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Conan der Schwertkämpfer

Conan der Schwertkämpfer

Titel: Conan der Schwertkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp , Lin Carter , Björn Nyberg
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kleinen blicklosen Augen und weiten Nasenöffnungen vor ihm lag, war nicht die Leiche eines Menschen. Die niedrige Stirn und das fliehende Kinn waren die eines Affen, doch anders als die Affen, die er aus den Wäldern an der Küste der Vilayetsee kannte. Dieser Affe hier war unbehaart, nackt von Kopf bis Fuß. Das einzige, was seine Blöße ein wenig bedeckte, war ein schweres Seil, das er sich um den dicken Bauch gewickelt hatte.
    Conan war verwirrt. Die großen Vilayetaffen jagten nie in Meuten, und ihnen fehlte auch die Intelligenz, Waffen und Werkzeuge zu benutzen, außer sie wurden für Darbietungen am Königshof von Aghrapur dressiert. Der Säbel der Kreatur war durchaus nicht primitiver Art. Er war aus bestem turanischen Stahl geschmiedet, meisterhaft gehärtet, und die krumme Klinge messerscharf. Conan fiel auf, daß ein starker Moschusgeruch von dem toten Affen ausging. Seine Nasenflügel weiteten sich, um diesen Geruch aufzunehmen. Durch seine Hilfe würde er den Geflüchteten folgen und seinen Weg durch den milchigen Nebel finden.
    »Ich muß diese Närrin retten«, murmelte er vor sich hin. »Sie ist zwar wahrscheinlich gar keine Häuptlingstochter, aber ich werde keinesfalls eine hilflose Frau in den Händen dieser haarlosen Affen lassen.« Wie ein Leopard auf der Jagd folgte er witternd dem Geruch.
    Wo die Nebelschleier dünner wurden, schlich er vorsichtiger weiter. Die Geruchsspur zog sich kreuz und quer dahin, als hätte Panik die Flüchtenden völlig durcheinandergebracht. Conan lächelte grimmig. Besser Jäger als Gejagter zu sein!
    Da und dort neben dem Pfad erhoben sich kleine Pyramiden aus runden Steinen zur Mannsgröße aus dem nun tiefhängenden Nebel. Das waren die alten Grabstätten von Häuptlingen früher turanischer Stämme. Weder der Zeit noch den Affen war es gelungen, sie zu zerstören. Der Cimmerier trat vorsichtig um jedes dieser Grabmäler herum, nicht nur, um einem möglichen Hinterhalt zu entgehen, sondern auch aus Respekt für jene, die hier bis in alle Ewigkeit ruhten.
    Nur vereinzelte dünne Nebelschleier wehten noch durch die Luft, als er die oberen Höhen erreichte. Hier wurde der Weg zu einem schmalen Pfad auf einem Grat, zu dessen beiden Seiten sich schwindelerregende Abgründe befanden. Am Ende dieses Pfades, am Gipfel des Berges, hob sich eine beeindruckende Festung aus geflecktem Serpentin wie ein Zeigefinger des Bösen gegen den düsteren Hintergrund ferner Bergketten ab. Conan verbarg sich hinter einer der Grabpyramiden, um die Lage zu erkunden. Aber keine Spur von Leben war zu bemerken.
     
    Shanya erwachte in einer merkwürdigen Umgebung. Sie lag in rauhes schwarzes Tuch gehüllt auf einem Diwan. Keine Ketten oder Stricke banden sie, aber man hatte ihr die gesamte Kleidung weggenommen. Sie streckte ihren geschmeidigen Körper auf diesem ungewohnten Bett, ehe sie sich umsah. Als sie es tat, zuckte sie erschrocken zurück.
    Auf einem hölzernen, merkwürdig geschnitzten Sessel saß ein Mann, aber er war anders als alle Männer, die sie bisher gesehen hatte. Sein aschfahles Gesicht schien wie aus Kalk geformt und wirkte seltsam steif. Seine Augen waren schwarz, ohne jegliches Weiß um die Iris, und sein Schädel war kahl. Er trug einen Kaftan aus schwarzem Tuch und verbarg seine Hände in den Ärmeln.
    »Es ist schon viele Jahre her, seit eine schöne Frau zum Heim Shangaras kam«, sagte er mit leiser, leicht zischelnder Stimme. »Seit zweihundert Jahren verlieh kein frisches Blut dem Volk des Gipfels neue Kraft. Du bist eine geeignete Gefährtin für mich und meinen Sohn.«
    Das Grauen zündete eine Flamme der Wut in der Brust des stolzen Barbarenmädchens.
    »Glaubst du vielleicht, daß die Tochter eines hundertfachen Häuptlings sich mit einem deiner abscheulichen Rasse einlassen würde? Lieber stürze ich mich in die nächste Schlucht als in deinem Haus zu leben! Gib mich frei, oder diese Mauern werden unter dem Hagel Tausender Khozgarispeere erbeben!«
    Ein spöttisches Lächeln teilte die bleichen Lippen des uralten fahlen Gesichts.
    »Du bist etwas unüberlegt mit deinen Worten. Keine Speere dringen durch den Bhambarnebel. Keine Sterblichen wagen es, noch würde es ihnen gelingen, diese Berge zu durchqueren. Sei vernünftig, Mädchen. Solltest du halsstarrig bleiben, wird kein leichter Sprung in den Abgrund dein Geschick sein. Statt dessen wird dein Leib als Nahrung für den ältesten Bewohner dieses vergessenen Landes dienen – ihm, der in den Sklavenbanden des

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