Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan der Schwertkämpfer

Conan der Schwertkämpfer

Titel: Conan der Schwertkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp , Lin Carter , Björn Nyberg
Vom Netzwerk:
sollte«, brummte er.
    Aber was an der Wegseite zu sehen war, wirkte nicht gerade beruhigend. Ein menschliches Gerippe baumelte von zwei überkreuzten Stangen. Die Knochen waren durch flatternde Fetzen, Reste von Sehnen und verdorrter Haut, zusammengehalten. Der Schädel lag grinsend auf dem Boden, er war vom Hals gebrochen und wie eine Kokosnuß aufgeschlagen worden.
    Ein Laut wogte durch den Nebel. Er begann als dämonisches Gelächter, einmal lauter, einmal leiser, wurde zu einem hämischen Kichern und endete in einem auf- und abschwingenden Wimmern. Das Mädchen fing zu weinen an. Ihre Lippen bewegten sich, steif vor Angst.
    »Die – die Dämonen des Gipfels brüllen nach unserem Fleisch! Unsere Gebeine werden noch vor Einbruch der Nacht abgenagt in ihren Steinhütten liegen. Oh, rettet mich! Ich will nicht sterben!«
    Conan spürte, wie die Härchen in seinem Nacken sich aufstellten und kalter Schauder wie winzige Echsenbeine seinen Rücken hinablief. Aber er schüttelte die Angst vor dem Unbekannten mit einem Schulterzucken von sich ab.
    »Wir sind hier, und wir müssen durch. Soll dieser Heuler nur in die Reichweite meiner Klinge kommen, dann wird er noch gräßlicher brüllen, aber aus einem anderen Grund.«
    Als sein Pferd einen weiteren Schritt machte, ließen ein schweres Krachen und ein Stöhnen Conan zurückblicken. In diesem Augenblick spürte er, daß etwas an seiner wimmernden Gefangenen zerrte. Ehe er sie noch fester umklammern konnte, wurde sie in einer Schlinge am Ende eines schlangengleichen Seiles in die Höhe gezogen. Conans Pferd bäumte sich wild auf und warf seinen Reiter ab. Während der Cimmerier mühsam auf die Füße taumelte, verlor sich das Hufklappern in der Ferne.
    Ganz in der Nähe lag Jamal unter seinem Pferd, Reiter und Tier von einem gewaltigen Felsblock zermalmt. Die Hand des Toten ragte unter dem Felsen hervor. Sie umklammerte noch immer den mächtigen Bogen, und der Köcher lag daneben. Mit einer schnellen Bewegung hob Conan beides auf. Er gönnte sich keine Zeit, seinen toten Kameraden zu betrauern, denn immer noch schwebte Gefahr in der Luft. Er knurrte wie ein gereizter Panther, schlang sich den Bogen um die Schulter, steckte die Pfeile in die Schärpe und umklammerte seinen blanken Säbel.
    Der dicke Nebel wallte um ihn, als er eine Schlinge über seinen Kopf fallen spürte. Blitzschnell duckte er sich, dann faßte er das Seil mit seiner freien Hand, zog daran und stieß den gedämpften Schrei eines Gewürgten aus. Er kniff die Augen zu Schlitzen zusammen, als er von einer ungeheuren Kraft, deren Ursprung er sich nicht vorzustellen vermochte, in die Luft gezogen wurde. Nebel drang feucht in seine Nase.
    Kräftige Hände erfaßten ihn, als er den oberen Rand der Felswand erreichte, aber die Gestalten, die er im nun dünneren Nebel entdeckte, waren nicht mehr als Schatten. Er löste sich lautlos aus den umklammernden Fingern und warf sich in tödlicher Stille auf den nächsten Schatten. Etwas Weiches, Nachgiebiges und ein schriller Schrei verrieten ihm, daß seine krumme Klinge in lebendes Fleisch gedrungen war. Und dann kamen die Schatten auf ihn zu und bildeten einen Halbkreis um ihn. Mit dem Rücken zum Rand des Abgrunds schwang er seine Klinge in tödlichem Bogen.
    Nie zuvor hatte Conan in solch gespenstischer Umgebung gekämpft. Seine Gegner verschwanden in den wirbelnden Nebelschwaden, nur um immer und immer aufs neue wie Geister zurückzukehren. Ihre Klingen zuckten vor wie Schlangenzungen, aber er gewöhnte sich schnell an ihre etwas plumpe Fechtkunst. Mit neuem Selbstvertrauen verhöhnte er seine schweigsamen Angreifer.
    »Wird Zeit, daß ihr lernt, mit dem Schwert umzugehen, ihr Nebelschakale! Harmlose Reisende aus dem Hinterhalt zu überfallen, verlangt kein großes Geschick mit der Klinge. Ihr braucht Unterricht. Seht, der Hieb aus der Drehung, so! Der Hieb von oben, da! Der Stich von unten in die Kehle, in der Art!«
    Seine Worte wurden von Demonstrationen begleitet, die viele der schattenhaften Gestalten gurgelnd und schreiend zu Boden sinken ließ. Der Cimmerier kämpfte mit kalter, gnadenloser Beherrschtheit und ging mit einemmal zu einem wilden Angriff über. Zwei weitere Gegner fielen unter seiner scharfen Klinge. Und plötzlich zog der Rest sich in panischer Flucht zurück.
    Conan wischte sich mit dem Uniformärmel den Schweiß von der Stirn. Dann bückte er sich, um sich die Leichen näher anzusehen. Er schluckte vor Überraschung, denn was hier mit

Weitere Kostenlose Bücher