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Conan-Saga 01 - Conan

Conan-Saga 01 - Conan

Titel: Conan-Saga 01 - Conan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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vor Yama, dem Dämonenkönig, auf dem Altar lag. Die Zeremonie fand nach den alten Riten statt, wie sie in dem heiligen Text im Buche des Todesgottes beschrieben waren. Der göttliche Monarch von Meru ruhte lässig in seinem Totenschädelthron und wartete zufrieden auf die bevorstehende, öffentlich zu vollziehende Vereinigung mit dem schlanken, langbeinigen turanischen Mädchen, während die Schamanen ihre alten Gebete leierten.
    Doch plötzlich wurde das Ritual schändlich unterbrochen. Zwei nackte Riesen sprangen aus dem Nichts auf den Marmorboden – einer, eine heldenhafte Gestalt aus lebender Bronze, der andere eine dunkle Drohung mit mächtiger Gestalt, die aus Ebenholz geschnitzt zu sein schien. Die Schamanen erstarrten mitten im Gebet, als diese beiden heulenden Teufel in ihre Mitte platzten.
    Conan packte eine der Feuerschalen und warf sie zwischen die rotgewandeten Schamanen. Vor Schmerz und Panik aufkreischend, stoben sie in alle Richtungen davon, während die Flammen der flüssigen Butter ihre Schleierroben in Brand setzten und sie in lebende Fackeln verwandelten. Eilig schleuderte der Cimmerier auch die restlichen drei Feuerschalen, so daß die Verwirrung noch größer wurde und die Flammen sich weiter ausbreiteten.
    Juma sprang zum Podest, auf dem der König in seinem Thron saß und ihm mit seinem einen heilen Auge voll Furcht und Überraschung entgegenstarrte. Der hagere Großschamane versuchte, Juma auf den Marmorstufen mit seinem magischen Stab abzuwehren, aber der schwarze Riese hatte noch sein zerbrochenes Ruder und schwang es mit unvorstellbarer Kraft. Der Ebenholzstab zerbarst zu hundert Splittern. Ein zweiter Hieb traf den Zauberpriester und schleuderte ihn zerschmettert und sterbend in das Chaos fliehender, schreiender, brennender Schamanen.
    König Jalung Thongpa sollte der nächste sein. Grinsend stürmte Juma die Stufen hoch, aber der kleine Gottkönig kauerte nicht länger auf seinem Thron. Er kniete vor der Statue und hatte flehend die Arme erhoben, während er ein Gebet wimmerte.
    Conan erreichte etwa im gleichen Augenblick den Altar und beugte sich über das zitternde, völlig verstörte Mädchen. Die dünnen goldenen Ketten waren zwar fest genug, sie zu halten, aber nicht, der Kraft des Barbaren zu widerstehen. Er spreizte die Beine und riß ein Ende aus der Verankerung am Altar. Die anderen drei folgten. Dann nahm Conan die schluchzende Prinzessin in die Arme und hob sie hoch. Er drehte sich gerade um – da fiel ein Schatten über sie.
    Erstaunt blickte er auf und erinnerte sich, was Tashudang ihm erzählt hatte. »Wenn er seinen Vater ruft, dann kommt er!«
    Jetzt wurde ihm das volle Ausmaß des Grauens hinter diesen Worten bewußt. Hoch über ihm bewegten sich im flackernden Schein der Fackeln an den Wänden die Arme des gigantischen Idols aus grünem Stein. Die Rubine, die seine Augen darstellten, funkelten mit wacher Intelligenz auf ihn herab.
     
     
    7
     
    WENN DER GRÜNE GOTT WANDELT
     
    Die Härchen stellten sich in Conans Nacken auf, und ihm war, als wandle das Blut in seinen Adern sich zu Eis. Wimmernd barg Zosara das Gesicht an seiner Schulter und klammerte sich an seinen Hals. Auf dem schwarzen Podest, das den Totenschädelthron trug, war auch Juma wie erstarrt. Das glitzernde Weiß seiner Augen verriet die abergläubische Furcht seines Dschungelvolks vor dem Übernatürlichen – denn die Statue erwachte zum Leben!
    Unfähig sich zu bewegen, beobachteten sie, wie das grüne Steinidol knirschend eines seiner gewaltigen Beine hob. Dreißig Fuß über dem Boden schaute das finstere Gesicht grimmig auf sie herab. Die sechs Arme bewegten sich ruckartig und streckten sich aus wie die Beine einer Riesenspinne. Die Steingestalt neigte sich etwas zur Seite und verlagerte ihr Gewicht. Ein Titanenfuß kam herab auf den Altar, auf dem Zosara gelegen hatte. Der Marmorblock knirschte und zersplitterte unter dem tonnengewaltigen Gewicht des lebenden grünen Steins.
    »Crom!« hauchte Conan. »Selbst der Stein lebt und wandelt an diesem Ort des Wahnsinns! Wir können von Glück sagen, daß der Fuß uns verfehlt hat!« Er versuchte, sich mit Zosara in Sicherheit zu bringen, doch hinter ihnen hörte er das unheilvolle Knirschen von Stein auf Stein. Die Statue hatte sich in Bewegung gesetzt.
    »Juma!« brüllte Conan und schaute sich wild nach dem Kushiten um. Der Schwarze kauerte reglos neben dem Thron, auf dem wieder der kleine Gottkönig saß und mit einem fettschwabbelnden Arm auf

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