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Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Titel: Conan-Saga 07 - Conan der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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mit Staub bedeckt, aber auf sie achtete er überhaupt nicht. Er sah nur das eine, dem die Zeit nichts hatte anhaben können. Es war eine Streitaxt, dergleichen die Taianer auch heute noch benutzten. Ihr Schaft war lang und gerade, und ihre Klinge, die zu einer scharfen Spitze zulief, ganz leicht gebogen. Aber sie war größer als die üblichen Streitäxte, und nur ein wirklich kräftiger Mann würde sie zu schwingen vermögen. Den Griff aus einem Conan unbekannten rotbraunen Holz hatte die Zeit nicht im geringsten in Mitleidenschaft gezogen. In die Klinge war auf beiden Seiten das Sonnensymbol eingraviert. Das Metall schimmerte blauweiß wie feine Seide, als ströme ein eigenes Licht hindurch. Nie hatte der Cimmerier je Stahl wie diesen gesehen. Mit ungewohnter Ehrfurcht beugte sich Conan hinunter, griff nach der Axt und stand auf. Er probierte sie in einem weiten Schwung aus und hatte das Gefühl, daß sie in seiner Hand lebendig, zu einem Teil seines Selbst und er zum Kriegsgott wurde. Jubel, den er jedoch zu unterdrücken suchte, wallte in ihm auf. Behutsam strich er mit dem Daumen über die Schneide. Trotz seiner Vorsicht schnitt er sich ganz leicht, so daß ein Blutstropfen herabsickerte. Die Waffe war rasiermesserscharf. Parasan hatte erwähnt, sie brauche nie geschliffen zu werden. Conan lachte begeistert und schwang sie pfeifend vor dem Götzen durch die Luft.
    Ein dämonisches Kreischen erklang. Conan wirbelte herum. Er erinnerte sich des Hornes, das die Toten gegen seine Männer gerufen hatte. Falco war allein vor dem Gebäude. Der Barbar rannte.
    Eine Natter schnellte auf ihn zu, verfehlte ihn jedoch und fand ihren Tod unter den schweren Füßen.
    Conan stürmte aus dem Grabmal. Falco lehnte kauernd gegen eine der mächtigen Steinplatten. Er hielt den Dolch in der Hand und schrie seine trutzige Herausforderung heraus. Aus dem rotverhangenen Himmel stieß durch Staub und Düsternis ein neues Ungeheuer herab. Conan verstand jetzt, weshalb der Sturm nachgelassen hatte: um dieses Monstrum nicht zu gefährden, denn trotz seiner Größe hätte der Wind es gegen irgendwelche Mauern schmettern können.
    Er erkannte den spitzen Schnabel, diese nackten, gut dreißig Fuß breiten Schwingen – sie waren als Skulpturen in Sets Flügelboot dargestellt. Das Reptil steuerte seinen Flug mit den ruderähnlichen Schwanzflossen. Die Klauen des Ungeheuers waren zwar klein, doch zweifellos imstande, ein Auge auszuhacken, und der Schnabel hatte Fänge wie Fischhaken.
    Ein Mann ritt darauf, auf dem Nacken vor den flatternden Schwingen sitzend. Seine weite schwarze Robe wehte im Flugwind um den hageren Körper. Der Schädel über dem scharfgeschnittenen, alternden Gesicht war kahlgeschoren. Wieder blies er in das Horn, das er sich an einem Lederband um die Mitte geschlungen hatte, dann senkte er es und stieß einen aus Wahnsinn geborenen, nicht weniger schrillen, kreischenden Schrei aus.
    Conan stellte sich breitbeinig zum Kampf. Die durch den Flug verdrängte Luft schlug ihm mit ungeheurer Kraft entgegen. Der Zauberer legte die Finger um einen Talisman von der Form eines Schlangenkopfes an seiner Brust, machte ein Zeichen und zielte mit dem geöffneten Mund.
    Ein blendender Blitz zuckte heraus. Conan taumelte einen Schritt zurück – aber der Blitz hatte nicht ihn, sondern die Axtklinge getroffen und war von ihr zurückgeschleudert worden. Donner dröhnte. Feurige Glut hüllte den Stygier ein. Er war in den Flammen verloren.
    Sein monströses Reittier hatte den Menschen fast erreicht. Conan gewann sein Gleichgewicht zurück und schwang die Axt. Sie drang mühelos durch den langen Reptilhals. Der abgetrennte Schädel schloß die scharfen Kiefer um Conans linken Unterarm, doch ehe die Zähne tief ins Fleisch dringen konnten, verloren sie die Kraft, und der Reptilkopf stürzte auf den Boden. Der schwere Körper prallte gegen die Platten des Grabmals. Eine Weile noch klickten die Kiefer und peitschten die Schwingen, dann lag das Ungeheuer reglos. Nicht weit davon entfernt kauerte unerkennbar eine verkohlte Leiche.
    Der Wind erstarb nun völlig. Der Staub senkte sich herab. Die Sonne leuchtete wieder strahlend.
     

18. Heimtücke in Pteion
    18
     
    HEIMTÜCKE IN PTEION
     
     
    Durch atemlose Stille und drückende Hitze kehrten die beiden Kameraden zurück.
    Sie hatten vorgehabt, einen Bogen um den Platz zu machen, doch ein vorsichtiger Blick hinter einem Trümmerhaufen hervor zeigte ihnen, daß er, von den unbedeutenden

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