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Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer

Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer

Titel: Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Offutt
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Geschlechtsteilen hatte.
    An einer Wand kauerte ein Athanor, schwarz und stumpf wie ein drohender Eisenzwerg. Ein Fenster bemerkte Conan in diesem Raum, das von einem tannennadelgrünen Vorhang fast bedeckt war.
    Rundum erhoben sich seltsame, schreckerregende Statuen aus nachtschwarzem Onyx, Porphyr und glimmerglitzerndem Basalt. Selbst die Figuren mit scheinbar menschlicher Gestalt verkörperten offenbar nicht wirklich Menschen. Eine gräßliche Mumie leistete den Statuen Gesellschaft. Sie war dunkel vom Alter, dürr, das Gesicht wie von Krämpfen verzogen, und sie stand starr und drohend an der Wand. Auf dem längeren Tisch brannten zwei rußende Kerzen und stanken, als wären sie aus dem Talg vermoderter Leichname geformt.
    Dies war kein Schrein irgendwelcher Götter, sondern die Hexenküche eines Zauberers und seiner finsteren Dämonengehilfen.
    Außerdem befanden sich noch zwei Personen in diesem Raum, die zweifellos nicht hierhergehörten. Beide hatten hellbraune Haut, schwarze Haare und Augen. Der Mann trug eine dunkelrote Tunika über einem langärmeligen schwarzen Hemd und schwarze weiche Stiefel über ebenfalls schwarzen Gamaschen oder Beinkleidern. Es war zweifellos die Kleidung eines Einbrechers, der vorsichtiger war als der Barbar, auf den er über seine Geiernase hinweg starrte.
    Auch das Hemd der Frau war schwarz, und ihre Tunika von einem tiefen Waldgrün, mit scharlachroter Borte eingefaßt. Wie Conan war sie barfuß. Große Reifen aus Silberdraht baumelten von winzigen Ringen an ihren durchstochenen Ohrläppchen. Die Augen über der geraden Nase waren schwarz umrandet, um ihren Blick noch feuriger wirken zu lassen, und die Lippen zinnoberrot bemalt. Eine achatbesetzte Schnalle hielt ihren Gürtel zusammen.
    In der Rechten hielt sie einen kleinen Hammer, um dessen Metallstück ein Stoffetzen gewickelt war. Von ihrer Linken baumelte ein winziges goldenes Schwert an einer feinen Goldkette. Ein Anhänger – oder ein Amulett!
    Die zierliche Klinge, die du suchst ...
    »Bei Erliks Bart!« keuchte sie. »Ist das einer seiner Wächter? Er ist groß genug, um einen Bären mit nichts weiter denn einem Dorn als Waffe zu jagen!«
    Conan hob sein Schwert. Ihre Blicke wanderten zu der blutbesudelten Klinge.
    »Es ist ein drei Fuß langer Dorn, Isparana. Und ich bin nicht scharf darauf, ihn diese Nacht noch mehr zu beschäftigen. Crom! Dieses Haus ist voll von Schurken! Wirf mir das hübsche Spielzeug zu, dann werde ich euch nicht daran hindern, von hier zu verschwinden. Am besten, ihr macht euch gleich noch heute nacht auf den Rückweg nach Zamboula.« Er konnte es nicht lassen, mit seinem Wissen anzugeben. »Sagt eurem Khan, ich habe von einem anderen ein gutes Angebot für sein Amulett. Und während ich zwischen diesem und seiner zweifellos sehr großzügigen Belohnung für die Wiederbringung entscheide, sollte er Balad lieber gleich töten lassen – als reine Vorsichtsmaßnahme.«
    »Du weißt sehr viel, Blauäugiger«, brummte der Mann. Er zog sein Schwert und duckte sich leicht. »Genug, um zu wissen, daß wir dir dieses ›Spielzeug‹ nicht geben können.«
    Der Cimmerier seufzte ein wenig übertrieben. »Ich habe nichts gegen dich, Karamek. Soll meine Klinge denn heute nacht unbedingt noch mehr Blut trinken?«
    Der Mann sah aus wie dreißig, die Frau fünf oder mehr Jahre jünger. Ihre Augen waren groß. Sie war wohlgebaut und ein bißchen mehr als nur hübsch.
    »Bei Erlik!« wisperte sie. »Hast du vielleicht gar Hisarr Zul getötet?«
    »Nein, nur drei seiner Wächter – und noch einen anderen Dieb.«
    »Der ebenfalls das Auge haben wollte?«
    »Das«, brummte Conan, »geht dich nichts an.«
    Mit abgewinkelten Armen, das Schwert stoßbereit, trat er in den Raum. Den linken Ellbogen drückte er an die Seite. Immerhin hatte Karamek seine Klinge gezogen. »Wirf das Amulett herüber!«
    Isparana umklammerte es fester. »Karamek ...«
    »Schnell, Ispa! Zurück zur Tür, durch die wir gekommen sind, und nichts als fort. Wenn ich nicht, ehe eine Viertelkerze abgebrannt ist, am Tor bin, dann reite!«
    »Karamek ...« Sie zögerte noch, obgleich sie bereits zurückwich. Die Beute baumelte von der zusammengepreßten Faust.
    Conan setzte zum Angriff an.
    Mit leicht gekrümmten Knien und häßlich verzogenem Gesicht sprang Karamek ihm entgegen und schlug zu. Nur die Flinkheit, mit der er sich zur Seite warf, rettete den Cimmerier vor dem heftigen Hieb. Isparana hinter ihm drehte sich um und rannte. Sie lief

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