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Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer

Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer

Titel: Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer
Autoren: Andrew Offutt
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durch eine offene Tür in der hintersten linken Ecke. Conan hieb sein Schwert wild in Karameks Richtung und verfolgte das Mädchen. Die Tür schlug vor seiner Nase zu. Nun konnte er nur noch herumwirbeln, wenn er nicht von hinten erstochen werden wollte.
    Es gelang ihm, gerade noch, Karameks Klinge zu parieren.
    Des Zamboulaners Wucht trug ihn an Conan vorbei. Um sein Gleichgewicht nicht zu verlieren, stützte der Cimmerier sich mit einer Hand an die Wand und streckte ein Bein aus. Der Zamboulaner stolperte darüber und prallte gegen die Wand. Der blutrote Samtbehang löste sich und fiel über den Mann. Conan stach dreimal in das bewegliche Bündel, und aufs neue tropfte Blut von seiner Klinge.
    Der fallende Karamek riß den Samtbehang nun ganz über seinen zuckenden Leib. Ein leuchtenderes Rot überzog das Weinrot des Samtes.
    Der Cimmerier kümmerte sich nicht mehr um ihn, sondern versuchte die Tür zu öffnen, durch die Isparana verschwunden war, doch sie war verschlossen. Mit einem wilden Fluch warf er seine Schulter dagegen. Nachdem sie ein kleines bißchen nachgegeben hatte, sprang sie sofort wieder zu. Sie war demnach fest verbarrikadiert.
    Heftig stieß Conan ein sehr häßliches Wort in drei verschiedenen Sprachen hervor, während er sich umdrehte und quer durch das grüne Gemach zu seinem einzigen schmalen Fenster rannte. Sie hatte sich also eingebildet, sie könnte ihm durch das Verbarrikadieren der Tür entkommen! Er würde es ihr zeigen!
    Plötzlich gab das Stück Boden unter seinen Füßen nach, und hochaufgerichtet sank er auf eine glatte Oberfläche etwa drei Fuß tiefer als der Boden der Hexenküche. Daß dadurch die scheinbare Bodendicke des oberen Stockwerks erklärt war, tröstete oder interessierte Conan nicht im geringsten. Die Falltür schloß sich um seine Hüften – und hielt ihn fest.
    Während er sich zu befreien suchte, wurde ihm klar, daß Isparana mit dem Auge entkommen war. Und es sah jetzt auch gar nicht so aus, als würde er sie noch rechtzeitig am Stadttor einholen. Er kam aus dieser verfluchten Falle nicht los. So sehr er sich auch anstrengte, sich wand und an dem Bodenstück zerrte und es mit dem Schwert hochzustemmen versuchte, er erreichte nicht mehr, als seine Hüften blutig zu schürfen – und es kostete ihn die Schwertspitze und entlockte ihm weitere wilde Verwünschungen.
    Er saß in einer ungemein geschickt ausgedachten Falle fest, die jeden einfangen mußte, der durch das Fenster einstieg, aus dem der Cimmerier zu entkommen gedacht hatte. Jeden Gott, der ihm einfiel, rief er an und fluchte dazu aus Leibeskräften.
    Während der ganzen Ewigkeit, wie ihm schien, die er in dieser Falle steckte, verwünschte er sich selbst, Hisarr Zul und die beiden Zamboulaner.
    Und dann betrat ein Mann den Raum. Er betrachtete die Tische, bevor er mit verkniffenen Augen auf den Cimmerier starrte.
    »Bei Hanuman, was habe ich denn da in meiner kleinen Falle gefangen? Einen bärengroßen Wolf!«
    Conan funkelte ihn stumm an. Ah, er beschwört Hanuman, den Verfluchten von Zamboula! Komm nur näher, alter Hund, auch ohne Spitze wird mein Schwert dich aufspießen! dachte er. Aber nein, das wäre nichts. Tötete er ihn, würde er in der Falle stecken bleiben. Die Vorstellung, hier in der Versenkung festzusitzen, bis er wahnsinnig wurde vor Hunger und Durst und schließlich jämmerlich einging – nein! Da ergab er sich schon lieber, und sobald seine Füße frei waren, würde ihm schon etwas einfallen.
    Augen starrten auf ihn hinunter, Augen, tief und dunkel wie die Abgründe zwischen den fernen bleichen Sternen.
    Ein langes Gewand aus ockerfarbigem Samt hüllte Hisarr Zul bis zu den Knöcheln ein. Das Oberteil war mit Goldfaden schnörkelig bestickt und da und dort mit Opalen und safrangelb schimmernden Steinen besteckt. Seine einfachen Sandalen waren erdfarben, und er trug ein Armband aus durchbrochenem Gold, an seinen Fingern blitzten fünf Ringe, vier mit Steinen in genauso vielen Farben.
    Hisarr Zul hatte schmale Schultern und Hüften und einen leichten Bauchansatz, wie sein enges, gürtelloses Gewand verriet. Die etwas hervorstehenden schwarzen Augen schienen durch Conan zu dringen. Über einer hohen breiten Stirn fiel das glänzend schwarze Haar, schwach mit Grau durchzogen, wellig von der Stirn zurück, in die der Haaransatz wie eine Pfeilspitze ragte.
    Die Hände auf dem Rücken verschränkt, spazierte Hisarr Zul um seinen Gefangenen herum.
    Seine Haut wirkte glatt, sie hatte einen
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