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Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Titel: Conan-Saga 08 - Conan der Pirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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nieder.
    »Es ist Prinz Teyaspa!« rief er.
    »Jetzt habt ihr keine Macht mehr über ihn«, murmelte Roxana. »Ich hätte ihn zum König gemacht, aber ihr habt ihn seines Mannesmuts beraubt ... So tötete ich ihn.«
    »Aber ich bringe ihm die Krone Turans!« rief der General verstört. »Yildiz ist tot, und das Volk wird sich gegen seinen Sohn Yezdigerd erheben, wenn es einem anderen, beliebteren folgen kann ...«
    »Zu spät!« flüsterte Roxana, und ihr Kopf sank auf die Brust.
     
    Conan rannte den Tunnel hoch und hörte die Schritte der Verfolger hinter sich widerhallen. Wo der Tunnel sich zu dem großen natürlichen Schacht mit den Grabkammern der Geschöpfe einer vergessenen Rasse öffnete, sah er seine Männer verunsichert auf dem Boden des Schachtes herumstehen. Einige blickten auf die prasselnde Flamme, andere die Stufen hoch, über die sie heruntergestiegen waren.
    »Lauft weiter zum Schiff!« brüllte Conan zu ihnen hinunter. Seine Worte hallten von der schwarzen zylindrischen Wand zurück.
    Die Piraten rannten durch den Spalt zurück ins Freie. Conan drehte sich wieder um und lehnte sich unmittelbar am Tunnelausgang an die Wand. Die nähernden Schritte wurden lauter.
    Ein Soldat tauchte aus dem Tunnel auf. Conans Schwert sauste herab und drang durch die Kettenrüstung in den Nacken. Mit einem abgewürgten Schrei stürzte der Mann kopfüber vom Treppenabsatz. Im Todeskampf wankte er die Wendeltreppe hinunter, geradewegs zur Schachtmitte, hinein in das Loch im Felsboden, woher die Flamme loderte. Wie ein Kork in der Flasche blieb er dort stecken. Die Flamme erlosch zischend, und es wurde dunkel im Schacht, in den nur spärliches Licht aus der Öffnung hoch oben drang.
    Conan sah die Leiche nicht aufschlagen, denn seine Aufmerksamkeit galt dem nächsten Gegner aus der Tunnelöffnung. Doch dieser war vorsichtiger. Er streckte den Kopf heraus und sprang sofort zurück, als Conan sein Schwert mit wilder Rückhand herabsausen ließ. Dann war ein Durcheinander von Stimmen zu hören, ein Pfeil schwirrte aus dem Tunnel heraus, knapp an Conans Gesicht vorbei, und prallte an der gegenüberliegenden Seite vom schwarzen Felsgestein ab.
    Conan drehte sich um und nahm drei der Gegner mit sich, als er die Steintreppe hinunterraste. Unten angekommen, sah er Ivanos etwa zehn Schritt entfernt die letzten der Piraten durch den Spalt drängen. Links von diesem Spalt, etwa fünf Mannshöhen über seinem Kopf, quollen die turanischen Gardisten aus dem Tunnel und polterten die Stufen hinunter. Ein paar schossen im Laufen Pfeile auf Conan ab, verfehlten ihn aber in der Eile und bei dem schlechten Licht.
    Doch mit Entsetzen bemerkte der Cimmerier, daß noch eine andere Gruppe von Wesen auftauchte. Mit einem mahlenden Geräusch schwangen die Steintafeln, die die Gruftöffnungen verschlossen hatten, nach innen. Wie Larven, die aus ihren Zellen krochen, kamen die Wesen aus ihren Grabkammern. Conan hatte den Spalt noch nicht erreicht, als ihm ein Dutzend dieser Geschöpfe den Weg versperrte.
    Sie waren von entfernt menschlicher Gestalt, aber weiß, völlig haarlos und ausgemergelt, als hätten sie zu lange gefastet. Ihre Zehen und Finger endeten in gewaltigen gekrümmten Klauen. Sie hatten riesige lidlose Augen in Gesichtern, die eher fledermaus- denn menschenähnlich waren. Vor allem die spitzen Ohren, kleinen Nasen und breiten Münder, aus denen nadelspitze Fänge ragten, erweckten diesen Eindruck.
    Die ersten, die den Boden erreicht hatten, waren aus den untersten Gruftreihen gekommen. Doch inzwischen hatten sich auch die oberen Reihen geöffnet und spien Hunderte der Wesen aus, die nun geschickt und flink mit Hilfe ihrer Krallenfinger die genarbte Wand herunterkletterten. Jene, die den Boden erreicht hatten, entdeckten als erstes die letzten im Spalt verschwindenden Piraten. Mit schrillem Quieken und mit Fingern auf sie deutend, rannten die nächsten zum Spalt und hinter den Fliehenden her.
    Conan, dessen Härchen sich in abergläubischem Grauen am Nacken aufgestellt hatten, erkannte die gräßlichen Wesen als die gefürchteten Brylukas der zaporoskischen Legenden – Kreaturen, die weder Mensch noch Tier, noch Dämon, wohl aber ein wenig von allen waren. Ihre fastmenschliche Intelligenz half ihnen, ihre tierische Gier nach Blut zu stillen, während ihre übernatürlichen Kräfte es ihnen ermöglichten, in Grüften eingeschlossen Jahrhunderte zu überleben. Kreaturen der Finsternis waren sie, die nur die ständig brennende Flamme

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