Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Titel: Conan-Saga 07 - Conan der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
Vom Netzwerk:
war!
    Obgleich die Straßen breit waren, verhinderten die hohen Häuser zu beiden Seiten den Blick auf den Mond und den größten Teil der Sterne. Mit widerwilliger Anerkennung stellte er fest, wie sauber die Straßen waren, daß sie nicht wie die der meisten Städte mit Unrat aller Art besudelt waren. Doch als er einen Trupp Sklaven sah, die sie unter den Peitschenhieben grausamer Aufseher mit letzten Kräften reinigten, zog er die verkommenen Straßen vor. Die armen Teufel hier waren die unrettbar Kranken, Ausgemergelten, Geistesschwachen, die man für nichts anderes mehr brauchen konnte und die so die letzten Tage ihres Lebens schuften mußten. Außer ihnen sah er nur ein paar beneidenswerte Boten, vermummte Priester mit Tiermasken, und Freudenmädchen, die, von ihrem vorgeschriebenen Federkopfputz abgesehen, nackt waren. Ansonsten war Khemi zu dieser Zeit mit seinen kriechenden, zischenden Pythons einer Schlangengrube ähnlicher als einer belebten Stadt.
    Die Dunkelheit vertiefte sich, als sie sich einem ärmlicheren Stadtteil näherten. Hier wurden die Straßen zu verwinkelten, schmutzigen Gassen zwischen den zerbröckelnden Mauern von armseligen Wohnhäusern und Werkstätten. Auf den flachen Dächern schliefen die Menschen, die es in dem backofengleichen Inneren nicht ausgehalten hatten. Einmal glitt ein Paar junger Männer ganz nah heran. Sie wirkten gespenstisch in ihren Kaftanen, und Conan sah glänzende Dolche in ihren Händen. Er zog sein Schwert, da gaben sie auf, was immer sie beabsichtigt gehabt hatten, und zogen sich hastig in eine Nebengasse zurück.
    »Es stimmt, Otanis«, sagte er. »Dieses Schlangennest hat kein Recht, über ein Land wie deines zu herrschen.« Sein Führer schwieg.
    Schließlich hielt der Taianer vor einer Tür an. Ein verwelkter Palmenwedel wies dieses Haus als Taverne aus. Licht schimmerte durch Spalten in der Holztür und den Fensterläden. Conans scharfe Ohren vernahmen Geräusche, und trotz des Gestanks in der Gasse roch er den Duft brutzelnden Fleisches. »Ist dies das Gasthaus, von dem du sprachst?« fragte er.
    Otanis nickte. »Ja, Uminankhs.« Auf dem Schiff hatte er erklärt, daß nicht registrierte Ausländer in Khemi nicht beherbergt werden durften, daß es aber trotzdem Wirte gab, die keine Fragen stellten, wenn der Gast über ausreichende Mittel verfügte. Der Lederbeutel an Conans Hüfte war prall. Der Cimmerier hatte Otanis gefragt, wie ein Hochländer, der von einem ehrbaren Kaufmann in Dienste genommen wurde, solche Dinge wußte, und als Antwort bekommen, daß Bahoteps Sklaven manchmal ungewöhnliche Aufträge bekamen und daß natürlich auch eine Menge gemunkelt wurde.
    Otanis klopfte. Die mit einer Kette verschlossene Tür öffnete sich einen Zoll, und ein verdrießliches Gesicht spähte durch den Spalt. Conan grinste und hielt eine Goldmünze hoch. Die Kette löste sich klirrend, und die beiden Gäste fanden Einlaß.
    Sie kamen in eine winzige Schankstube, deren Decke so niedrig war, daß Conan den Kopf einziehen mußte. Die Binsen, mit denen der Boden bedeckt war, lagen bestimmt schon seit Wochen dort und stanken nach saurem Bier und Unrat. Steinlampen warfen ihr dumpfes rauchiges Licht über ein paar Männer mit verschlagenen Gesichtern und Kilts mit Dolchen im Gürtel. Sie saßen mit überkreuzten Beinen auf dem Boden. Eine in ihren fortgeschrittenen Jahren häßliche und affektierte Dirne kauerte unbeachtet in ihrer Nähe. Ein Schweinebraten auf einem Spieß wurde durch die glühenden Holzkohlen in der Feuerschale darunter warmgehalten. Dadurch war die Luft noch unerträglicher als auf der Gasse.
    Otanis wechselte ein paar Worte auf Stygisch mit dem einäugigen Wirt und schob ihm ein paar Münzen zu. Zu Conan gewandt deutete er auf eine Tür und sagte auf shemitisch: »Ihr habt ein Bett für Euch allein – falls man vom Ungeziefer absieht – in der ersten Kammer rechts, wenn Ihr durch diese Tür geht. Ich habe für eine Woche für Euch bezahlt. Laßt Euch von Uminankh nichts für Essen und Trinken abnehmen. Er wird es sicher versuchen.«
    Conan verzog das Gesicht. »Eine Woche in diesem Schweinepferch eingesperrt?«
    »Wir besprachen all das, ehe wir aufbrachen«, erinnerte ihn Otanis. »Wenn Ihr allein in der Stadt herumwandert, würdet Ihr viel zu leicht Argwohn erregen. Wie sollten wir uns außerdem finden, wenn es an der Zeit ist? Nein, haltet Euch nur versteckt. Ich weiß nicht, wie lange ich brauchen werde, Jehanan die Nachricht in die Hände zu

Weitere Kostenlose Bücher