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Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Titel: Conan-Saga 13 - Conan der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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und er sich in die Lüfte geschwungen hat, oder aber, daß er durch die Erde zur Hölle zurückgetaucht ist. Ich weiß es nicht. Ich werde auch dem Maultier nicht nachlaufen. Es wird entweder zum Fort zurückkehren oder sich bei irgendeinem Siedler sehen lassen.«
    Während er sprach, beschäftigte, der Cimmerier sich am Rand des Pfades mit seiner Axt. Mit ein paar Hieben fällte er zwei neun bis zehn Fuß lange Schößlinge und schnitt ihre Zweige ab. Dann riß er eine schlangenähnliche Schlingpflanze ab, die sich um die Büsche rankte. Er band sie etwa zwei Fuß von seinem Ende an einen der kahlen Schößlinge und schlang sie über den anderen und wieder über den ersten in einer Art Geflecht, bis er eine primitive, aber kräftige Tragbahre hatte.
    »Der Dämon wird Tiberias' Schädel nicht bekommen, wenn ich es verhindern kann«, knurrte er. »Wir bringen die Leiche ins Fort. Mehr als drei Meilen sind es nicht von hier. Ich mochte den aufgeblasenen Burschen nie, aber wir können schließlich nicht zulassen, daß die piktischen Teufel sich eine Schädelsammlung von Weißen zulegen.«
    Zwar gehörten auch die Pikten, obgleich sie dunkelhäutig waren, der weißen Rasse an, aber das erkannten die Menschen an der Grenze nicht an.
    Balthus griff nach dem hinteren Ende der Bahre, auf die Conan den Toten ohne großes Aufbeben gelegt hatte, und sie machten sich so schnell wie möglich weiter auf den Weg. Selbst mit dieser Last bewegte der Cimmerier sich lautlos wie eine Raubkatze. Den Gürtel des Kaufmanns hatte er um die Enden der Schößlingsstangen geschlungen. An diesem Griff trug er sein Ende der Bahre und konnte so in der anderen Hand das blanke Breitschwert halten, während seine scharfen Augen wachsam um sich blickten. Die Schatten wurden nun immer dichter, und dunkler Dunst ließ die Umrisse der Bäume verschwimmen. So wurde der Wald zum dunklen Versteck ungeahnter Kreaturen.
    Sie waren etwa eine Meile weit gekommen, und die Muskeln von Balthus' kräftigen Armen begannen allmählich zu schmerzen, als ein gellender Schrei aus dem Wald erklang.
    Conan zuckte zusammen, und Balthus ließ fast die Bahre fallen.
    »Eine Frau!« rief er. »Großer Mitra, das war der Schrei einer Frau!«
    »Vermutlich eine Siedlerin, die im Wald herumirrt«, knurrte Conan und setzte sein Ende der Bahre ab. »Vielleicht sucht sie nach einer entlaufenen Kuh und – bleib hier!«
    Wie ein jagender Wolf tauchte er in das Buschwerk. Balthus' Nackenhärchen stellten sich auf.
    »Ich soll hier allein mit einer Leiche bleiben, während ein Teufel im Wald lauert?« japste er. »Ich komme mit!«
    Seinen Worten folgte die Tat. Er stürzte dem Cimmerier nach. Conan blickte über die Schulter zurück, protestierte jedoch nicht, obgleich er sein Tempo nicht dem langsameren seines Begleiters anpaßte. Balthus vergeudete den Atem mit herzhaften Verwünschungen, als der Cimmerier bald wieder weit vorauseilte und sich wie ein Phantom durch die Bäume stahl. Als er eine düstere Lichtung erreicht hatte, hielt er in geduckter Stellung an, fletschte die Zähne und hob das Schwert.
    »Warum bleibt Ihr hier stehen?« keuchte Balthus, als er endlich neben ihm war. Er wischte sich den Schweiß aus den Augen und umklammerte mit der anderen Hand das Kurzschwert.
    »Der Schrei kam von dieser Lichtung oder ganz aus der Nähe«, erklärte ihm Conan. »Selbst im Wald täusche ich mich selten, wenn es darum geht zu bestimmen, woher ein Laut kam. Aber wo ...«
    Abrupt war erneut in gellender Schrei zu vernehmen – hinter ihnen! – aus der Richtung des Pfades, von dem sie soeben gekommen waren. Noch schriller wurde er – der Schrei einer Frau in grauenvollem Entsetzen. Und dann wandelte er sich plötzlich zum höhnischen Gelächter, das aus dem Mund eines Teufels der tiefsten Hölle kommen mochte.
    »Was, bei Mitra ...« Balthus' Gesicht war ein blasses, verschwommenes Oval in der Düsternis.
    Mit einer wilden Verwünschung wirbelte Conan herum und raste den Weg zurück, den er gekommen war. Verwirrt rannte der Aquilonier hinter ihm her. Er prallte gegen ihn, als der Cimmerier abrupt anhielt. So heftig hatte er sich an dessen Schulter gestoßen, daß er schwer nach Luft schnappte, trotzdem hörte er, wie Conan zischend durch die Zähne atmete.
    Balthus blickte über die Schulter des wie erstarrt stehenden Cimmeriers – und es stellten sich ihm die Haare auf. Etwas bewegte sich durch die dichten Büsche am Rand des Pfades – etwas, das weder auf Füßen stapfte, noch

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