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Conan-Saga 01 - Conan

Conan-Saga 01 - Conan

Titel: Conan-Saga 01 - Conan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Laufplanke geschlichen. Aus den paar geflüsterten Worten, die er noch hatte aufschnappen können, schloß er, daß ein Aufstand geplant wurde. Seine Peitsche zischte auf Conans Schultern herab.
    Das war mehr, als der Barbar sich noch gefallen lassen wollte. Mit einer blitzschnellen Bewegung war er auf den Beinen, packte ein Peitschenriemen und entriß das Marterinstrument den Händen Gorthangpos. Der Aufseher brüllte nach den Seeleuten.
    Conan hatte immer noch keine Möglichkeit, den Eisenring vom Ruderschaft zu lösen. In seiner Verzweiflung kam ihm eine Idee. Die Konstruktion des Ruderschlosses beschränkte die vertikale Bewegung des Schaftes auf eine Höhe von etwa fünf Fuß über das Ruderdeck. Er schob das Schaftende so hoch es nur ging, kletterte auf die Bank, kauerte sich zusammen und klemmte die Schultern unter den Schaft. Dann richtete er sich auf und stemmte sich mit aller Kraft dagegen. Der Riemen zersplitterte mit einem lauten Krachen im Ruderschloß. Flink zog Conan den Kettenring über das geborstene Ende. Jetzt hatte er eine brauchbare Waffe: einen riesigen Prügel von neun Fuß Länge mit einem zehnpfündigen Bleiring an einem Ende.
    Conans erster Hieb traf den Aufseher, dem schier die Augen aus den Höhlen quollen, an der Schläfe. Sein Schädel barst wie eine überreife Melone und Blut spritzte auf die Bank. Dann stemmte Conan sich auf die Laufplanke, um den heranstürmenden Seeleuten entgegenzutreten. Die ausgemergelten braunen Meruwier kauerten sich ängstlich an die Schiffshülle und beteten wimmernd zu ihren Dämonengöttern. Juma folgte Conans Beispiel und zerbrach seinen Riemenschaft ebenfalls am Ruderschloß, um den Ring frei zu bekommen.
    Die Seeleute waren ebenfalls Meruwier, verweichlicht, faul und fatalistisch. Sie hatten sich nie bei einem Sklavenaufstand ihrer Haut wehren müssen, und hätten eine solche Meuterei auch nicht für möglich gehalten. Am wenigsten aber wäre ihnen je der Gedanke gekommen, daß sie gegen einen muskelbepackten jungen Riesen kämpfen müßten, der mit einem gefährlichen neun Fuß langen Prügel bewaffnet war. Trotzdem näherten sie sich tapfer, obwohl die Breite des Laufstegs ihnen nur gestattete, sich dem Cimmerier paarweise zu stellen.
    Conan wartete nicht, bis sie noch näher heran waren. Er ging ihnen entgegen und schwang wild seinen Ruderschaft. Sein erster Hieb beförderte einen der Seeleute mit einem gebrochenen Schwertarm von der Laufplanke hinunter auf die Ruderbänke. Der zweite zerschmetterte dem nächsten Seemann den Schädel. Eine Lanze stocherte gegen Conans nackte Brust. Er schlug sie seinem Träger aus der Hand und wischte mit dem nächsten Schafthieb gleich zwei Männer von der Laufplanke. Einem davon hatte er die Rippen eingeschlagen, und der zweite stolperte, weil der erste gegen ihn prallte.
    Und dann war auch schon Juma neben dem Cimmerier. Die nackte Brust des Kushiten glänzte in dem schwachen Mondschein wie geöltes Ebenholz. Sein Ruder mähte die angreifenden Meruwier wie mit einer Sense nieder. Die Seeleute, die keineswegs darauf vorbereitet waren, gegen zwei solche Giganten zu kämpfen, gaben Fersengeld und flohen zum Achterdeck, wo ihr Kapitän gerade aus friedlichem Schlummer gerissen, verwirrende Befehle erteilte.
    Conan beugte sich über Gorthangpos Leiche und durchsuchte seinen Lederbeutel nach dem Schlüsselring. Er fand schnell die richtigen Schlüssel und öffnete erst seine Armfessel, dann Jumas.
    Eine Sehne schnellte und ein Pfeil schwirrte knapp über Conans Kopf hinweg, ehe er sich in den Mast bohrte. Die beiden jetzt freien Sklaven legten keinen Wert darauf, den Kampf weiter fortzusetzen. Sie sprangen von der Laufplanke und drängten sich durch die verängstigten Ruderer zur Reling, schwangen sich darüber und tauchten in das dunkle Wasser des Hafens von Shamballah. Die Seeleute schickten ihnen ein paar Pfeile nach, aber im düsteren Licht der untergehenden Mondsichel sahen die Männer die Fliehenden nicht und konnten nur auf gut Glück schießen.
     
     
    6
     
    TUNNEL DES UNHEILS
     
    Zwei nackte Männer kletterten triefend aus der See und schauten sich in der Düsternis um. Sie waren Stunden, wie es ihnen geschienen hatte, geschwommen, um unbemerkt in die Stadt zu gelangen. Endlich hatten sie ein Kanalgitter zu einem der Abflußkanäle gefunden. Juma schleppte immer noch seinen geborstenen Ruderschaft mit sich herum, während Conan seinen auf dem Schiff zurückgelassen hatte. Hin und wieder fiel ein schwacher

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