlucht. Jamal hier schießt besser als sie alle. Doch genug dieses Geredes! Wir reiten jetzt, und wir reiten schnell. Halte also deine hübsche Zunge in Zaum, wenn du nicht geknebelt werden möchtest.«
    Die Lippen des Mädchens verzogen sich vor Wut, als die Pferde sich vorsichtig ihren Weg durch Steine und Felsbrocken tasteten.
    »Welchen Weg willst du nehmen, Conan?« Jamals Stimme klang besorgt.
    »Zurück können wir nicht. Eine Geisel würde uns möglicherweise in der Hitze eines Hinterhalts nicht allzuviel nutzen. Wir reiten am besten direkt südwärts zur Straße nach Garma und überqueren die Nebelberge durch den Bhambarpaß. Von dort aus dürften wir noch etwa zwei Tage nach Samara brauchen.«
    Das Mädchen drehte sich um und starrte ihn an. Ihr Gesicht war blaß vor plötzlicher Angst.
    »Du Narr! Ist dir dein Leben so wenig wert, daß du es in den Nebelbergen von dir werfen willst? Das Volk des Gipfels haust dort. Und noch kein Fremder hat je das Land wieder verlassen, wenn er tollkühn genug war, es zu betreten. Nur ein einzigesmal kamen die Angehörigen dieses Volkes aus dem Nebel. Das war damals zur Zeit Angharzebs von Turan, und sie vernichteten seine ganze Armee durch Zauber und Ungeheuer, als der König versuchte, die Grabstätten der alten Turaner zurückzuerobern. Es ist ein Land des Grauens und des Todes! Betritt es nicht!«
    Conans Antwort klang gleichgültig. »Überall gibt es Ammenmärchen über Dämonen und Ungeheuer, die kein Lebender je gesehen hat. Meine Route ist die sicherste und kürzeste. Wenn wir einen Umweg machen, sperrt man uns einen ganzen Tag in den Kerker, weil wir uns zuviel Zeit mit der Rückkehr gelassen haben.« Er trieb sein Pferd an. Das Klappern der Hufe auf dem steinigen Untergrund war der einzige Laut, als sie ihren Weg durch die hohen Berge nahmen.
     
    »Dieser verdammte Nebel ist dick wie Stutenmilch!« fluchte Jamal eine Weile später.
    Klamm und undurchdringlich wallte der Bodendunst um sie. Die Reiter konnten kaum sechs Fuß voraus sehen. Die Pferde tasteten sich vorsichtig, Schritt um Schritt, nebeneinander her und berührten sich hin und wieder. Die Dichte des milchigen Dunstes war nicht immer gleich, hin und wieder wirbelte er zur Seite und gestattete einen flüchtigen Blick auf die Felswände des Passes.
    Conans Sinne waren angespannt. Mit einer Hand hielt er den blanken Krummsäbel, mit der anderen Shanya. Seine Augen nahmen scharf alles in Sichtweite auf, und so konnte er jeden Vorteil nutzen.
    Der schrille Schrei des Mädchens, der aus plötzlichem Grauen geboren war, ließ sie abrupt anhalten. Sie deutete mit zitterndem Finger und drückte sich bebend an Conans mächtige Brust.
    »Ich sah etwas, das sich bewegte! Nur ganz flüchtig! Es war gewiß nicht menschlich!«
    Mit leicht zusammengekniffenen Augen schaute Conan sich um. Als die Nebelschwaden sich vor ihnen zusammenballten, sah er flüchtig den Weg vor ihnen. Er erstarrte im Sattel, dann entspannte er sich und trieb sein Pferd weiter.
    »Nichts, was die Tochter eines Khozgari-Häuptlings fürchten

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