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Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Titel: Conan-Saga 13 - Conan der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Tür. Grimmige, dunkelhäutige Männer waren es. Merkwürdigerweise hielten sie ihre Säbel mit den Zähnen und ihre Finger steckten sie in die Ohren. Einer, mit einem Federkopfputz, setzte eine Art Hirtenflöte an die Lippen, und gerade, als der Tecuhltli Alarm schlagen wollte, fing er an zu pfeifen.
    Der Warnschrei erstarb in der Kehle des Postens, als das dünne, ungewöhnliche Flöten durch die Bronzetür und an seine Ohren drang. Wie versteinert lehnte er an der Tür. Sein Gesicht wirkte wie eine lauschende Maske. Der andere Posten, der weiter von der Quelle des Flötens entfernt war, spürte jedoch das Grauen, die schreckliche Bedrohung in dem unheimlichen Pfeifen. Wie Finger schienen die Töne an seinem Gehirn zu zupfen und ihm fremdartige Gefühle aufzuzwingen, die ihn in den Wahnsinn jagen wollten. Mit aller Willenskraft brach er den Bann und brüllte eine Warnung mit gellender Stimme, die er nicht als seine eigene erkannte.
    Währenddessen wurde das Flöten zu einem unerträglichen Schrillen, das wie ein Dolch in die Ohren stach. Xatmec wimmerte in unbeschreiblicher Pein, und der Wahnsinn griff nach ihm. Er riß die Kette los, schwang die Tür auf und raste mit erhobenem Säbel hinaus in die Halle, ehe sein Kamerad ihn aufzuhalten vermochte. Dutzende Klingen schlugen ihn nieder, und über seine verstümmelte Leiche quollen die Xotalancas mit einem blutrünstigen Schrei in den Wachraum – einem Schrei, der dröhnend von den Wänden widerhallte.
    Benommen von dem Schock über das völlig Unerwartete, sprang der andere Posten dem Feind mit stoßbereitem Speer entgegen. Die schreckliche Zauberei, die er soeben miterlebt hatte, vergaß er in der furchtbaren Erkenntnis, daß der Feind in Tecuhltli eingedrungen war. Doch es wurde ihm nur noch bewußt, daß seine Speerspitze in einen dunkelhäutigen Bauch drang, denn schon zerschmetterte ein Säbel seinen Schädel, während immer mehr der wildäugigen Krieger in den Wachraum eindrangen.
    Das Schreien und Waffenklirren riß Conan aus dem Schlaf. Er sprang hoch und griff nach dem Schwert. Er riß die Tür auf und schaute mit funkelnden Augen in den Korridor hinaus, als Techotl wie ein Wahnsinniger herbeigeschossen kam.
    Mit kaum noch menschlicher Stimme kreischte er: »Die Xotalancas sind in Tecuhltli eingedrungen!«
    Und während Conan durch den Korridor rannte, stürmte Valerie aus ihrem Gemach.
    »Was, zum Teufel, ist los?« rief sie.
    »Techotl sagt, die Xotalancas sind in der Burg«, brüllte Conan ihr hastig zu. »Dem Lärm nach dürfte es stimmen.«
    Mit Techotl dicht auf ihren Fersen, rasten sie zum Throngemach, wo sich ihnen eine Szene wie im blutigsten Alptraum bot. Zwanzig Männer und Frauen mit flatterndem schwarzen Haar und auf die Brust gemalten weißen Totenschädeln kämpften wie die Wilden mit den Tecuhltli. Die Frauen beider Seiten fochten nicht weniger wahnsinnig als ihre Männer, und schon jetzt lagen Tote in diesem Raum und der anschließenden Halle.
    Olmec, der außer einem Lendentuch nackt war, kämpfte vor dem Thron, und gerade als die Abenteurer hereinkamen, rannte Tascela mit einem Säbel in der Hand aus einem inneren Gemach herbei.
    Xatmec und sein Kamerad waren tot, also konnte niemand den Tecuhltli sagen, wie ihre Feinde in die Burg gelangt waren. Genausowenig wußte jemand, wie es zu diesem plötzlichen Angriff gekommen war. Die Verluste der Xotalancas waren größer gewesen und ihre Lage verzweifelter, als die Tecuhltli geahnt hatten. Die Vernichtung ihres schuppenbewehrten Verbündeten und des Brennenden Schädels, sowohl als auch die Neuigkeit, die sie von einem Sterbenden erfahren hatten, daß geheimnisvolle, weißhäutige Menschen sich mit ihren Feinden verbündet hatten, hatte sie in ihrer Verzweiflung zu dem Entschluß geführt, den Feind anzugreifen, ehe er über sie herfiel, und ihn mit sich in den Tod zu nehmen.
    Als die Tecuhltli sich von ihrem ersten Schock erholt hatten, hatten sie den Gegner in den Thronraum gedrängt und den Boden mit ihren Leichen übersät, denn sie kämpften mit nicht weniger Wildheit. Auch die Torwachen aus den unteren Geschossen waren herbeigeeilt und hatten sich in den Kampf gestürzt. Es war ein Todeskampf wie unter tollwütigen Wölfen. Vor und zurück drängten die Gegner einander; von Tür zum Thronpodest zischten Klingen und drangen tief in dunkelhäutiges Fleisch; Blut spritzte; Füße tänzelten oder stapften über den roten Steinboden, auf dem sich Lachen tieferen Rotes ausbreiteten;

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