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Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Titel: Conan-Saga 13 - Conan der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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die Könige von Zembabwei ihren Plan durchführen. Punt sollte gleichzeitig von Osten und Westen angegriffen werden, aber die Zembabwer würden es so arrangieren, daß der Kampf hauptsächlich von den Keshani bestritten wurde. Waren sowohl Punt als auch Keshan dann geschwächt, würden die Zembabwer beide Rassen zu Boden zwingen, Keshan ausplündern und sich die Zähne von Gwahlur mit Waffengewalt holen, selbst wenn sie dazu das Land dem Boden gleichmachen und jeden einzelnen in diesem Königreich foltern oder gar töten mußten.
    Doch gab es natürlich immer noch eine weitere Möglichkeit: Wenn es Thutmekri gelang, den Schatz in die Hand zu bekommen, würde er seine Auftraggeber hintergehen. Er würde den Schatz für sich behalten, sich damit davonstehlen und den zembabweischen Gesandten die Sache ausbaden lassen.
    Conan hielt die Befragung des Orakels für nichts weiter als eine List, um den König von Keshan dazu zu bringen, auf Thutmekris Wünsche einzugehen. Conan zweifelte nicht einen Augenblick daran, daß Gorulga genauso verschlagen und gerissen war wie alle anderen Beteiligten an diesem gewaltigen Schwindel. Der Cimmerier hatte sich nicht selbst an den Hohenpriester gewandt, da er wußte, daß er, was Erpressung und Intrigen betraf, nicht gegen Thutmekri ankam. Versuchte er es, würde er dem Stygier nur in die Hände spielen. Gorulga könnte ihn dem Volk gegenüber als den Verräter hinstellen und so seine scheinbare Integrität beweisen – und dadurch wäre Thutmekri seines Rivalen entledigt. Er fragte sich, womit Thutmekri den Priester bestochen hatte, der, wenn er wollte, jederzeit das größte Vermögen der Welt in seinen Besitz bringen konnte.
    Auf jeden Fall war er sicher, daß das Orakel dazu gebracht werden würde, zu verkünden, es sei der Wille der Götter, auf Thutmekris Vorschläge einzugehen – und zweifellos würde es auch ein paar Bemerkungen über Conan fallen lassen, die ihm gefährlich werden konnten. Danach würde Keshia zu heiß für ihn werden. Ganz abgesehen davon, hatte er auch gar nicht die Absicht gehabt zurückzukehren, als er sich des Nachts davonstahl.
    Das Gemach des Orakels bot ihm keine Hinweise. Er ging in den Thronsaal und drückte gegen den Thron. Er war schwer, doch gelang es ihm, zwei Beine hochzustemmen. Aber der Marmorboden darunter war massiv. Er wandte sich nun dem Alkoven zu. Irgendwie war er überzeugt, daß es in der Nähe des Orakels eine Geheimkammer geben mußte. Sorgfältig klopfte er die Wände ab – tatsächlich klang eine Stelle unmittelbar gegenüber der schmalen Einmündung des Korridors hohl. Ganz genau betrachtete er an dieser Stelle die Fuge zwischen den Marmorblöcken und stellte fest, daß sie etwas breiter als die üblichen war. Er klemmte die Dolchspitze hinein.
    Lautlos schwang eine Marmorplatte zurück und offenbarte eine Nische in der Wand – doch das war auch alles. Conan fluchte herzhaft. Die winzige Geheimkammer war leer und sah auch durchaus nicht so aus, als hätte sie jemals als Versteck eines Schatzes gedient. Nun schaute er sich in der Nische näher um. Etwa in Kopfhöhe entdeckte er eine Anordnung winziger Löcher in der Wand. Er spähte hindurch und nickte. Es war eine Trennwand zwischen der Geheimkammer und dem Orakelgemach. Von dem Gemach aus waren die Löcher nicht zu sehen gewesen. Er grinste. Das erklärte das Geheimnis des Orakels, es war primitiver, als er erwartet hatte. Gorulga würde sich entweder selbst in der Nische verstecken oder einen Vertrauten beauftragen, durch die Löcher zu sprechen – und die gläubigen Akoluthen, ohne Ausnahme Schwarze, würden die Stimme für die Yelayas halten.
    Plötzlich erinnerte der Cimmerier sich an die Pergamentrolle, die er der Mumie abgenommen hatte. Er rollte sie vorsichtig auf, denn sie war so morsch, daß er befürchtete, sie würde unter seinen Fingern zerfallen. Stirnrunzelnd studierte er die verblaßten Glyphen. Auf seinen abenteuerlichen Streifzügen quer durch die Welt hatte er sich ein weites, wenn auch oberflächliches Wissen angeeignet, vor allem, was Sprachen und Schriften anbelangte. So mancher Gelehrte hätte über des Cimmeriers linguistische Fähigkeiten gestaunt, den die Erfahrung gelehrt hatte, daß die Kenntnis einer fremden Sprache über Leben oder Tod entscheiden mochte.
    Die Glyphen verwirrten ihn ein wenig, denn sie erschienen ihm gleichzeitig vertraut und unleserlich. Schließlich verstand er wieso. Es waren die Schriftzeichen des alten Pelishtisch, die sich in

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