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Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Titel: Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Reiches, dessen Statthalter hier herrschte.
    Ein Wirrwarr von Sprachen drang an des Cimmeriers Ohr, während er den verschlungenen Straßen folgte. Hin und wieder begegnete er einer Schwadron turanischer leichter Reiterei – hochgewachsene, geschmeidige Krieger mit dunklen Geiergesichtern, rasselnden Metallrüstungen und Krummsäbeln. Die Menge beeilte sich, ihnen Platz zu machen, denn sie waren die Herren Zamboulas. Nur die großen düsteren Stygier in den Häuserschatten funkelten sie in Erinnerung ihres einstigen Ruhmes finster an. Die übrige Bevölkerung dagegen scherte es wenig, ob der König, der über sie bestimmte, seinen Hof im dunklen Khemi hielt oder im prunkvollen Aghrapur. Jungir Khan war der Statthalter Zamboulas, doch man raunte, daß Nafertati, seine Konkubine, in Wahrheit über die Stadt herrschte. Aber auch das war den Menschen gleichgültig, die hier feilschten, diskutierten, dem Glücksspiel nachgingen, sich des Weines und der Liebe erfreuten, wie es die Bürger Zamboulas taten, seit die Türme und Minarette der Stadt hoch über den Sand der Kharamun ragten.
    Bronzelaternen mit durchbrochenem Drachenmuster wurden in den Straßen angezündet, ehe Conan das Haus Aram Baksh' erreichte. Die Herberge war das letzte bewohnte Haus an einer westwärts führenden Straße. Ein großer Garten, in dem mächtige Dattelpalmen wuchsen, hinter einer Mauer trennte es von den Nachbarhäusern im Osten. Westlich der Herberge stand ein Palmenhain, durch den die Straße zur Wüste verlief. Auf der anderen Straßenseite, der Herberge gegenüber, reihten sich ein paar verlassene, im Schatten vereinzelter Palmen liegende Hütten aneinander, in denen Fledermäuse und Schakale hausten. Als Conan diese Straße betrat, fragte er sich, weshalb die in Zamboula so zahlreichen Bettler nicht Unterschlupf in diesen Hütten suchten. Hier gab es keine Laternen mehr, außer der einen Lampe am Herbergstor, nur den schwachen Schein der Sterne, den weichen Straßenstaub unter den Füßen und das Rascheln der Palmen in der Wüstenbrise.
    Arams Tor öffnete sich nicht zur Straße, sondern zu dem schmalen Weg zwischen der Herberge und dem Palmengarten. Conan zog kräftig an dem Klingelstrick neben der Laterne und machte sich zusätzlich noch bemerkbar, indem er mit dem Schwertgriff gegen das eisenbesetzte Teakholztor hämmerte. Eine winzige Öffnung im Tor schwang auf, und ein schwarzes Gesicht spähte heraus.
    »Verdammt, macht schon auf!« fluchte Conan. »Ich bin ein Gast. Ich habe Aram für ein Zimmer bezahlt, und bei Crom, ich will mein Zimmer!«
    Der Schwarze verrenkte sich fast den Hals, als er die sternenbeschienene Straße hinter Conan entlangsah, aber er öffnete das Tor wortlos. Hinter dem Cimmerier schloß er es wieder, versperrte und verriegelte es. Die Mauer war ungewöhnlich hoch, vermutlich der Diebe wegen, derer es viele in Zamboula gab, und sicher auch als Schutz gegen nächtliche Nomadenüberfälle – bei einem Haus so dicht am Rand der Wüste nicht weiter verwunderlich. Conan schritt durch den Garten, in dem große blasse Blüten dufteten, und betrat einen Schankraum, wo ein Stygier mit dem kahlgeschabten Schädel eines Weisen an einem Tisch über wer weiß welchen Rätseln brütete und mehrere unbedeutende Männer sich bei einem Würfelspiel in einer Ecke stritten.
    Leisen Schrittes kam Aram Baksh auf den Cimmerier zu. Er war ein stattlicher Mann mit brustlangem schwarzem Bart, einer langen Hakennase und unruhigen schwarzen Perlenaugen.
    »Wollt Ihr etwas zu essen oder trinken?« erkundigte er sich.
    »Ich habe einen Laib Brot und eine Rinderkeule in der Stadt gegessen«, erklärte Conan. »Aber bringt mir einen Krug ghazanischen Wein. Ich habe gerade noch soviel, daß ich dafür bezahlen kann.« Er warf eine Kupfermünze auf die mit Wein befleckte Platte.
    »Ihr habt also an den Spieltischen nichts gewonnen?«
    »Mit nur einer Handvoll Silber als Einsatz? Ich bezahlte Euch heute morgen das Zimmer, weil ich mir schon dachte, daß ich verlieren würde. Ich wollte sichergehen, daß ich ein Dach über dem Kopf habe. Mir fiel auf, daß in Zamboula niemand auf der Straße schläft. Selbst die Bettler suchen sich einen Winkel, den sie verbarrikadieren können, ehe es dunkel wird. Es muß wohl eine Bande besonders blutdurstiger Diebe in der Stadt geben.«
    Er trank genüßlich den billigen Wein, dann folgte er Aram aus der Schankstube. Die Spieler hinter ihm hielten mit dem Würfeln inne und blickten ihm mit abschätzender

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