Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer

Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer

Titel: Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Offutt
Vom Netzwerk:
durch die Luft.
    Als ›Pferd‹ sich zum viertenmal aufbäumte, drehte es sich auch auf den Hinterhufen.
    Ein paar Herzschläge lang verlor Conan das Gleichgewicht, sah den Himmel tanzen und sich neigen. Der Sand war über und der Himmel unter ihm. Sand peitschte gegen seine Hände. Der Zügel riß sich los, schnitt seine Finger auf, und dann schlug Conan hart auf dem Boden auf.
    Die Augen voll Sand und durch den Schock des heftigen Aufpralls konnte Conan einen Herzschlag lang nichts sehen, aber er hörte verängstigtes Wiehern und davongaloppierende Hufe. Der Hufschlag entfernte sich. Seine Pferde flohen den Weg zurück, den er gekommen war. Er hatte beide verloren, mit allem, was sie trugen!
    Fluchend stand er auf und blinzelte durch den peitschenden Sand, den kein Wind bewegte. Seine Verwünschungen endeten jedoch schnell, weil er dabei zu viel Sand schluckte. Er spuckte aus, was er konnte, und preßte danach Zähne und Lippen zusammen. Er war gefangen in einer jämmerlich heulenden, wirbelnden Wolke heftig bewegten Sandes, der scheinbar unablässig vom Boden aufstieg.
    Sanddämonen nannten die Wüstensöhne diese Erscheinung, wenn sie sie in der Wüste beobachteten, hervorgerufen von vereinzelten Windböen. Natürlich war damit nicht wirklich ein Dämon gemeint – obwohl es hier durchaus der Fall sein mochte.
    Und da sammelten die Sandkörnchen sich auch bereits direkt vor ihm und bildeten eine Säule, die sich drehte. Das jammernde Heulen schmerzte Conans Ohren. Sein Nacken und die Achselhöhlen prickelten, und er schwitzte mehr als zur heißeren Mittagszeit. Immer mehr verdichtete sich der Sand. Jedes Körnchen dieser wirbelnden Säule schien sich mit den anderen fest vereinen zu wollen.
    Die Säule wurde dunkler und nahm etwas wie menschliche Gestalt an.
    Tatsächlich, der Sand sah nun aus wie ein Mann mit totem Gesicht! Der Mund war ein gähnendes Loch, die Augen fehlten. Lange Arme baumelten an den Seiten der Gestalt herab. Obgleich Conan durch die zusammengekniffenen Augen kaum zu sehen vermochte, riß er den Krummsäbel aus der Scheide, der einem jetzt toten Mann aus Samara gehört hatte.
    Der Sandleichnam sprang den Cimmerier nicht an. Auch jetzt, zur Menschengestalt geformt, drehte sich der geballte Sand, doch immer war der schwarze gähnende Mund Conan zugewandt. Nichts geschah, als der Cimmerier mit der Klinge darauf einhieb. Trotz des heftigen Schlags behielt der Sand seine angenommene Form bei. Es gab auch nichts, das durchschnitten, verletzt oder getötet werden konnte, denn es war ja nur – Sand!
    Und da kam der Sand über ihn, hüllte ihn ein.
    Da half keine Gegenwehr. Conan konnte sich nicht mehr befreien. Er bewegte sich mit dem Sand, als wäre er ein Teil davon. Sand schürfte sein Gesicht auf, raubte ihm Sicht und Gehör und preßte gegen seine Lippen. Er wußte, daß er nicht atmen durfte, wollte er nicht Nase, Hals und Lunge mit Sandkörnern füllen. Aber der Sand ließ auch keine Luft hindurch. Conan begann zu würgen, befürchtete zu ersticken. Er wußte, daß er seinen Atem nicht auf Dauer anhalten konnte. Er mußte ihn ausstoßen – zumindest es versuchen. Schließlich würde er dem Verlangen seines Körpers nachgeben, einatmen – und sterben.
    Er vermochte dem Sand nicht zu entkommen, konnte sich ihm nicht entwinden, nicht durch ihn hindurch. Der Sand klebte an ihm, ließ nicht den Bruchteil eines Zolls Haut frei, und er würde zu seinem Leichentuch werden. Das jammernde Heulen war unerträglich in seinen Ohren, doch jetzt begann das schreckliche Dröhnen seines Blutes lauter als jedes andere Geräusch zu werden ...
    Da verstand Conan Worte. Er wußte, daß sie nicht laut gesprochen wurden. Er hörte sie in seinem Kopf, in seinem Geist.
    Du hast keine Seele!
    »Ich ersticke! Luft!«
    Du hast keine Seele! Keine Seele! Bist du der dreifach verfluchte Hisarr Zul?
    »Nein! Ich sterbe – keine Luft ... His-s-sarr ... Nein! Nein, nein!«
    Wo ist deine Seele?
    »Ich sterbe – kann nicht atmen ... Hisarr Zul hat sie ...« Verzweifelt war Conan sich bewußt, daß er den Kampf verloren hatte, und stieß hilflos den Atem aus.
    Du bist nicht Hisarr?
    »NEIN!«
    Er hat deine Seele! Hisarr Zul hat dir übel mitgespielt?
    »Ja! Ja! Ich sterbe – brauche Luft ... Hisarr stahl meine Seele – du stiehlst mein Leben!«
    Die wirbelnde Sandsäule von menschenähnlicher Gestalt wich zur Seite und gab Conan frei, der auf die Knie sank und stöhnte. Seine Augen waren ihm schier aus den Höhlen

Weitere Kostenlose Bücher