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Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Titel: Conan-Saga 07 - Conan der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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unschätzbarem Wert für uns erweisen. Ein Mann, der ihn regelmäßig besuchte, könnte leicht in Verdacht kommen, mit ihm zu konspirieren. Eine Frau, die ganz offensichtlich eine Liebschaft mit ihm hat, braucht das nicht zu befürchten. Ihre einzige Sorge ist, einen neuen Wächter – falls einer eingeteilt wird – zu bestechen.«
    »Was ist mit Heterka?« fragte Conan scharf.
    Nehekba hob eine Braue. »Wer?«
    Der Wein in Conans Glas schwappte fast über. »Es ist eine sehr unschöne Geschichte.«
    »Ich weiß nichts davon – das heißt, ich kenne allerdings eine Aristokratin dieses Namens, die sich ein wenig mit der Heilkunst beschäftigt, jedoch gewisse häßliche Neigungen haben soll. Auch wir Stygier sind Menschen, mein Teurer. Deshalb gibt es bei uns wie überall gute und böse und nichtssagende, und unsere menschlichen Beziehungen können nicht weniger verwirrend sein als sonstwo.«
    Conan beschloß, die Sache nicht weiter zu verfolgen. Statt dessen sagte er betont bittend: »Ich flehe Euch an, verratet mir, warum ich hier bin, und was Ihr zu tun beabsichtigt.«
    In mitfühlendem Ton antwortete sie: »Ihr müßt verstehen, daß Tothapis mich nicht in sein Vertrauen zieht. Er ist ein mächtiger Hexer und Priester und zur Zeit das Oberhaupt jener Vereinigung der Zauberer, die unter Eingeweihten als ›Schwarzer Ring‹ bekannt ist. Deshalb ist auch mir vieles nicht klar, doch hoffe ich, Näheres herauszufinden. Inzwischen werde ich Euch erzählen, was ich selbst weiß:
    Berichte erreichten Stygien über einen Abenteurer aus dem fernen Norden – ein verwegener Krieger, der in diesen südlichen Landen umherstreifen soll. Als Pirat könntet Ihr in einem Krieg, der immer wahrscheinlicher zu werden verspricht, zu einer nicht zu unterschätzenden Gefahr werden. Möglicherweise hat Tothapis Euch nur aus diesem Grund in die Falle gelockt, vielleicht sind seine Pläne auch tiefgründiger. Ich muß zugeben, daß es falsch wäre, weiter zuzulassen, daß Ihr meinem Volk Schaden zufügt. Doch bin ich persönlich nicht böse auf Euch. Piraterie wird bei euch Barbaren als ehrbares Handwerk angesehen, nicht wahr? Nun, ich möchte Euch gern eines Besseren belehren und die Ritterlichkeit, die zweifellos in Euch steckt, richtig zum Vorschein bringen.
    Die Parteien, von denen eine für den Frieden, die andere für den Krieg ist, sind einander nicht feind. Es ist ausschließlich eine Sache der Politik, das bedeutet, daß Menschen, die in dieser Hinsicht eine gegensätzliche Meinung haben, in anderen Dingen durchaus zusammenarbeiten können. Als Angehörige der Hierarchie hörte ich von Euch und sprach mit Tothapis, bis er meiner Bitte nachgab, Euch hier zu inhaftieren. Er selbst ist für eine Expansion des stygischen Reiches, aber er ist nicht blutdürstig, ihm genügt es, daß Ihr hier nichts anstellen könnt. Wenn ich Euch erst besser kenne, Conan, glaube ich, wird es mir schon gelingen, Tothapis davon zu überzeugen, daß Ihr Euer Ehrenwort geben und halten werdet, Stygien nicht mehr zu schaden. Dann kann er Euch unbesorgt freisetzen.«
    »Und wann, meint Ihr, könnte es soweit sein?« fragte der Cimmerier.
    »In einem Jahr, vielleicht auch ein wenig später.« Nehekba bedachte ihn mit einem schmelzenden Blick. »Es kommt darauf an, wie schnell und wie gut wir einander kennenlernen werden«, gurrte sie.
    Er ballte die Faust. »Was wollt Ihr von mir?«
    »Es könnte leicht sein, daß Ihr ausschlaggebend für den Frieden seid«, antwortete sie. »Ich würde es nicht von der Hand weisen, daß gerade ein magischer Hinweis darauf Tothapis so erschreckte, daß er gegen Euch vorging. Wenn es so ist, denke ich, wird es mir mit der Zeit schon gelingen, seine Bedenken zu zerstreuen. Nicht daß ich Euch, oder sonst jemandem, zum Verrat anhalten würde. Es ist nur, weil ich ehrlich davon überzeugt bin, daß Frieden das Beste für Stygien ist. Auf welche Weise wärt Ihr bereit, Stygien zu helfen – gegen großzügige Bezahlung, natürlich? Nun, das mag die Zeit ergeben. Ich könnte mir Euch gut als flinken Kurier vorstellen, den kein Bandit oder Geheimagent aufzuhalten vermag. Botschaften an die Regierungen von Ländern wie Ophir, Argos, Nemedien, Koth, Corinthien, ja sogar Aquilonien, das unter so beklagenswerter Herrschaft ist, würden sie gewiß ermutigen, sich zusammenzutun und sowohl einen Druck in diplomatischer Hinsicht als auch in den Handelsbeziehungen auf König Mentuphera auszuüben, damit er seinen Plan ändert. In dieser

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