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Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Titel: Conan-Saga 08 - Conan der Pirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Gegensatz zu Teyaspa, der sein Gemach nicht ohne Bewachung verlassen durfte, konnte sie kommen und gehen, wie es ihr beliebte.
    Sie näherte sich dem Tor, das auf die Kluft hinaus führte. Ein Krieger lehnte mißmutig dagegen, er ärgerte sich, daß er nicht am Kampf teilnehmen durfte. Obgleich die Rückseite der Burg uneinnehmbar zu sein schien, hatte der vorsichtige Gleg auch dort einen Posten aufgestellt. Die Wache war ein Sogdier, der seine Fellmütze verwegen schräg auf den Kopf gestülpt hatte. Mit einer Hand stützte er sich auf seine Lanze und blickte Roxana mißtrauisch entgegen. »Was suchst du hier, Weib?« knurrte er.
    »Ich fürchte mich. Die Schreie und der Schlachtenlärm erschreckten mich so sehr. Die Sinne des Prinzen sind vom Lotussaft verwirrt, und so habe ich niemanden, bei dem ich Schutz suchen könnte.«
    Mit ihrer demütigen, verstörten Haltung hätte sie selbst ein Herz aus Stein erweicht. Der Sogdier zupfte an seinem buschigen Bart.
    »Fürchte dich nicht, kleine Gazelle«, sagte er. »Ich beschütze dich.« Er legte seine eisenbehandschuhten Finger auf ihre Schulter und zog die Tänzerin an sich. »Niemand soll dir auch nur ein Haar krümmen. Ich – ahhh!«
    Während sie sich in seinem Griff wand, hatte Roxana rasch einen Dolch aus ihrer Schärpe geholt und ihn dem Sogdier in den dicken Hals gestoßen. Eine seiner Hände krallte sich in seinen Bart, während er mit der anderen Hand vergebens nach dem Säbelgriff tastete. Er taumelte und stürzte schwer. Roxana löste hastig den Schlüsselring von seinem Gürtel und rannte zur Tür. Sie stieß einen Freudenschrei aus, als sie Artaban und seine Turanier auf dem Sims an der gegenüberliegenden Kluftseite sah.
    Eine schwere Planke lag als Steg innerhalb des Tores bereit, war jedoch viel zu schwer, als daß sie sie hätte hochheben und hinüberschieben können. Artaban warf ihr ein Seilende zu, das sie an den Torangeln befestigte. Ein halbes Dutzend Männer hielt das andere Ende und spannte das Seil, so daß drei Turanier es mit den Händen überqueren konnten. Als sie auf der anderen Seite anlangten, legten sie die Planke für die anderen über den Abgrund.
    »Zwanzig Mann bewachen den Übergang«, befahl Artaban. »Die übrigen kommen mit mir.«
    Die Seewölfe zogen ihre Klingen und folgten ihrem Anführer. Artaban führte sie hinter dem leichtfüßigen Mädchen her. Als sie die Burg betraten, sprang ein Diener hoch und starrte sie mit weit aufgerissenen Augen an. Noch ehe er schreien konnte, hatte Dayukis scharfe Klinge ihm die Kehle durchgeschnitten, und der Trupp hastete in das Gemach, wo die zehn stummen Schwarzen erschrocken nach ihren Krummsäbeln griffen. Ein heftiger Kampf entbrannte, der schweigend geführt wurde, wenn man vom Klirren und Schleifen von Stahl und dem Keuchen und Röcheln der Verwundeten absah. Drei Turanier starben, die anderen schritten über die Toten in das innere Gemach.
    Teyaspa erhob sich. Seine Augen glänzten in ihrem früheren Feuer, als Artaban vor ihm niederkniete und den Griff seines blutigen Krummsäbels zu ihm emporhob.
    »Das sind die Krieger, die dich auf deinen Thron setzen werden!« rief Roxana.
    »Laßt uns schnell verschwinden, ehe die zaporoskanischen Hunde auf uns aufmerksam werden«, mahnte Artaban.
    Er scharte seine Männer schützend um Teyaspa. Schnell durchquerten sie die Gemächer, liefen über den Hof und näherten sich dem Tor. Aber das Klirren der Klingen war gehört worden. Als die Turanier die Planke überquerten, erhob sich wütendes Gebrüll hinter ihnen. Ein mächtig gebauter Mann in Seide und Stahl rannte, gefolgt von fünfzig Bogenschützen und Schwertkämpfern, über den Hof.
    »Gleg!« schrillte Roxana.
    »Stoßt die Planke hinunter!« donnerte Artaban und sprang auf das Sims.
    Von jeder Seite schwirrten Pfeile über die Kluft. Mehrere Zaporoskier fielen, aber auch zwei Turanier, die sich gebückt hatten, um die Planke zu heben und in die Tiefe zu stoßen. Und schon sauste Gleg, dessen kalte graue Augen unter dem Spitzhelm funkelten, über die Brücke. Artaban stellte sich ihm entgegen. In einem glitzernden Stahlwirbel klirrte der turanische Säbel gegen Glegs Klinge, und die scharfe Schneide drang durch Kettenkragen und die dicken Muskeln des Zaporoskiers. Gleg taumelte und stürzte mit einem wilden Schrei in den Abgrund.
    Sofort schickten die Turanier die Planke hinterher. Auf der anderen Seite hielten Glegs Krieger wütend brüllend an und schossen ihre Pfeile ab, so schnell

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