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Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer

Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer

Titel: Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer
Autoren: Andrew Offutt
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die Stirn und schüttelte den Kopf. »Es gäbe schon einen, aber ich würde dir einen schlechten Gefallen tun, ihn dir zu zeigen.«
    »Sprich trotzdem!« bat Conan und blickte Arsil auffordernd an, bis der andere sichtlich zögernd weitersprach. Er deutete nach vorn.
    »Wenn man hinter dem gewaltigen Felsen dort hochklettert, kann man vom ersten Rücken aus eine Schlucht oder Klamm sehen, die geradewegs durch den letzten Teil der Berge schneidet. Das war seit Hunderten von Jahren der Paß durch die Drachenberge. Er ist immer noch verlockend, weil er dem Reisenden einen weiten und anstrengenden Weg erspart. Darum konnten viele dieser Verlockung auch nicht widerstehen. Aber du mußt wissen, daß ... etwas in dieser Schlucht spukt. Im Lauf der vergangenen zehn Jahre – denn damals begann dieser Spuk – sind von den vielen, die die Schlucht betraten, um den Weg abzuschneiden, nur zwei wieder herausgekommen. Und beide waren entsetzlich zugerichtet und wahnsinnig. Der Dämon in der Schlucht hatte sie in den Irrsinn getrieben! Einer brabbelte von einem Leichnam, einem Sandleichnam, wie er sagte. Seither nennt man die Klamm die Schlucht des Sandleichnams. Die Gebeine aller anderen, die in diesen todbringenden Paß ritten, liegen noch in der Schlucht, während ihre Reittiere immer ungeschoren davonkamen. Nimm es, wie die weisen Götter es geben, Conan von Cimmerien, ob nun gut oder schlecht; überquer die Berge, auch wenn du in Zeitdruck bist, und vermeide die Dämonenschlucht, denn sie führt geradewegs in den Tod!«
    »Haben denn keine größeren Trupps Bewaffneter dort nach dem Rechten gesehen? Und weißt du nichts Weiteres darüber?«
    »Bei Tarims Bart! Genügt das nicht?«
    »Ja. Ich danke dir, Arsil von Samara! Doch jetzt muß ich weiter. Ich werde wohl einen ganzen Tag brauchen, diese verfluchten Hügel zu überqueren.«
    »Ja, fast.« Der Turaner nickte. »Weniger als zwei Tagesritte dahinter liegt eine schöne große Oase. Ruh dich dort aus und danke den Göttern, daß du uns begegnet bist und diesen verlockenden Paß vermieden hast. Viel Glück! Wir wünschen dir, daß du dein Mädchen bald einholst.«
    »Sie ist nicht mein Mädchen!«
    »Dann mach sie dazu, Mann – wenn auch nur für kurze Zeit.« Arsil wendete sein Pferd und schloß sich seinen Männern an, um sie weiter nach Norden zu führen.
    So trennten sich der eine und die fünf anderen. Die Turaner ritten dahin, um den Rest der Diebesbeute wieder zu holen. Conan hatte keinen Anlaß gesehen, ihnen zu verraten, daß er die besten Stücke aus den Packen der widerspenstigen Kamele hundert Schritte ostwärts von der Oase des Todes im Sand vergraben hatte.
    Seine Pferde glitten immer wieder aus und beschwerten sich wiehernd, als sie den ersten der felsigen Hügel hinaufklettern mußten. Conan sah sich gezwungen, abzusitzen und sie am Zügel zu führen. Auf der anderen Seite des Geländes hinunterzusteigen, war nicht einfacher. Als er das schmale Tal erreichte, das den ersten vom zweiten Hügel trennte, hatte er seine Entscheidung getroffen.
    Er schwang sich wieder in den Sattel, ritt ein kurzes Stück westwärts und in die lange, ziemlich breite Schlucht, die er vom Hügel aus gesehen hatte. Sicher, er glaubte an Dämonen und an Spuk, aber zumindest genauso überzeugt glaubte er an sich selbst. Außerdem war er in großer Eile.
     

6. Der Sandleichnam
    6
     
    DER SANDLEICHNAM
     
     
    Die Wände der tiefen Schlucht schnitten so senkrecht in den Fels, als wären sie durch den gewaltigen Hieb eines Riesenschwerts mit leicht krummer und wellenförmiger Klinge entstanden. Vor langer langer Zeit mußten einmal brausendes Wildwasser oder unerbittliches Eis diese Klamm ausgehöhlt haben, mitten durch die Hügelkette hindurch. Nein, Tal konnte man diese Gegend nicht nennen, dazu war die Kluft nicht breit genug. Höchstens drei Reiter konnten nebeneinander hindurchreiten. Die Granitwände in Grau- und Brauntönen mit vereinzelten Einschlüssen und Adern in Rot und Ocker waren von der dreifachen Höhe eines Berittenen. Die kahlen Felsen schienen finster auf den einsamen Reiter mit seinen zwei Pferden zu blicken. Conan hielt sich an der linken Wand im Schatten.
    Die Pferde waren sichtlich beunruhigt. Der Sand unter ihren tastenden Hufen schimmerte und verlagerte sich. Conan redete sich selbst ein, daß das hin und wieder zu hörende tiefe Stöhnen von einer Brise kam, die durch die Schlucht strich.
    Aber es gab keinen Wind, nicht den geringsten Lufthauch!
    Selbst im
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