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Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Titel: Conan-Saga 08 - Conan der Pirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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und zog und zerrte, bis er es endlich frei bekam. Olivia trat an seine Seite. Sie klammerte sich an seinen Arm und starrte mit großen Augen hinunter auf die tote Bestie.
    »Was – was ist das?« flüsterte sie.
    »Ein grauer Menschenaffe«, erwiderte ihr Conan. »Sie sind Menschenfresser, stumm geboren. Sie hausen in den Bergen, die an die Ostküste dieser See grenzen. Wie der hierherkam, kann ich nicht sagen. Vielleicht trieb ihn ein Sturm auf geknickten Stämmen vom Festland her.«
    »War er es, der den Stein geworfen hat?«
    »Ja. Ich dachte es mir schon, als wir in dem Dickicht standen und sich die Äste über uns bogen. Diese Kreaturen halten sich fast immer in den tiefsten Wäldern auf, die sie finden können, und kommen selten heraus. Ich weiß nicht, was ihn ins Freie lockte, jedenfalls war es ein glücklicher Umstand für uns, denn sonst hätte ich mich ihm zwischen den Bäumen stellen müssen, wo sein Vorteil noch viel größer gewesen wäre.«
    »Er ist mir gefolgt.« Olivia schauderte. »Ich habe gesehen, wie er die Klippe hochkletterte.«
    »Und seinen Instinkten entsprechend, lauerte er in den Schatten am Fuß der Klippe, statt dir über das Plateau nachzusetzen. Seinesgleichen sind Kreaturen der Dunkelheit und stillen Orte. Sie hassen die Sonne und den Mond.«
    »Glaubst du, daß es hier noch mehr seiner Art gibt?«
    »Nein, denn sonst hätten sie zweifellos die Piraten überfallen, als sie durch den Wald kamen. Der graue Affe ist trotz seiner ungeheuren Kraft vorsichtig, wie schon sein Zögern bewies, uns im Dickicht anzugreifen. Sein Verlangen nach dir muß sehr groß gewesen sein, daß er uns im Freien angriff. Was ...«
    Er wirbelte herum und starrte in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Ein grauenvoller Schrei hatte die Nacht zerrissen. Er kam aus der Ruine.
    Ihm folgte ein Durcheinander von Rufen, Brüllen, Kreischen und schrecklichen Todesschreien. Das Klirren von Stahl begleitete sie und ein Tumult, weniger wie von einer Schlacht als von einem Gemetzel.
    Conan stand wie erstarrt. Das Mädchen klammerte sich grauenerfüllt an ihn. Der Lärm wurde zu einem Crescendo des Wahnsinns. Da drehte der Cimmerier sich um und ging schnellen Schrittes zum Rand des Plateaus, wo die mondbeschienenen Bäume hochwuchsen. Olivias Beine zitterten so sehr, daß sie sich nicht auf den Füßen halten konnte, also hob er sie auf die Arme, und bald beruhigte ihr heftig pochendes Herz sich, als sie sich an Conans Brust drückte.
    Sie schritten durch die Schatten des Waldes, die nun keine Schrecken mehr bargen, und der Mond offenbarte keine Alptraumwesen mehr. Die furchtbaren Todesschreie verklangen hinter ihnen und verschmolzen mit den üblichen Geräuschen der Nacht. Eulenvögel heulten wachsam auf den Ästen. Irgendwo rief ein Papagei wie ein gespenstisches Echo: »Yagkoolan yok tha, xuthalla!« Schließlich erreichten sie das waldumsäumte Ufer und sahen die Galeere mit ihrem im Mondschein schneeweißen Segel vor Anker liegen. Die verblassenden Sterne verrieten, daß der Morgen nicht mehr fern war.
     
     
    4
     
    Im gespenstischen, fahlen Grau des frühen Morgens taumelte und stolperte eine Handvoll blutender in Fetzen gekleideter Gestalten durch die Bäume und hinaus auf den schmalen Strand. Es waren zwei oder drei Dutzend Männer, völlig verstört und mutlos. In aller Hast wateten sie durch das Wasser zu ihrem Schiff, als ein scharfer Befehl sie zurückhielt.
    Sie sahen Conan den Cimmerier, der sich gegen den allmählich erhellenden Himmel abhob, mit dem Schwert in der Hand und im Morgenwind flatternder Mähne hochaufgerichtet am Bug.
    »Bleibt stehen!« donnerte er. »Keinen Schritt weiter. Was wollt ihr, Hunde?«
    »Laß uns an Bord kommen!« krächzte ein bärtiger Bursche, der eine Hand auf einen blutigen Ohrstumpf drückte. »Wir wollen fort von dieser Teufelsinsel.«
    »Den ersten, der versucht an Bord zu klettern, spalte ich den Schädel«, warnte Conan.
    Es waren vierundvierzig Mann gegen einen, aber der eine hatte die Oberhand. Die Piraten verfügten im Augenblick über keinerlei Kampfgeist mehr.
    »Laß uns an Bord, Freund Conan«, wimmerte ein Zamorier mit roter Schärpe und warf einen verängstigten Blick über die Schulter zurück auf den stillen Wald. »Wir sind so zerschlagen, zerbissen, zerkratzt und so erledigt vom Kämpfen und Laufen, daß kein einziger von uns im Moment ein Schwert heben könnte.«
    »Wo ist dieser Hund Aratus?« fragte der Cimmerier.
    »Tot, genau wie die anderen!

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