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Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Titel: Conan-Saga 13 - Conan der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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seines klaren Verstandes zurück. Ohne seine purpurne Robe wirkte er weniger wie ein Prinz, eher wie ein abstoßendes Raubtier. »Ich würde meinen Kopf dagegen setzen, daß wir sie alle getötet haben. Sie waren weniger, als wir dachten, und sie müssen verzweifelt gewesen sein. Aber wie gelang es ihnen, hier einzudringen?«
    Tascela kam auf sie zu. Sie wischte den Säbel an ihrem nackten Oberschenkel ab und streckte ihnen etwas entgegen, das sie der Leiche des gefiederten Anführers der Xotalancas abgenommen hatte.
    »Die Flöte des Wahnsinns«, erklärte sie. »Von einem Krieger erfuhr ich, daß Xatmec den Xotalancas das Tor öffnete und von ihnen niedergemetzelt wurde, als sie in den Wachraum stürmten. Dieser Krieger wollte gerade den Wachraum von der inneren Halle betreten. Er sah, was geschah und hörte die letzten gespenstischen Klänge der Flöte, die ihm just die Seele erstarren ließen. Tolkemec erwähnte diese Flöte, die irgendwo – wie die Xuchotlaner behauptet hatten – mit den Gebeinen des alten Zauberers, der sie einst benutzt hatte, in den Katakomben verborgen lag. Irgendwie müssen die Xotalancas sie gefunden und ihr Geheimnis erfahren haben.«
    »Jemand sollte sich nach Xotalanc begeben, um nachzusehen, ob noch irgend jemand am Leben geblieben ist. Wenn mir einer den Weg weist, werde ich es tun«, erbot sich Conan.
    Olmecs Blick wanderte über die Überlebenden seines Clans – es waren gerade noch zwanzig, und von ihnen lagen mehrere stöhnend auf dem Boden. Tascela war die einzige der Tecuhltli, die ohne Verwundung davongekommen war, und das, obwohl sie wie eine Wildkatze gekämpft hatte.
    »Wer begleitet Conan nach Xotalanc?« fragte Olmec.
    Techotl humpelte herbei. Seine Hüftwunde war wieder aufgesprungen und blutete, und er hatte eine weitere Verletzung, eine Schnittwunde quer über die Rippen, davongetragen.
    »Ich!« rief er.
    »Nein, du mußt deine Wunden versorgen«, protestierte Conan. »Und du kommst genausowenig mit, Valerie, denn es wird nicht mehr lange dauern, dann ist dein Bein steif.«
    »Ich führe Euch«, meldete sich ein Krieger, der gerade einen Stoffstreifen um eine Wunde am Unterarm verknotete.
    »Gut, Yanath. Begleite den Cimmerier. Und du ebenfalls, Topal.« Olmec deutete auf einen weiteren Mann, dessen Verletzungen unerheblich waren. »Doch zuerst helft ihr mir, die Verwundeten auf die Diwane zu legen, damit wir uns ihrer Verwundungen annehmen können.«
    Das war schnell getan. Als sie sich bückten, um eine mit einer Streitkeule betäubte Frau aufzuheben, streifte Olmecs Bart Topals Ohr. Conan hatte das Gefühl, daß der Prinz dem Krieger etwas zuflüsterte, aber er war nicht sicher. Eine kurze Weile später stapfte er mit seinen beiden Begleitern durch die Halle.
    An der Tür blickte Conan auf das Schlachtfeld zurück, wo die Toten auf dem schwelenden Boden lagen, die blutbefleckten dunklen Gliedmaßen in ihrer letzten Anstrengung verkrampft, die dunklen Gesichter zu Masken des Hasses erstarrt, während die glasigen Augen zu den Feuersteinen hochstierten, die die grausige Szene in ihr düsteres Licht tauchten. Die Lebenden bewegten sich benommen zwischen den Toten. Conan hörte Olmec einer Frau zurufen, daß sie Valeries Wunde verbinden sollte. Die Piratin folgte der Frau in ein anschließendes Gemach, und Conan sah, daß sie bereits ein wenig hinkte.
    Wachsam führten die beiden Tecuhltli Conan durch die Halle jenseits der Bronzetür und durch ein im grünen Licht schimmerndes Gemach nach dem anderen. Sie sahen niemanden, hörten nicht den geringsten Laut. Nachdem sie die Große Halle durchquert hatten, die die Trennlinie zwischen der nördlichen und südlichen Hälfte der Stadt war, erhöhten sie ihre Vorsicht, da sie sich feindlichem Gebiet näherten. Aber auch hier waren die Gemächer und Hallen leer. Schließlich erreichten sie eine mächtige Bronzetür, ähnlich dem Adlertor der Tecuhltli. Vorsichtig öffneten sie sie – ohne Widerstand schwang sie auf. Fast ehrfürchtig blickten sie in die grünbeleuchteten Gemächer dahinter. Seit fünfzig Jahren hatte kein Tecuhltli sie betreten, außer als Gefangener, der seinem grausamen Ende entgegensah. Nach Xotalanc zu kommen, war das Furchtbarste, das einem Tecuhltli widerfahren konnte. Allein der Gedanke daran war seit ihrer frühesten Kindheit schlimmer als jeder Alptraum. Und so war für Yanath und Topal diese bronzene Tür das Höllentor.
    Sie wichen zurück, und wahnsinnige Furcht brannte in ihren Augen. Conan

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