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Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Titel: Conan-Saga 13 - Conan der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Dickicht, in dem er stockbesoffen lag. Auf Verlangen Tiberias' steckte Valannus Zogar Sag in eine Zelle – das ist die schlimmste Schmach, die man einem Pikten antun kann. Es gelang ihm, seinen Wächter umzubringen und zu entkommen. Als er in Sicherheit war, schickte er die Botschaft, daß er Tiberias und die fünf Männer, die ihn gefangengenommen hatten, auf eine Weise töten würde, die die Aquilonier noch jahrhundertelang werde erschaudern lassen.
    Nun, Soractus und die Soldaten sind tot. Soractus wurde am Fluß ermordet, die Soldaten direkt am Fort. Und nun hat auch Tiberias sein Ende gefunden. Doch kein einziger wurde von einem Pikten getötet. Jedem Opfer – außer Tiberias, wie du siehst – fehlte der Kopf. Zweifellos schmücken die Schädel jetzt den Altar von Zogar Sags Gott.«
    »Woher wißt Ihr, daß nicht Pikten sie getötet haben?« fragte Balthus.
    Conan deutete auf die Leiche des Kaufmanns.
    »Glaubst du, ihm wurde die Kehle mit einem Dolch oder einem Schwert durchschnitten? Schau es dir mal genauer an, dann wirst du sehen, daß nur eine Kralle eine solche Wunde schlagen kann. Das Fleisch ist aufgerissen, nicht geschnitten.«
    »Vielleicht von einem Panther ...«, meinte Balthus ohne Überzeugung.
    Conan schüttelte ungeduldig den Kopf.
    »Ein Mann von Tauran müßte wahrhaftig wissen, wie ein Panther zuschlägt! Nein, es war einer der Waldteufel, die Zogar Sag gerufen hat, um Rache für ihn zu üben. Tiberias war ein Narr, sich allein in der Dämmerung herumzutreiben. Doch jedes der Opfer bisher schien vom Wahnsinn besessen zu sein, ehe sein Schicksal es ereilte. Sieh her, diese Spuren sind deutlich genug. Tiberias kam auf einem Maultier angeritten, vielleicht mit einem Bündel Otterfelle hinter dem Sattel, die er in Velitrium verkaufen wollte, und das Ungeheuer sprang ihn vom dichten Gestrüpp dieses Busches aus an. Schau, hier sind die Zweige zerbrochen.
    Tiberias kam nur noch dazu, einen Schrei auszustoßen, dann war ihm bereits die Kehle zerrissen, und er mußte seine Otterfelle in der Hölle feilbieten. Das Maultier brannte in den Wald durch. Horch! Selbst jetzt kann man es noch im Unterholz hören. Der Dämon kam nicht mehr dazu, sich Tiberias' Schädel zu nehmen. Wir erschreckten ihn durch unser Kommen.«
    »Euer Kommen«, berichtigte Balthus. »Er scheint nicht sehr mutig zu sein, wenn er sich von einem einzelnen Mann vertreiben läßt. Aber wie wollt Ihr wissen, daß es nicht vielleicht doch ein Pikte mit einer Art Haken war, der reißt, statt zu schneiden. Habt Ihr ihn denn gesehen?«
    »Tiberias war bewaffnet«, brummte Conan. »Wenn Zogar Sag vermag, Dämonen zu Hilfe zu rufen, kann er ihnen auch sagen, wen sie töten und wen sie in Ruhe lassen sollen. Nein, ich habe ihn nicht gesehen. Ich sah nur das Schütteln der Büsche, als er vom Pfad verschwand. Doch wenn du weitere Beweise willst, dann sieh hierher!«
    Der Mörder war in das Blut des Toten getreten und hatte am Rand des Pfades auf hartem Lehm einen Fußabdruck hinterlassen.
    »Kann das von einem Menschen sein?« fragte Conan.
    Balthus spürte kalten Schauder den Rücken hinabrinnen. Weder Mensch noch ein Tier, das er je gesehen hatte, konnte diesen ungewöhnlichen, monströsen, dreizehigen Abdruck hinterlassen haben. Er ähnelte in etwa dem eines gewaltigen Vogels oder auch eine Reptils, doch eben nur entfernt. Er spreizte die Finger über dem Abdruck, aber vorsichtig, um ihn nicht zu berühren. Dann fluchte er wild. Er war weit größer als die Spanne seiner Hand.
    »Was mag es sein?« flüsterte er. »Ich kenne kein Tier, das solche Spuren hinterläßt.«
    »Da bist du nicht der einzige, der noch seinen klaren Verstand hat«, antwortete Conan grimmig. »Es ist ein Sumpfdämon. Es wimmelt von ihnen in den Mooren jenseits des Schwarzen Flusses. Wenn in heißen Nächten ein starker Südwind weht, kann man sie wie die Seelen Verdammter heulen hören.«
    »Was sollen wir tun?« erkundigte sich der Aquilonier und spähte unsicher in die dunklen Schatten. Das erstarrte Entsetzen auf den Zügen des Toten machte ihm zu schaffen. Er fragte sich, welch gräßliche Fratze der Bedauernswerte vor seinem Tod noch erblickt hatte.
    »Es hat keinen Sinn, dem Dämon zu folgen«, brummte Conan und zog eine kurze Waldläuferaxt aus dem Gürtel. »Ich versuchte ihn aufzuspüren, nachdem er Soractus getötet hatte, verlor jedoch seine Spur schon nach etwa zwölf Schritten. So wie es aussah, wäre es möglich gewesen, daß ihm Flügel gewachsen sind

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