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Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Titel: Conan-Saga 08 - Conan der Pirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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weichen Schultern der Königin und beugte sich ein wenig, um der verstörten Taramis funkelnd in die Augen zu schauen. Unter diesem hypnotischen Blick vergaß die Königin, sich über die Unverschämtheit der Berührung durch die andere zu empören.
    »Törin!« knirschte das Mädchen zwischen zusammengepreßten Zähnen. »Wie kannst du nur fragen! Ich bin Salome!«
    »Salome!« Taramis flüsterte dieses Wort, und die Härchen sträubten sich auf ihrem Nacken, als sie die unvorstellbare betäubende Wahrheit dieser Behauptung erkannte. »Ich dachte, du seist noch in unserer Geburtsstunde gestorben«, murmelte sie schwach.
    Salome lachte wild und schlug an ihren Busen. Das weitausgeschnittene Nachtgewand offenbarte die obere Wölbung ihrer festen Brüste, und dazwischen hob sich ein ungewöhnliches Mal ab – ein Halbmond, so rot wie Blut.
    »Das Zeichen der Hexe!« rief Taramis und zuckte zurück.
    »Stimmt!« Salomes' Lachen war schneidend vor Haß. »Der Fluch der Königin von Khauran! Ja, auf den Marktplätzen raunen sie sie einander mit rollenden Augen zu, diese frömmelnden Narren: die Geschichte der ersten Königin unseres Geschlechts, die sich einem Dämon hingab und ihm eine Tochter gebar, noch heute die Schande des Hauses. Und danach wurde der askhauranischen Dynastie jedes Jahrhundert ein Mädchen mit dem scharlachfarbigen Halbmond in Brustmitte geboren, das ihr Schicksal bestimmte.
    ›Alle hundert Jahre wird eine Hexe das Licht der Welt erblicken‹, lautete der alte Fluch. Manche wurden gleich bei der Geburt getötet, wie sie es mit mir tun wollten. Andere wandelten als Hexen über die Welt, als stolze Töchter Khaurans, mit dem brennenden Höllenmond zwischen ihren Brüsten. Jede erhielt den Namen Salome. Auch ich bin eine Salome. Immer war es Salome, die Hexe, und immer wird es Salome, die Hexe, bleiben, selbst wenn die Eisberge aus dem Nordpol die Zivilisation unter sich begraben und eine neue Welt sich aus den Trümmern erhoben hat – ja, auch dann wird es Salomes geben, die über die Erde wandeln, um durch ihren Zauber die Herzen der Männer an sich zu ziehen, um vor den Königen dieser Welt zu tanzen, und sich die Köpfe weiser Männer nach ihrem Belieben auf einem Tablett servieren zu lassen.«
    »Aber – aber du ...«, stammelte Taramis.
    »Ich?« Die schillernden Augen brannten wie geheimnisvolle dunkle Feuer. »Sie trugen mich hinaus in die Wüste, weit weg von der Stadt, legten mich nackt in den heißen Sand unter der glühenden Sonne und ritten fort, um mich den Schakalen, Aasgeiern und Wüstenwölfen zu überlassen.
    Aber das Leben in mir war stärker als in gewöhnlichen Sterblichen, denn es ist Teil der Essenz jener Kräfte, die in den schwarzen Klüften zwischen den Sternen zu Hause sind. Die Stunden vergingen, die Sonne brannte wie mit Höllenflammen auf mich herab, aber ich starb nicht. Doch so klein ich war, blieben diese schrecklichen Qualen mir wie ein ferner, furchtbarer Traum in ständiger Erinnerung. Und dann kamen Kamele und gelbhäutige Männer in Seide, die in einer seltsamen Sprache redeten. Sie hatten die Karawanenstraße verlassen und ritten dicht an mir vorbei. Ihr Anführer entdeckte mich und erkannte den roten Halbmond auf meiner Brust. Er hob mich auf und rettete mir das Leben.
    Er war ein Zauberer aus dem fernen Khitai und befand sich auf der Rückreise aus Stygien. Er nahm mich mit sich nach Paikang mit seinen Purpurtürmen und den Minaretten, die sich aus den rankenüberwucherten Bambusdschungeln hoben. Dort wuchs ich bei ihm auf, und er unterrichtete mich in all den Schwarzen Künsten, die er sich in seinem langen Leben angeeignet hatte; das Alter hatte ihm auch nichts von seinen finsteren Kräften geraubt. Ja, vieles lehrte er mich ...«
    Sie hielt inne, lächelte geheimnisvoll, und ihre Augen funkelten böse. Dann warf sie den Kopf zurück.
    »Doch schließlich verstieß er mich. Er sagte, ich sei trotz all seiner Lehren nur eine einfache Hexe und nicht fähig, die Zauberkräfte zu beherrschen, wie er es mir beibringen wollte. Er hätte mich zur Königin der Welt machen und durch mich herrschen wollen, sagte er, aber ich sei lediglich eine Dirne der Finsternis. Na und? Ich hätte es nie ausgehalten, mich in einem goldenen Turm von allem abzuschließen, lange Stunden in eine Kristallkugel zu starren, Beschwörungen zu murmeln, die mit dem Blut von Jungfrauen auf Schlangenhaut geschrieben sind, und dicke Bücher zu wälzen, geschrieben in einer längst vergessenen

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