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Conan-Saga 12 - Conan der Freibeuter

Conan-Saga 12 - Conan der Freibeuter

Titel: Conan-Saga 12 - Conan der Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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tat, auf seine klugen Ratschläge zu hören.
    Zeltran wandte ihm die listigen schwarzen Augen zu. »Weil wir nicht wissen, wie viele Männer Zarono an Bord zurückgelassen hat. Seine Mannschaft ist größer als unsere, und die auf der Albatros sind uns zahlenmäßig möglicherweise auch jetzt noch überlegen.«
    »Crom!« knurrte Conan. »Ich allein würde mit der Hälfte dieser Burschen fertig!«
    »Daran zweifle ich nicht, Käptn. Ihr nehmt es mit einem Dutzend Gegner auf, aber unsere Männer würden nicht mit dem gleichen Eifer kämpfen.«
    »Warum nicht?«
    »Zaronos Leute sind Zingarier, wie die meisten der unseren – und Freibeuter. Unsere Männer vergießen nicht gern ohne zwingenden Grund das Blut ihrer Brüder. Außerdem ist die Albatros ein größeres Schiff mit höherem Rumpf als unseres und läßt sich deshalb leicht gegen uns verteidigen. Und habt Ihr die Wurfmaschine auf dem Vorderkastell gesehen?
    Nein, Käptn, wenn ich recht verstand, was Ihr zu Beginn unserer Fahrt sagtet, so sind wir des Schatzes wegen hier, nicht wegen des Vergnügens an einem Kampf – dessen Ausgang in jedem Fall zweifelhaft wäre. Um an den Schatz zu gelangen, wäre es am vernünftigsten, so deucht mir, zur anderen Seite der Insel zu segeln. Unser Landungstrupp kann dann versuchen, den Schatz vor Zaronos Halunken zu erreichen. Gelingt uns das nicht, zählen wir, wie viele Männer Zarono mit auf die Insel nahm. Dann können wir immer noch abwägen, wie unsere Chancen stehen, falls wir sie auf der Insel überfallen, um ihnen den Schatz abzunehmen ...«
    Nach weiterem kurzen Hin und Her gab Conan nach, obgleich es ihm gegen die Natur ging. »Also gut, dann segle um die Nordseite der Insel herum.«
    Er war nun schließlich kein Einzelgänger mehr, der sein Leben einsetzen konnte, wie es ihm paßte. Als Kapitän trug er Verantwortung für seine Männer, mußte auf ihr Wohlergehen bedacht sein und sich auch nach ihren Wünschen richten. Aber hin und wieder sehnte er sich immer noch nach der unbeschnittenen Freiheit der wilden, tollkühnen Jahre, die hinter ihm lagen.
    Ein paar Stunden später warf die Tagedieb Anker an der Ostseite der Insel, wo eine Landzunge Schutz vor einem plötzlichen Nordsturm bot. Conan belud die beiden Beiboote mit gut bewaffneten Männern. Sie ruderten über das glitzernde Wasser zum Strand, wo sie die Boote außer Reichweite der Flut auf den graugelben Sand zogen.
    Die Hand um den Säbelgriff gelegt, schaute sich der riesenhafte Cimmerier auf dem feuchten Sand um und studierte die stille grüne Pflanzenmauer. Irgendwie wirkte die Insel seltsam düster, trotz des strahlenden Sonnenscheins, der das Wasser ringsum funkeln ließ.
    Conan ließ zwei Mann zur Bewachung der Boote zurück und machte sich mit den anderen auf den Weg durch den dichten Dschungel.
     
    Auch Conan und sein Landungstrupp erreichten schließlich die kreisrunde Lichtung im Dschungel. Sie lag mit ihrer kahlen Erde und den nur vereinzelten Flecken welken Grases menschenleer im dumpfen Licht. Stirnrunzelnd sah Conan sich vom Dschungelrand aus um. Zwar sah er kein Zeichen von Leben, doch sowohl im Dschungel ringsum als auch in dem gespenstischen schwarzen Tempel mochten Feinde lauern.
    Der Tempel behagte dem Cimmerier absolut nicht. Die Aura brütender Drohung warnte ihn. Die Härchen im Nacken stellten sich auf. Keinesfalls war dieses rätselhafte schwarze Bauwerk das Werk von Menschenhand.
    Möglicherweise hatten die legendären Schlangenmenschen Valusiens es errichtet. Die schwindelerregende Geometrie, die halb verwischten und unverständlichen Reliefs und die kahle Lichtung mit den welken Grasflecken erinnerten ihn an ein ähnliches Bauwerk, auf das er vor Jahren im Grasland Kushs gestoßen war. {*} Auch das war Werk einer längst ausgestorbenen vormenschlichen Rasse gewesen.
    Sein Instinkt warnte ihn, schnell von hier zu verschwinden und sich diesem Tempel – oder was immer es war – fernzuhalten. Doch im Innern, dessen war sich Conan sicher, befand sich das, dessentwegen er gekommen war. Er wandte sich an seine Männer.
    »Versteckt euch zwischen den Bäumen und haltet die Augen offen!«
    Er lockerte den Säbel in der Scheide und überquerte mit weiten Schritten die kahle Lichtung zum Eingang des mysteriösen Bauwerks, in dem er verschwand.
    Conan spürte zwar die eisige Kälte, die ihm beim Eintritt entgegenschlug, aber er achtete nicht darauf. Er zog den Säbel, so daß das dumpfe Licht die breite Klinge schimmern ließ. Sein Blick

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