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Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Titel: Conan-Saga 13 - Conan der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Elfenbeintische zerschellten, Stühle zersplitterten, herabgerissene Samtbehänge färbten sich rot. Es war der blutige Höhepunkt blutiger fünf Jahrzehnte – und jeder fühlte es.
    Das Ende war vorherzusehen. Die Tecuhltli waren an Zahl fast doppelt so stark wie die Angreifer, und die Tatsache, daß ihre weißhäutigen Verbündeten sie unterstützten, verlieh ihnen zusätzlichen Mut.
    Die beiden Weißen hatten sich mit der Vernichtungskraft eines Orkans ins Getümmel gestürzt. Allein an Körperkraft überwog Conan drei Tlazitlans, und trotz seines Gewichts war er wendiger als jeder von ihnen. Mit der Sicherheit und Tödlichkeit eines grauen Wolfes unter einer Meute Straßenköter kämpfte er sich durch das Gemenge, und die Toten, die er zurückließ, verrieten seine Spur.
    Valerie kämpfte lächelnd und mit blitzenden Augen an seiner Seite. Sie war stärker als der Durchschnittsmann und dazu weit flinker und wilder. Das Schwert in ihrer Hand schien über eigenes Leben zu verfügen. Während Conan jeden Widerstand durch seine Körperkraft brach, durch die Macht seiner Hiebe, die Speerschäfte brachen, Schädel spalteten und bis zum Brustbein drangen, bestach Valerie durch ihre Fechtkunst, die ihre Gegner verwirrte, ehe sie ihnen den Gnadenstoß gab. Immer wieder ließen Krieger, die ihre schwere Klinge gegen sie schwangen, ihr Leben, weil die Piratin schneller war als sie. Conan, der über alle hinausragte, stapfte nach links und rechts schlagend durch das Gemenge. Valerie dagegen war wie ein unfaßbares Phantom, das bei jeder Bewegung schlug und stach. Während die Waffen der Feinde sie immer verfehlten und durch leere Luft schnitten, fand ihre Klinge stets ihr Ziel, und die Gegner starben mit ihrem spöttischen Lachen in den Ohren.
    Die wie wahnsinnig Kämpfenden achteten weder auf Geschlecht noch Verfassung ihrer Gegner. Die fünf Frauen der Xotalancas waren bereits niedergemetzelt, ehe Conan und Valerie sich ihren Verbündeten anschlossen. Wann immer ein Mann oder eine Frau zu Boden ging, war sofort eine Klinge bereit, des Hilflosen Kehle zu durchschneiden, oder ein Fuß, um ihm den Schädel zu zertrampeln.
    Von Wand zu Wand, von Tür zu Tür wogten die Wellen der Kämpfenden und quollen in die anschließenden Räume, bis schließlich nur noch die Tecuhltli und ihre weißhäutigen Verbündeten hochaufgerichtet im Thronraum standen. Die Überlebenden blickten einander düster an, wie nach dem Jüngsten Gericht oder der Vernichtung der Welt. Breitbeinig standen sie da, die Hände um die blutbesudelten Waffen, zum größten Teil verwundet. Ihre Augen wanderten über die verstümmelten Leichen von Freund und Feind. Ihnen fehlte die Kraft zu brüllen, nur ein tierisches Heulen entrang sich ihren Lippen. Es war kein menschliches Triumphieren, sondern das Heulen eines Rudels tollwütiger Wölfe, die zwischen den Kadavern ihrer Opfer herumstapften.
    Conan faßte Valerie am Arm und drehte sie herum.
    »Du hast eine Stichwunde in der Wade«, knurrte er.
    Sie blickte an sich hinab, und jetzt erst wurde ihr ein Stechen in den Beinmuskeln bewußt. Ein Sterbender hatte ihr mit letzter Kraft den Dolch in die Wade gestoßen.
    »Du siehst selbst nicht ganz unbeschädigt aus«, antwortete sie lachend.
    Er schüttelte die Hände, daß Blut sprühte.
    »Es ist nicht mein eigenes Blut«, brummte er. »Nur einen Kratzer habe ich da und dort. Nichts, worüber man sich Gedanken machen müßte. Aber deine Wade muß verbunden werden.«
    Olmec stieg über die Leichen. Mit den nackten, blutbesudelten Schultern, den schwarzen Bart rotbefleckt, sah er aus wie ein Ghul. Seine Augen blitzten rot, wie Flammen, die sich auf schwarzem Wasser spiegeln.
    »Wir haben gesiegt!« krächzte er benommen. »Die Fehde ist beendet! Die Hundesöhne von Xotalanc sind tot! Oh, wenn wir wenigstens einen Gefangenen hätten, dem wir die Haut abziehen könnten! Aber es tut gut, ihre toten Gesichter zu betrachten! Zwanzig tote Kerle! Zwanzig rote Nägel für die schwarze Säule!«
    »Ihr solltet Euch jetzt um Eure Verwundeten kümmern«, riet Conan ihm. »Komm, Mädchen, laß mich dein Bein sehen.«
    »Warte!« sie wehrte ungeduldig seine Hand ab. Die Kampfeslust brannte noch heiß in ihr. »Woher wollen wir wissen, daß es alle sind? Vielleicht haben die hier sich nur selbständig auf einen Plünderzug gemacht.«
    »Für einen solchen Angriff würden sie ihre Kräfte nicht vergeuden«, versicherte ihr Olmec und schüttelte den Kopf. Offenbar kehrte ein wenig

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