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Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Titel: Conan-Saga 13 - Conan der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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her!«
    Noch während er hämmerte und brüllte, schwang die gewaltige Bronzetür lautlos zurück. Quer über den Eingang hing eine dicke Eisenkette und darüber hoben sich Speerspitzen. Die grimmigen Gesichter dahinter musterten sie eindringlich. Dann fiel die Kette. Techotl griff nervös nach den Armen seiner neuen Freunde und zerrte sie geradezu über die Schwelle. Ein Blick über die Schulter in dem Augenblick, als das Tor sich schloß, zeigte Conan am entgegengesetzten Ende der düsteren Halle etwas Schlangenähnliches, das langsam, wie in großen Schmerzen aus einer Tür kroch. Der gräßliche, blutbefleckte Schädel schwankte wie betrunken. Dann hatte sich das Tor geschlossen, und er konnte nicht mehr erkennen.
    In dem rechteckigen Raum, in den sie gekommen waren, wurden schwere Riegel vor die Tür geschoben und die Kette wieder befestigt. Zweifellos war die Tür so massiv, daß sie selbst mehreren gleichzeitig auf sie einstürmenden Rammböcken widerstehen konnte. Vier Männer standen hier Wache. Sie hatten das gleiche strähnige schwarze Haar wie Techotl und dieselbe Hautfarbe. Bewaffnet waren sie mit Speeren, die sie in den Händen hielten, und mit Krummsäbeln an ihren Seiten. In der Wand neben der Tür befand sich eine kompliziert wirkende Anordnung von Spiegeln. Conan nahm an, daß sie das »Auge« waren, das Techotl erwähnt hatte. Mit ihrer Hilfe konnte man durch einen schmalen Wandschlitz mit Kristallscheibe nach draußen blicken, ohne selbst bemerkt zu werden. Die vier Posten betrachteten die beiden Fremden sichtlich staunend, doch sie stellten keine Fragen, und Techotl gab ihnen auch keine Erklärung ab. Seine Haltung verriet nun Selbstvertrauen. Es war, als hätte er beim Übertreten der Schwelle seine Furcht und Unentschlossenheit wie einen Umhang abgelegt.
    »Kommt!« wandte er sich an seine neuen Freunde. Conan blickte zum Tor.
    »Was ist mit diesen Burschen, die uns verfolgten? Werden sie nicht versuchen, das Tor zu stürmen?«
    Techotl schüttelte den Kopf.
    »Sie wissen, daß sie das Portal des Adlers nicht einbrechen können. Sie werden mit ihrem kriechenden Ungeheuer nach Xotalanc zurückkehren. Kommt jetzt, ich bringe euch zu den Herrschern von Tecuhltli.«
    Einer der vier Posten öffnete die Tür gegenüber dem Tor. Sie kamen in eine Halle, die wie die meisten Räume auf diesem Stockwerk sowohl durch schlitzähnliche Oberlichter als auch schimmernde Feuersteine erhellt wurden. Doch im Gegensatz zu allen bisherigen Räumlichkeiten merkte man dieser Halle an, daß sie bewohnt war. Samtbehänge schmückten die glänzenden Jadewände, und auf den Elfenbeinstühlen, Bänken und Diwanen lagen satinüberzogene Kissen.
    Die Tür am Ende dieser Halle war kunstvoll verziert. Eine Wache stand davor. Ohne jede Förmlichkeit stieß Techotl sie auf und bat seine Freunde, in den großen Raum dahinter zu treten, in dem etwa dreißig dunkelhäutige Männer und Frauen bei ihrem Anblick erstaunt von Diwanen aufsprangen.
    Die Männer, mit Ausnahme eines einzigen, waren alle vom gleichen Typus wie Techotl. Auch die Frauen hatten die merkwürdigen Augen, doch sie waren auf ihre Art durchaus anziehend. Sie trugen Sandalen, goldene Brustschalen und kurze Seidenröcke, gehalten von edelsteinbesteckten Gürteln. Ihre gerade geschnittenen schwarzen Haare reichten bis zu den bloßen Schultern, schmale silberne Stirnreifen schmückten sie.
    Auf einem breiten Elfenbeinthron auf einem Jadepodest saßen ein Mann und eine Frau, die sich ein wenig von den anderen unterschieden. Er war ein Riese mit ungewöhnlich mächtiger Brust und den Schultern eines Stiers. Im Gegensatz zu allen anderen hatte er einen dichten blauschwarzen Bart, der bis fast zu seinem breiten Gürtel wallte. Bekleidet war er mit einem purpurnen Seidengewand, das bei jeder Bewegung schillerte. Aus den weiten, bis zu den Ellbogen zurückgestreiften Ärmeln ragten dicke, sehnige Arme. Am Stirnband, das das blauschwarze dicke Haar zusammenhielt, glitzerten Juwelen.
    Die Frau neben ihm war genau wie die anderen erstaunt aufgesprungen, als die Fremden das Zimmer betraten. Nachdem sie Conan flüchtig betrachtet hatten, blieb ihr Blick mit brennender Eindringlichkeit auf Valerie ruhen. Die Frau war hochgewachsen und schlank und bei weitem die Schönste der dunkelhäutigen Frauen. Sie war noch spärlicher bekleidet als die anderen. Statt eines Rockes trug sie lediglich einen breiten Streifen mit Goldfäden durchzogenen Purpurstoffes, der am Gürtel befestigt

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