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Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien

Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien

Titel: Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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halten. Und kein Mensch schimpfte mich je einen Schwächling.
    Selbst wenn du alt und häßlich wie der Lieblingsgeier des Teufels wärst, würde ich dich vor Bajujh retten, allein deiner Hautfarbe wegen. Aber du bist jung und schön, und mir hängen die Eingeborenenweiber zum Halse heraus. Ich werde mich bei diesem Spiel nach dir richten, aber nur, weil meine Instinkte dir in mancher Beziehung recht zu geben scheinen. Kehr in deine Hütte zurück! Bajujh ist heute nacht zu betrunken, um dich zu besteigen, und ich werde dafür sorgen, daß er morgen anderweitig beschäftigt ist. Und in der kommenden Nacht wirst du Conans, nicht sein Bett wärmen.«
    »Wie ... wie willst du das bewerkstelligen?« fragte sie zitternd und von widerstreitenden Gefühlen erfüllt. »Sind das vor der Hütte alle deine Krieger?«
    »Sie genügen«, brummte er. »Sie sind Bamulas, die das Kriegshandwerk mit der Muttermilch aufgenommen haben. Ich kam auf Bajujhs Bitte hierher. Er will, daß ich mich ihm bei einem Überfall auf die Jihiji anschließe. Heute abend feierten wir. Morgen werden wir Kriegsrat halten. Wenn ich mit Bajujh fertig bin, wird er am nächsten Kriegsrat in der Hölle teilnehmen.«
    »Du willst den Vertrag mit ihm brechen?«
    »In diesem Land werden Verträge offenbar nur geschlossen, um gebrochen zu werden«, antwortete Conan grimmig. »Er beabsichtigt ja auch, den Vertrag mit den Jihijis zu brechen, und nachdem wir gemeinsam die Stadt geplündert haben, würde er versuchen, mich bei der erstbesten Gelegenheit niederzumachen, wenn ich nicht auf der Hut bin. Was in einem anderen Land niederträchtigster Verrat wäre, gilt hier als Klugheit. Ich habe mich nicht zum Kriegshäuptling der Bamulas hochgekämpft, ohne mir diese Lektionen gründlich einzuprägen, die das schwarze Land lehrt. So, und nun geh wieder in deine Hütte und schlaf gut in dem Bewußtsein, daß du deine Schönheit nicht für Bajujh, sondern Conan bewahrst!«
     
     
    2
     
    Zitternd und angespannt beobachtete Livia, was sich vor ihrer Hütte tat. Den ganzen Tag, seit ihrem späten Erwachen nach dem Gelage der Nacht zuvor, hatten die Bakalahs noch müde und mit schweren Köpfen alles für das nächste Fest am kommenden Abend vorbereitet. Und den ganzen Tag hatte Conan, der Cimmerier, in Bajujhs Hütte zugebracht, ohne daß Livia auch nur ahnen konnte, was dort beraten wurde. Sie hatte sich bemüht, ihre Aufregung vor der einzigen Person zu verbergen, die ihre Hütte betreten durfte – der gehässigen Eingeborenenfrau, die ihr die Mahlzeiten brachte. Doch das üblicherweise hüftschaukelnde Mädchen war noch viel zu benommen von den Ausschweifungen der vergangenen Nacht, als daß ihr die Veränderung im Benehmen der Gefangenen aufgefallen wäre.
    Nun war die Nacht wieder hereingebrochen. Feuer erhellte den Kral und endlich traten die Häuptlinge aus der Hütte des Königs, um sich auf dem freien Platz zwischen den Hütten zum Essen und einem abschließenden, zeremoniellen Kriegsrat zusammenzusetzen. Diesmal wurde nicht so viel Bier getrunken. Livia bemerkte, daß die Bamulas allmählich wie zufällig einen immer engeren Kreis um die Gruppe der Häuptlinge schlossen. Sie sah den König und ihm gegenüber Conan, der sich lachend mit dem Riesen Aja, dem Kriegshäuptling Bajujhs, unterhielt.
    Der Cimmerier kaute an einer gewaltigen Rinderlende, und während sie ihn beobachtete, sah sie, daß er einen schnellen Blick über die Schulter warf. Als wäre es ein Zeichen, auf das sie gewartet hatten, richteten alle Bamulas die Augen auf Conan. Der Cimmerier erhob sich lächelnd, als wolle er in einen der Kochtöpfe greifen, statt dessen hieb er flink wie eine Katze Aja den schweren Lendenknochen über den Kopf. Der Bakalah-Häuptling sackte mit zerschmettertem Schädel zusammen, und gleich darauf zerrissen schrille Schreie die Luft, als die Bamulas wie blutdürstige Panther über die Bakalahs herfielen.
    Kochkessel kippten um und ihr siedender Inhalt ergoß sich über kauernde Weiber. Bambuswände gaben unter dem Aufprall kämpfender Leiber nach, Todesschreie gellten durch die Nacht, und über alles schallte das begeisterte »Jih! Jih! Jih!« der kampfwütigen Bamulas, und ihre Speere blitzten im Feuerschein.
    Der Kral wurde zu einem blutigen Schauplatz. Der Überfall der Bamulas hatte die Bakalahs durch seine Plötzlichkeit gelähmt. Mit keinem Gedanken hatten die Gastgeber einen derart tückischen Angriff vermutet. Die meisten Speere hatte man in den Hütten

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