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Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer

Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer

Titel: Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Offutt
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Ihr mich zur Vorsicht mahnen, aber ich fürchte, ich weiß nicht, was Ihr meint.«
    »Den Sklavenhändlern ist es gleichgültig, woher oder wie sie ihre Ware bekommen, mein junger Freund aus Cimmerien. Ihr seid allein und ohne Schutz.«
    Conans Hand legte sich um den Säbelknauf. »Das hier ist mir Schutz genug.«
    »Trotzdem«, murmelte der Alte. »Seid vorsichtig!«
    Er, der Junge und das Mädchen setzten sich auf zwei der Kamele. Das dritte folgte ihnen, als sie sich weiter auf den Weg gen Süden machten. Die beiden jüngeren blickten zurück. Conan tat, als bemerkte er es nicht.
    Er hatte sich wieder unter eine Palme gesetzt und dachte nach, wie anständig und gütig Menschen doch sein konnten und wie wenige sich die Mühe machten, es zu sein. Dann entspannte er sich und blickte mit der unendlichen Geduld eines jagenden Panthers – oder eines Barbaren des Nordens – nordwärts über die Wüste. Er wartete auf Isparana und überlegte, was er gegen Hisarr Zul unternehmen könnte.
     
    Während die Sonne gelbrot zum Horizont versank, beobachtete Conan einen einzelnen Reiter mit zwei Kamelen. Er war noch eine gute Meile entfernt und kam langsam näher. Als die Sonne sich färbte und schließlich in ein tiefes Rot überging, von dem ein paar letzte goldene Strahlen den Spätnachmittaghimmel erhellten, bemerkte er, daß der Reiter im hohen Sattel des daherschlürfenden Kamels zusammengekauert schwankte. Möglicherweise war er eingeschlafen. Das andere Kamel stapfte hinterher. Der Reiter trug eine graubraune Jallaba über weißen Gewändern. Er war schlank und hatte schmale Schultern.
    Lächelnd kroch Conan auf dem Bauch durch das saftige Gras. Er fluchte kurz, als er dabei mit der Hand in Kamelexkremente faßte. Schließlich erreichte er sein Ziel: die mächtigen grauen Felsblöcke mit den rötlichen Einschlüssen am Rand der Oase. Aus ihnen sickerte die Quelle, die diesen Flecken zur Oase gemacht hatte. Das Klingen von Kamelglöckchen war bereits lauter zu hören.
    Während die Dämmerung immer tiefer wurde, behielt Conan Isparana im Auge. Er sah, wie sie die Oase erreichte – und von ihrem Dromedar stürzte.
    Sie hatte sich überanstrengt, hatte versucht, zu schnell voranzukommen. Vielleicht hatte sie zurückgeblickt in den Drachenbergen und ihn gesehen, als er sie entdeckt hatte. Das wäre natürlich gut, denn dann wäre sie jetzt sicher, daß er sich weit hinter ihr befand. Und sie war nun erschöpft und würde bestimmt gleich schlafen. Ihr Reittier stapfte weiter und achtete darauf, daß es nicht auf sie trat. Es nahm einen Schluck Wasser, noch einen, dann schien es zu überlegen und begann zu weiden. Das andere Kamel folgte seinem Beispiel. Conan sah aus seinem Versteck zu.
    Eine lange Zeit blieb Isparana liegen: ein weißes und braungraues Bündel.
    Schließlich stützte sie sich auf die Ellbogen und zog sich auf dem Bauch zum Wasser. Offenbar war sie zu schwach, um sich zu erheben. Sie warf ihre Sandschutzkapuze zurück. Ihr glänzend schwarzes Haar fiel ihr ins Gesicht, und sie tauchte ihren Kopf ganz in das Wasser.
    Conan beobachtete sie aufmerksam. Er sah, daß sie ein langes Schwert trug.
    Er beobachtete sie weiter, als sie sich müde erhob und unendlich langsam aus ihrer Jallaba schlüpfte, als wäre jede Bewegung eine ungeheure Mühe. Es war unverkennbar, daß sie nur wenig geschlafen hatte, um einen großen Vorsprung zu gewinnen. Taumelnd band sie ihre Kamele an eine Palme. Conan ließ keinen Blick von ihr. Nachtschwarze Strähnen klebten an ihren Wangen und auf der Stirn, Wasser troff herunter, aber sie sah nicht häßlich aus.
    Obgleich der lose weiße Burnus ihre Gestalt verhüllte, wirkte sie doch ungemein weiblich, als sie sich zum südlichen Rand der Oase schleppte. Sie gähnte herzhaft, und einmal stolperte sie und fiel der Länge nach ins Gras. Grinsend hörte Conan sie fluchend Erliks und Yogs Namen hervorstoßen. Am Oasenrand blieb sie stehen und spähte südwärts in die zunehmende Dunkelheit. Der aufgehende Mond ließ ihr Gesicht weiß schimmern, und Conan sah, daß es ein hübsches Gesicht mit feinen Zügen war.
    Weiter beobachtete der Cimmerier sie. Nie hatte er jemanden so erschöpft, so müde gesehen. Er würde warten. Bestimmt war das Glück ihm wieder hold.
    Kniend spuckten die Kamele und kauten. Hin und wieder streckte eines der häßlichen Geschöpfe den ledrigen Hals aus, um sich das Wiederkäuen mit einem Maulvoll frischen Grases zu versüßen.
    Außer der Dunkelheit sah Isparana

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