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Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Titel: Conan-Saga 07 - Conan der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Schönheiten nur so wimmelt, und noch weniger, daß der Lord des Schwarzen Ringes es nicht wüßte, wenn du gegen ihn konspirierst. Zweifellos würde er Schritte unternehmen. Ganz abgesehen davon, traue ich keiner Hexe.«
    »Du – du täuschst dich.« Sie weinte.
    »Nennt man so was nicht Krokodilstränen?« fragte er ungerührt. »Nun, angenommen du bist unschuldig – was ich jedoch nicht einmal einen Herzschlag lang glauben könnte –, sagtest du selbst, daß ich mindestens ein Jahr hier zubringen müßte, ehe ich vielleicht wieder frei käme. Das kann ich nicht zulassen. Ich werde noch heute nacht zu meiner wahren Liebsten zurückkehren oder unterwegs sterben.« Er legte sie auf den Boden und hielt sie mit einem Knie fest, während er ihre Fußgelenke fesselte. »Außerdem spucktest du große Töne über den Frieden. Bêlit und ihr Bruder müssen jedoch Rache an Stygien nehmen, und so gilt das gleiche auch für mich.«
    Nachdem sie sich so gut wie nicht mehr bewegen konnte, betrachtete er einen Moment ihren fast nackten Körper. Er seufzte. »Welch eine Verschwendung«, murmelte er. »Wie sehr ich versucht war, erst einmal meinen Spaß mit dir zu haben. Aber du bist eine Hexe. Ich wagte nicht, das Risiko einzugehen, daß du irgendwie meinen Geist an dich bindest, fern von Bêlit.«
    Er bückte sich und hob sie mühelos hoch. »Ruf den Wächter, dich hinauszulassen«, wies er sie an. »Wenn ich mit ihm fertig bin, kannst du hierbleiben. Die Wachablösung wird dich morgen schon finden.«
    »Nein, du – du uneinsichtige Bestie!« fauchte sie.
    Conan blickte sie drohend an. »Wenn du nicht gehorchst, werde ich dir jeden Knochen zerbrechen für das, was du Jehanan angetan hast.«
    Sie zuckte erschrocken zurück. »Ich – ich werde tun, was du sagst.«
    Er nickte und ging zur Tür. Er hatte sie natürlich belogen, denn nie würde er es fertig bringen, eine Frau so zu behandeln, selbst wenn sie noch so verderbt war, ganz abgesehen davon fehlte ihm ja auch der absolute Beweis für ihre Schuld. Doch jedenfalls hatte die immer noch schwelende Wut in ihm der Drohung das nötige Gewicht verliehen.
    An der Tür schob er das Paneel mit dem Ellbogen auf und hielt Nehekbas Kopf dicht daran. »Sieh zu, daß du ruhig klingst!« flüsterte er ihr warnend ins Ohr.
    Sie nickte heftig und rief mit überzeugendem Gleichmut, der ihre Fähigkeiten der Täuschung bewies: »Soldat, ich bin hier fertig. Sperr auf, daß ich nach Hause gehen kann.«
    Sofort legte Conan sie auf den Boden und benutzte die zwei restlichen Fetzen ihres Gewandes als Knebel. Sie kam noch dazu, rachsüchtig zu zischen: »Du hast dir den Tod selbst zuzuschreiben, Barbar. Wenn du Glück hast, wird er schnell kommen. Habe ich Glück, wirst du viele Tage schmerzgequält darauf warten!«
    Er beachtete sie nicht. Er dachte nur, daß sie in ihrer Wut ihr wahres Gesicht gezeigt hatte. Während er sich aufrichtete, nahm er sich aus einer Nische einen Kerzenständer in der Form von drei Schlangen. Der Riegel glitt zurück, das Schloß klickte, die Tür schwang weit auf. Der Wächter machte einen Schritt zurück und hob die Armbrust zur Schulter.
    Dank Nehekbas Ton war er jedoch weniger wachsam als zuvor. Conan sprang hinter der Tür hervor und warf den schweren metallenen Leuchter. Er schmetterte gegen den Wächter, ehe er schießen konnte. Der Bolzen glitt ohne Schaden anzurichten über den Boden. Und schon hatte Conan sich auf den Stygier geworfen. Seine Hände flogen zur Kehle des Mannes und schlossen sich. Er spürte, wie der Kehlkopf zwischen den harten Fingern knickte. Blut quoll aus den Lippen des Mannes. Er sank auf den Boden und schlug konvulsivisch um sich.
    Schnell sprang der Cimmerier in seine Gemächer zurück. Eine Tunika würde weniger auffallen als nur ein Lendentuch, wenn er die Straße erreichte. Er schlüpfte in die, die er vor seinen Kniebeugen ausgezogen hatte und griff nach einem Kapuzenumhang. Nachdem er sich auch noch Sandalen geholt hatte, verließ er seine Gemächer wieder. Nehekba widmete ihm einen so giftigen Blick, daß er sich fragte, ob er sie nicht lieber töten sollte. Aber nein, das brächte er doch nicht fertig. Und er wollte auch nichts mit dem Talisman zu tun haben, den er ihr entrissen hatte. Am besten wäre es, sich dieses Dinges zu entledigen, aber er wußte nicht wie, und er konnte es jetzt nicht wagen, sich auf Experimente einzulassen.
    Er schnallte sich den Waffengürtel des Wächters um. Ein Schlüssel steckte noch im Schloß,

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