Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer

Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer

Titel: Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Offutt
Vom Netzwerk:
so ganz anders als ein Pferd war.
    »Ich werde dich von hier wegführen«, erklärte er flüsternd dem Kamel, das Isparana als Packtier benutzt hatte. »Oder ich zerre deinen erwürgten Kadaver von hier fort. Du hast die Wahl, du eingebildetes Biest!«
    Das andere Dromedar, auf dem Isparana gesessen hatte, drehte sich um und starrte Conan an. Der Cimmerier blickte finster zurück und zeigte ihm die Zähne, woraufhin das Tier ihn wiederkäuend nachdenklich betrachtete. Conan griff nach seinem Zügel. Das Kamel schnappte nach ihm, und die großen gelblichen Zähne streiften sein Handgelenk. Erbost schlug Conan ihm fest auf die Nase. Das Tier gab einen kehligen Laut von sich.
    »Komm!«
    Der Cimmerier faßte es nun am Nackenriemen, und als er losschritt, stapfte es an seiner Seite mit, und das andere folgte ohne Aufforderung!
    Ha, ich verstehe also nichts von Kamelen! dachte der Cimmerier triumphierend. Aber sie verstehen, wer der Herr ist, genau wie andere Tiere und Menschen auch. Nur muß man es den Kamelen eben auf andere Weise zeigen, und sie sind stolzer als Pferde – oder dümmer. Na gut, ihr Kamele, ich habe noch mehr Stolz als ihr, und das spürt ihr, nicht wahr?
    Conan richtete den Blick nordwärts, als sie das üppige Gras der Oase verließen. Leb wohl, Isparana! wünschte Conan der jungen Frau in Gedanken. Vielleicht kommt die Sklavenkarawane bald, aber deinetwegen hoffe ich, daß sie genügend menschliche Ware hat.
    Conan hatte schon mehrmals das Gefühl gehabt, über einen sechsten Sinn zu verfügen, der ihm so manchesmal das Leben gerettet hatte. Ob er nun wirklich einen besaß oder nicht, spielte keine Rolle, auch nicht, ob Isparana damit gesegnet war oder nicht. Aus welchem Grund auch immer – jedenfalls erwachte die Frau. Sie setzte sich auf, als hätte sie bereits stundenlang geschlafen.
    »Dieb! Halt! Dieb!«
    Mit der blanken Klinge in der Hand raste sie um das Wasserloch.
    Conan versuchte auf ihr Reitdromedar zu springen, schaffte es aber nicht, und es wollte sich auch nicht niederknien, was er auch tat oder sagte. Da wußte er, daß er nicht so einfach davonkam. Also drehte er sich grimmig um, um sich Isparana zu stellen. Er seufzte tief.
    Sie schoß um den Teich herum. In einer Hand schwenkte sie die Klinge, daß sie im Mondschein blitzte, mit der anderen hielt sie den Saum ihrer Jallaba hoch. Ihre bloßen Füße waren flink, und ihr verzerrter Mund murmelte unentwegt Verwünschungen.
    »Warte!« rief Conan ihr zu. »Halt an!«
    »Halt an!« schrie sie zurück, und ihre Stimme erhob sich zu einem Kreischen. »Während du meine Kamele stiehlst und mich hier zurückläßt, daß ich STERBE!«
    Der Cimmerier sah sich gezwungen, das Kamel loszulassen und nach seinem Krummsäbel zu greifen. Noch schneller kam sie herbeigestürmt, wütend, ja fast wahnsinnig. Noch im Laufen hieb sie weit ausholend zu. Conan fiel es nicht schwer, zu parieren und gleichzeitig zur Seite zu springen. Die Wucht des Hiebes und ihre Geschwindigkeit trugen die Frau weiter, so daß sie geradewegs gegen das Dromedar rannte. Während sie zurückprallte und aufs Gesäß fiel, kam das Kamel anscheinend zum Schluß, daß es genug von dem Gebrüll hatte und sich auch nicht mehr so unsanft behandeln lassen wollte. Es stieß ein seltsam blubberndes Brüllen hervor, bäumte sich auf und trat auf höchst unkamelische Weise um sich. Ein schwielengepolsterter Huf traf das andere Kamel gegen das Bein. Beide Tiere beschwerten sich lautstark. Das zweite Tier reagierte auf Isparanas schrille Schreie und den heftigen Tritt seines Artgefährten durch wilde Flucht.
    Das Packtier ging durch!
    »Nein!« heulte Conan auf. »Halt!«
    Das Reitkamel bewies, daß es nicht unbedingt Leittier sein mußte, und rannte dem Packtier nach. Auch wenn Kamele angeblich die dümmsten und gleichmütigsten Tiere waren, die beiden jedenfalls hatten ihren Gleichmut verloren – sie stürmten hinaus in die Nacht.
    Brüllend raste Conan ihnen nach. Das erschreckte das hintere Kamel noch mehr, und es beschleunigte den Schritt. Conan sprang, verfehlte es jedoch und fiel in den hartgebackenen Sand außerhalb des Oasenrands. Schaukelnd rannten die Dromedare weiter. Ob ihre Bewegungen nun schön aussahen oder nicht, jedenfalls waren sie schnell.
    Als er sich gerade aufstemmte, hörte Conan Isparanas wütenden Schrei. Sie kam auf ihn zu. So flink wie möglich rollte er sich zur Seite. Einem Beil gleich sauste das Schwert herab und drang in den Sand, wo Conan gelegen

Weitere Kostenlose Bücher