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Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Titel: Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Verdächtiges! Und der Häuptling wurde mit Schimpf und Schande aus der Stadt gejagt! Aber ...«, schaudernd drückte der Kleinere sich näher an Conan, »... etwas anderes wurde entdeckt. Am Rand der Wüste, außerhalb der Stadt, gibt es einen Palmenhain, in dem man auf eine Grube stieß – gefüllt mit verkohlten menschlichen Gebeinen!«
    »Und was beweist das?« brummte der Cimmerier.
    »Aram Baksh ist ein Dämon. Diese verfluchte Stadt wurde von Stygiern erbaut und wird von Hyrkaniern beherrscht; hier vermischen sich Weiße, Braune und Schwarze, um Bastarde aller Schattierungen und Rassenmerkmale hervorzubringen – wer vermag da zu sagen, wer ein Mensch und wer ein verkappter Dämon ist? Aram Baksh ist ein Dämon in Menschengestalt! Des Nachts nimmt er seine wahre Form an und schafft seine Hausgäste in die Wüste, wo er sich mit seinen Dämonenbrüdern trifft.«
    »Und weshalb beseitigt er immer nur Fremde?« fragte Conan skeptisch.
    »Die Bürger der Stadt würden nicht lange zusehen, wenn einige der ihrigen aus seinem Haus verschwänden. Doch es läßt sie kalt, was mit Fremden passiert, die ihm in die Hände fallen. Du, Conan, bist aus dem Westen und kennst die Geheimnisse dieses alten Landes nicht. Seit dem Beginn der Zeit dienen die Dämonen der Wüste Yog, dem Herrn der Leere, mit Feuer, das menschliche Opfer verschlingt.
    Nimm meine Warnung ernst, Conan! Viele Monde hast du in den Zelten der Zuagir gelebt und bist unser Blutsbruder. Geh nicht ins Haus Aram Baksh'!«
    »Schnell, versteck dich!« sagte Conan plötzlich. »Ein Trupp der Stadtwache biegt gerade um die Ecke dort. Wenn sie dich sehen, erinnern sie sich vielleicht an das Pferd, das aus des Satraps Stallungen gestohlen wurde ...«
    Der Zuagir holte erschrocken Luft, zuckte zurück und duckte sich hastig zwischen einen Verkaufsstand und einen steinernen Pferdetrog. Ehe er sich ganz aus dem Staub machte, flüsterte er schnell noch: »Hör auf meine Warnung, Bruder! In Aram Baksh' Haus hausen die Dämonen!« Und schon war er in einer schmalen Gasse verschwunden.
    Conan schob seinen breiten Schwertgürtel zurecht und erwiderte ruhig die Blicke, die ihm die vorübermarschierenden Wachmänner zuwarfen. Neugierig und mißtrauisch beäugten sie ihn, denn er hob sich selbst aus einer so buntgemischten Menge hervor, wie sie in den verschlungenen Straßen Zamboulas alltäglich war. Seine blauen Augen und die fremdartigen Züge, von seiner Statur zu schweigen, unterschieden ihn von den östlichen Rassen. Auch das geradklingige Schwert an seiner Seite war hier kaum bekannt.
    Doch die Wachleute sprachen ihn nicht an, sondern marschierten weiter durch die Gasse aus Menschenleibern. Sie waren Pelishtier, stämmig, mit Hakennasen und blauschwarzen Bärten, die über den Kettenhemden bis zur Brust herabhingen – Söldner, für eine Arbeit angeheuert, die die herrschenden Turaner für unter ihrer Würde erachteten. Doch das machte sie bei der Bevölkerung nicht beliebter.
    Conan blickte zur Sonne hoch, die sich gerade daranmachte, hinter den Flachdächern westlich des Basars unterzugehen. Dann rückte er seinen Gürtel erneut zurecht und stapfte in Richtung auf Aram Baksh' Herberge.
    Mit weitausholenden Schritten bahnte er sich einen Weg durch das ständig wechselnde Volk auf den Straßen, wo die zerlumpten Kittel winselnder Bettler gegen die hermelinbesetzten Khalats wohlhabender Kaufleute und den perlenbestickten Satin reicher Kurtisanen streiften. Riesenhafte Schwarze schlurften daher und rempelten gegen blaubärtige Reisende aus shemitischen Städten, zerlumpte Nomaden aus den umliegenden Wüsten und Händler und Abenteurer aus allen Ländern des Ostens.
    Die einheimische Bevölkerung war nicht weniger gemischt. Vor vielen Jahrhunderten hatten stygische Heere hier in der östlichen Wüste ein Reich gegründet. Damals war Zamboula nur eine winzige Handelsstadt zwischen einem Ring von Oasen gewesen, mit einer geringen Bevölkerung, die von den Nomaden abstammte. Die Stygier hatten sie zu einer Metropole ausgebaut und ihre eigenen Leute hier angesiedelt, die ihre shemitischen und kushitischen Sklaven mitbrachten. Der stete Strom von Karawanen aus dem Osten in den Westen – und umgekehrt – hatte der Stadt Reichtum und eine weitere Rassenvermischung gebracht. Dann kamen die kriegerischen Turaner aus dem Osten, eroberten die Stadt und drängten die Grenzen Stygiens zurück. Und nun war Zamboula seit einer Generation der westlichste Außenposten des turanischen

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