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Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Titel: Conan-Saga 08 - Conan der Pirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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in eine Burg, tief im Colchiangebirge, südlich der Vilayetsee, geschafft. Um zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, schickt er Admiral Artaban, Teyaspas getreuesten und stärksten Anhänger, aus, den Hauptstützpunkt der Piraten an der Mündung des Zaporoskas zu vernichten. Artaban bricht auf, um diesen Befehl durchzuführen, wird jedoch, an Ort und Stelle angekommen, vom Angreifer zum Angegriffenen.
     
     
    Das Schiff, das die Seeschlacht verloren hatte, schaukelte im blutgefärbten Wasser. Außer Bogenschußweite strebte die siegreiche Galeere schwerfällig den zerklüfteten Bergen zu, die über das blaue Wasser ragten. Es war zu Zeiten der Herrschaft König Yildiz' von Turan ein nicht unüblicher Anblick auf der Vilayetsee.
    Das Schiff, das wie betrunken in der blauen Öde krängte, war eine hochbugige turanische Kriegsgaleere, ein Schwesterschiff der davonrudernden. Auf ersterem hatte der Tod reichlich Ernte gehalten. Tote lagen auf dem hohen Achterdeck, hingen über die angekohlte Reling, waren auf der Laufplanke über dem Ruderdeck zusammengesackt, wo die schlimm zugerichteten Ruderer zwischen den zerborstenen Bänken ihre letzte Ruhe gefunden hatten.
    Auf dem Achterdeck hatten sich die Überlebenden zusammengefunden. Dreißig Mann waren es, und aus so mancher Wunde floß Blut. Die Männer kamen aus vielen Ländern. Kothier waren unter ihnen, Zamorier, Brythunier, Corinthier, Shemiten, Zaporoskier. Ihre Züge verrieten, daß es Gesetzlose waren. Viele wiesen Narben von Peitschenhieben oder Brandeisen auf. Ein großer Teil war halbnackt, aber was die Männer an buntgemischter Kleidung trugen, war von guter Qualität, wenn auch jetzt mit Teer und Blut besudelt. Einige waren barhäuptig, andere trugen Helme oder Pelzmützen, oder auch Stoffstreifen, die sie wie Turbane um den Kopf geschlungen hatten. Manche steckten in Kettenhemden, während andere bis zur Schärpe um ihre Mitte nackt und ihre muskulösen Arme und Schultern fast schwarz von Ruß und Flammen waren. Edelsteine glitzerten in Ohrringen und Dolchgriffen. Sie hielten blanke Schwerter in der Hand. Ihre dunklen Augen wirkten ruhelos.
    Sie hatten sich um einen Mann geschart, der größer als jeder von ihnen, ja fast ein Riese war, mit mächtigen Muskeln. Eine geradegeschnittene schwarze Mähne hing in seine breite, hohe Stirn, und die Augen, die aus seinem narbenübersäten dunklen Gesicht funkelten, waren von einem vulkanischen Blau.
    Sie alle starrten auf die Küste. Weder Stadt noch Hafen war entlang diesem einsamen Küstenstreifen zwischen Khawarizm, dem südlichsten Außenposten des turanischen Königreichs, und seiner Hauptstadt Aghrapur zu sehen. Vom Strand erhoben sich bewaldete Hänge, die allmählich in das Colchiangebirge übergingen, auf dessen schneeglitzernden Gipfeln sich die versinkende Sonne spiegelte.
    Der Riese starrte der verschwindenden Galeere nach. Ihre Besatzung war nur zu froh gewesen, sich aus dem Todesgriff lösen zu können, und jetzt kroch sie auf einen Fluß zu, der zwischen hohen Klippen hervorschäumte und die Berge herabrauschte. Auf dem Achterdeck konnte der Piratenkapitän noch eine hochgewachsene Gestalt sehen, deren Helm im letzten Schein der Sonne aufleuchtete. Genau erinnerte er sich an die Züge unter diesem Helm. Sie hatten sich ihm während des blutigen Kampfes unauslöschbar eingeprägt. Hakennasig war dieses Gesicht, mit schwarzem Bart und schrägen dunklen Augen. Es gehörte Artaban von Shahpur, den man bis vor kurzem noch die Geißel der Vilayetsee genannt hatte.
    Ein hagerer Corinthier öffnete die Lippen. »Wir hatten diesen Teufel schon fast. Was machen wir jetzt, Conan?«
    Der gigantische Cimmerier trat an eines der Steuerruder. »Ivanos«, wandte er sich an den Mann, der ihn gerade angesprochen hatte, »du und Hermio, ihr übernehmt das andere Ruder. Medius, kommandiere drei Mann ab und fangt an, das Wasser auszuschöpfen. Ihr anderen versorgt eure Wunden, dann legt ihr euch in die Riemen. Werft die Toten, die euch im Weg sind, über Bord, damit ihr Platz habt.«
    »Willst du der Galeere zur Flußmündung folgen?« fragte Ivanos.
    »Nein. Durch das Leck, das sie uns rammten, haben wir zuviel Wasser geschluckt, als daß wir uns sofort auf einen Kampf einlassen könnten. Aber wenn wir uns anstrengen, schaffen wir es bis zur Landzunge.«
    Mit viel Schweiß gelang es ihnen. Die Sonne ging unter. Dunst hing wie weicher blauer Rauch über der sich verdunkelnden See. Ihr Gegner verschwand im Fluß. Die

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