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Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Titel: Conan-Saga 13 - Conan der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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»Natürlich gibt es auch gutes zwischen dem Schädelbach – du bist vor ein paar Meilen daran vorbeigekommen – und dem Fort, aber das ist dem Schwarzen Fluß zu verdammt nah. Die Pikten fallen immer wieder dort ein und brandschatzen und morden. Und sie kommen durchaus nicht jedesmal allein, wie der dort. Eines Tages werden sie zweifellos versuchen, die Siedler aus Conajohara zu verjagen. Wer weiß, ob es ihnen nicht gelingt. Diese Kolonisierung hier ist reiner Wahnsinn. Dabei gibt es wahrhaftig genug fruchtbares Land östlich der Bossonischen Marschen. Wenn die Aquilonier etwas von den Riesenbesitztümern ihrer Barone abzwackten und dort Getreide anbauten, wo die hohen Herren jetzt nur ihrer Jagdleidenschaft frönen, brauchten sie nicht die Grenze zu überschreiten und den Pikten das Land wegzunehmen.«
    »Eine erstaunliche Einstellung für einen, der im Dienst des Statthalters von Conajohara steht«, bemerkte Balthus.
    »Was schert es mich«, brummte der andere. »Ich bin Söldner, und mein Schwert leihe ich dem, der mir am meisten dafür bietet. Ich habe nie Getreide angebaut und werde es auch gewiß nie, solange ich mit dem Schwert anderes ernten kann. Aber ihr Hyborier habt euch so weit ausgebreitet, wie man euch gerade noch ließ. Ihr habt die Marschen überquert, ein paar Dörfer niedergebrannt, mehrere Clans ausgerottet und die Grenze bis zum Schwarzen Fluß vorverlagert. Ich bezweifle jedoch, daß ihr imstande sein werdet, auch zu halten, was ihr da erobert habt. Und ganz sicher wird es euch nie gelingen, die Grenze noch weiter nach Westen zu verlegen. Euer uneinsichtiger König kennt die Verhältnisse hier nicht. Er wird euch nicht genug Verstärkung schicken, und es gibt nicht genug Siedler, um einem geschlossenen Angriff von der anderen Flußseite standzuhalten.«
    »Aber die Pikten sind doch in kleine Clans zersplittert«, sagte Balthus. »Sie werden sich nie vereinigen. Und einen einzelnen Stamm können wir immer noch zurückwerfen.«
    »Vermutlich sogar drei oder vier Stämme«, gestand der andere ihm zu. »Doch eines Tages wird sich unter ihnen ein Mann erheben und dreißig oder vierzig Clans um sich sammeln, so wie es bei den Cimmeriern geschah, als die Gundermänner vor vielen Jahren versuchten, ihre Grenze nach Norden zu verschieben. Sie wollten die Marschen im Süden von Cimmerien kolonisieren. Auch sie rotteten ein paar kleinere Clans aus und errichteten das Grenzfort Venarium – nun, dir ist die Geschichte sicher bekannt.«
    »Das ist sie allerdings«, antwortete Balthus sichtlich unangenehm berührt. Die Erinnerung an diese Niederlage blieb für immer ein wunder Punkt in der Geschichte seines stolzen, kriegerischen Volkes. »Mein Onkel hielt sich in Venarium auf, als die Cimmerier die Mauern stürmten. Er war einer der wenigen, die dem Gemetzel entgingen. Oft habe ich ihn davon erzählen hören. Die Barbaren fegten als rasende Horde von den Bergen herbei und überfielen Venarium ohne Warnung mit einer Wildheit, der keiner widerstehen konnte. Männer, Frauen und Kinder wurden ohne Ausnahme niedergemetzelt und Venarium dem Erdboden gleichgemacht, und so ist es noch jetzt – eine verkohlte Ruine. Die Aquilonier wurden über die Marschen zurückgetrieben und haben nie wieder versucht, cimmerisches Gebiet zu besiedeln. Ihr sprecht, als wüßtet Ihr gut Bescheid über Venarium. Wart Ihr vielleicht selbst dort?«
    »Ja«, brummte der riesenhafte Mann. »Ich gehörte zu der Horde, die die Mauern stürmte. Ich zählte damals noch keine fünfzehn Winter, trotzdem hatte mein Name am Ratsfeuer bereits einen guten Ruf.«
    Unwillkürlich wich Balthus vor ihm zurück. Es erschien ihm unglaublich, daß dieser Mann, der so friedlich an seiner Seite schritt, einer dieser brüllenden, blutdurstigen Teufel gewesen sein sollte, die vor mehr als zwei Jahrzehnten die Straßen Venariums in Blut gebadet hatten.
    »Dann seid Ihr ja ein Barbar!« entfuhr es ihm.
    Der andere nickte, ohne sich gekränkt zu fühlen.
    »Ich bin Conan, ein Cimmerier.«
    »Ich habe von Euch gehört.« Sein Blick verriet neues Interesse. Kein Wunder, daß der Pikte mit seinen eigenen Waffen geschlagen worden war. Die Cimmerier waren nicht weniger wilde Barbaren als die Pikten, doch weit intelligenter. Offenbar hatte Conan viel Zeit in der Zivilisation zugebracht, aber das hatte ihn ganz augenscheinlich weder verweichlicht, noch hatte es seine primitiven Instinkte geschwächt. Balthus' heimliche Furcht vor ihm wandelte sich zur Bewunderung,

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