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Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Titel: Conan-Saga 13 - Conan der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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davorstand, vernahm er auf ihrer anderen Seite ein Geräusch, das er sofort erkannte: es war das Krächzen rostigen Eisens, das sich als Hebel in einem Schlitz bewegte. Instinktiv handelte er. Ein gewaltiger Satz brachte ihn ein gutes Stück zurück, und schon war das Scharren eines gewaltigen Gewichts an der Decke zu hören, und ein donnerndes Krachen füllte den Gang mit betäubender Lautstärke. Splitter flogen an ihm vorbei, und einige trafen ihn auch, als ein schwerer Steinblock – das entnahm er dem Krachen des Aufschlags – dort auf dem Boden landete, wo er soeben noch gestanden hatte. Hätte er nur um einen Herzschlag langsamer reagiert, wäre er jetzt wie eine Ameise zerquetscht worden.
    Conan wich noch ein Stück zurück. Irgendwo hinter dieser Tür wurde Muriela gefangengehalten, falls sie noch lebte. Aber er konnte nicht durch sie hindurch. Blieb er in diesem Tunnel, mochte noch ein Block herunterfallen, und dann hatte er vielleicht nicht soviel Glück. Dem Mädchen würde es nichts helfen, wenn er zu rotem Brei zermalmt wurde. In dieser Richtung seine Suche weiter fortzusetzen, war also sinnlos. Er mußte an die Oberfläche zurückkehren und einen anderen Weg finden. Er drehte sich um und rannte zur Treppe zurück. Erleichtert atmete er auf, als es wieder einigermaßen hell um ihn wurde. Doch gerade als er den Fuß auf die unterste Stufe setzte, schwand das Licht, und über ihm fiel die Marmortür knallend zu.
    Es fehlte nicht viel, und Panik hätte den Cimmerier erfaßt, als er sich hier in dem schwarzen Tunnel gefangen sah. Er wirbelte herum, hob sein Schwert und spähte mit funkelnden Augen in die Finsternis hinter ihm, denn er erwartete geradezu einen Ansturm ghulischer Angreifer. Doch nicht das leiseste Geräusch war in diesem Gang zu hören. Glaubten die Männer – wenn es Männer waren –, der Steinblock, den zweifellos eine Maschinerie in Bewegung gesetzt hatte, hätte ihm bestimmt ein Ende bereitet?
    Aber wenn ja, warum war dann die Tür über ihm geschlossen worden? Sinnlos, diesen Gedanken nachzuhängen! Conan tastete sich die Stufen hoch. Bei jedem Schritt prickelte seine Haut in Erwartung eines Dolchstoßes in den Rücken. Er ersehnte sich jetzt nichts mehr, als einen blutigen Kampf, der ihm helfen würde, seine Panik zu überwinden.
    Er drückte gegen die Marmortür und fluchte heftig, weil sie nicht aufsprang. Doch als er mit der Rechten das Schwert hob, um auf den Marmor einzuschlagen, berührte seine tastende Linke einen metallenen Riegel, der offenbar beim Schließen der Tür von oben einrastete. In Herzschlagschnelle hatte er ihn zurückgezogen, und sofort ließ die Tür sich öffnen. Mit zu Schlitzen verkniffenen Augen stürmte er ins Gemach und knurrte vor Wut. Er wollte sich endlich auf den Feind stürzen können, der ihn hier zum Narren hielt.
    Der Dolch steckte nicht mehr im Bodenspalt. Das Gemach war leer, genau wie das Elfenbeinpodest. Yelaya war erneut verschwunden.
    »Bei Crom!« fluchte der Cimmerier. »Ist sie vielleicht tatsächlich nicht tot?«
    Verwirrt schritt er hinaus in den Thronsaal. Plötzlich fiel ihm etwas ein. Er trat hinter den Thron und blickte in den Alkoven. Der Marmorboden war an der Stelle blutig, wo er den bewußtlosen Gwarunga zurückgelassen hatte, doch das war auch alles. Der Schwarze war ebenso verschwunden wie Yelaya.
     
     
    4
     
    DIE ZÄHNE VON GWAHLUR
     
    Wut und Verwirrung quälten den Cimmerier. Er wußte weder, wo er Muriela suchen sollte, noch was er tun sollte, um die Zähne von Gwahlur zu finden. Nur ein Gedanke kam ihm: den Priestern zu folgen. Vielleicht entdeckte er im Versteck des Schatzes einen Hinweis, wie er zu Muriela kommen konnte. Es war zwar nur eine geringe Chance, aber doch besser, als ziellos herumzuirren.
    Während er durch die düstere Halle zum Portikus rannte, erwartete er fast, daß die lauernden Schatten an den Wänden und in den Ecken zum Leben erwachten und sich mit Fängen und Klauen über ihn stürzen würden. Doch nur der laute Schlag seines Herzens begleitete ihn im Mondschein, der den Marmor stellenweise verzauberte.
    Am Fuß des breiten Treppenaufgangs schaute er sich im hellen Mondlicht nach einer Spur um, die ihm verraten konnte, in welche Richtung er sich wenden mußte. Und er fand eine: Im Gras verstreute Blütenblätter sagten ihm, wo ein Arm oder Gewand gegen einen blütenüberladenen Zweig gestoßen war. Und er sah auch, wo das Gras niedergetreten war. Conan, der in seinen heimatlichen Bergen den

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