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Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien

Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien

Titel: Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Kush. Das ist das Land, auf das der Name Kush tatsächlich zutrifft, obgleich der Cimmerier, wie andere aus dem Norden auch, diese Bezeichnung für alle Länder der Schwarzen südlich der stygischen Wüsten verwendet. Hier ergibt sich bald eine Gelegenheit, seine Geschicklichkeit im Umgang mit Waffen unter Beweis zu stellen.
     
     
    1
     
    DAS WESEN IM DUNKELN
     
    Amboola von Kush brauchte eine Weile, bis er erwachte, denn sein Kopf war noch schwer vom Wein, dem er beim Fest am vergangenen Abend allzusehr zugesprochen hatte. In seiner Benommenheit konnte er sich nicht gleich erinnern, wo er sich befand. Der Mond schien durch ein kleines, vergittertes Fenster hoch oben in der Wand auf eine ihm unvertraute Umgebung. Schließlich entsann er sich, daß Königin Tananda ihn in die obere Zelle des Kerkers hatte werfen lassen.
    Er vermutete nun, daß man ihm ein Betäubungsmittel in den Wein gegeben hatte. Während ihm der Kopf auf den Tisch gesunken war, hatten die Gardesoldaten der Königin ihn und Lord Aahmes, den Vetter der Königin, verhaftet und in den Kerker geworfen. Das letzte, woran er sich erinnerte, waren die wütenden Worte der Königin: »Ihr Schufte habt also ein Komplott geschmiedet, mich aus dem Weg zu schaffen! Nun sollt ihr sehen, was ich mit Verrätern mache!«
    Als der riesenhafte schwarze Krieger sich bewegte, wurde er sich erst der Eisenbänder an Hand- und Fußgelenken bewußt, von denen Ketten zu schweren Eisenringen an der Wand führten. Er strengte seine Augen an, um sich in der stinkigen Düsternis umzusehen. Wenigstens, dachte er, lebe ich noch. Selbst Tananda würde es sich überlegen, den Befehlshaber der Schwarzen Speerträger einfach ermorden zu lassen, schließlich war diese Truppe das Rückgrat der Armee von Kush, und er selbst der Held der unteren Kasten.
    Was Amboola aber am meisten verblüffte, war die Anklage, sich mit Aahmes gegen die Königin verschworen zu haben. Gewiß, er und der Prinz waren gute Freunde. Sie hatten miteinander gejagt, getrunken und sich gegenseitig im Glücksspiel übertrumpft. Auch hatte sich Amboola hin und wieder, wenn sie allein waren, über Tananda beklagt, die ebenso grausam und tückisch wie schön war. Aber zu einer echten Verschwörung war es wahrhaftig nicht gekommen. Aahmes wäre dafür völlig ungeeignet, dazu war er viel zu gutmütig und verträglich, und er interessierte sich absolut nicht für Politik. Ein Intrigant, der auf Kosten anderer in der Gunst der Königin steigen wollte, mußte sich dieser falschen Anschuldigung bedient haben.
    Amboola untersuchte seine Fesseln. Ihm war klar, daß er sie trotz seiner nicht unerheblichen Kraft nicht brechen konnte, genausowenig wie die Ketten, die daran hingen. Auch die Eisenringe an der Wand konnte er nicht herausziehen, das wußte er ganz sicher, denn er selbst hatte ihre Anbringung überwacht.
    Er kannte den nächsten Schritt der Königin. Sie würde ihn und Aahmes foltern lassen, um aus ihm die Einzelheiten des vermeintlichen Komplotts herauszupressen und die Namen ihrer Mitverschworenen. Trotz all seines barbarischen Mutes schreckte Amboola allein vor dem Gedanken daran zurück. Vielleicht wäre es das Beste, sämtliche Edlen von Kush der Mitverschwörerschaft zu bezichtigen? Schließlich konnte Tananda nicht alle bestrafen! Versuchte sie es, würde die eingebildete Verschwörung schnell zur Tatsache werden ...
    Plötzlich war Amboola völlig nüchtern und ein eisiger Schauder lief ihm über den Rücken. Etwas Lebendes, Atmendes befand sich in der Zelle mit ihm.
    Mit einem leisen Schrei zuckte er hoch und versuchte die Dunkelheit zu durchdringen, die ihn wie die Schattenschwingen des Todes einzuhüllen schien. Im schwachen Licht, das durch das vergitterte Fenster drang, konnte er schließlich vage etwas Schreckliches, Dunkles ausmachen. Eine eisige Hand griff nach seinem Herzen, das in keiner der vielen Schlachten Angst gekannt hatte.
    Ein formloser grauer Nebel schwebte in der Düsternis. Wallende Schleier wirbelten, als die Phantomgestalt feste Form anzunehmen begann. Unbeschreibliches Grauen ließ Amboola erzittern, und seine Augen drohten ihm bei diesem Anblick aus den Höhlen zu quellen.
    Zuerst sah er einen Rüssel, wie der eines Schweines dicht mit Borsten bedeckt, sich in den durchs Fenster fallenden Mondstrahl schieben. Dann bemerkte er zwischen den Schatten etwas Unförmiges, Mißgestaltetes, das aufrecht stand. Zu dem Schweineschädel gesellten sich dicke, haarige Affenarme mit plumpen

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