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Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Titel: Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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leidenschaftliche Umklammerung. »Ihr müßt wahnsinnig sein! Ihr könnt doch nicht – oh, Ihr könnt doch nicht ...« Der Schrei erstarb würgend in ihrer Kehle, als Valenso nach einer Reitpeitsche mit juwelenbesetztem Griff langte und sie dem Kind mit einer Wildheit über den Rücken zog, daß eine rote Strieme zwischen den nackten Schultern aufquoll.
    Tinas wimmernder Schrei ging ihr durch Mark und Bein. Ihr wurde übel. Die Welt war plötzlich aus den Fugen geraten. Wie in einem Alptraum sah sie die Mienen der Soldaten und Diener, die keinerlei Mitgefühl verrieten. Zaronos höhnisches Gesicht war Teil dieses Alptraums. Nichts in dem roten Schleier, der sich vor ihre Augen geschoben hatte, schien echt zu sein, außer Tinas nacktem weißen Körper, der nun von den Schultern bis zu den Kniekehlen kreuz und quer mit Striemen überzogen war, ihren herzzerreißenden Schmerzensschreien und dem Keuchen Valensos, während er mit den Augen eines Wahnsinnigen auf sie einpeitschte und brüllte:
    »Du lügst! Du lügst! Verflucht, du lügst! Gesteh, daß du lügst, oder ich zieh' dir die Haut ab. Er kann mir nicht hierher gefolgt sein!«
    »Gnade, mein Lord! Habt Erbarmen!« wimmerte das Kind. Es wand sich vergebens auf dem breiten Rücken des Dieners. Vor Schmerzen und Verzweiflung dachte es nicht daran, daß es sich mit einer Lüge retten könnte. Blut sickerte in roten Perlen die bebenden Schenkel hinab. »Ich habe ihn gesehen! Ich lüge nicht! Erbarmen! Bitte! Auhhh!«
    »Narr! Narr!« schrie Belesa völlig außer sich. »Seht Ihr denn nicht, daß sie die Wahrheit spricht. Oh, Ihr seid viehisch! Viehisch!«
    Ein Hauch von Vernunft schien zu Valenso zurückzukehren. Er ließ die Peitsche fallen und sank gegen den Tischrand, an dem er sich blindlings festhielt. Es war, als schüttle ein Fieber ihn. Sein Haar klebte in nassen Strähnen an der Stirn, und Schweiß perlte über sein fahles Gesicht, das zu einer Maske der Furcht erstarrt war. Gebellez ließ Tina fallen, und sie brach zu einem wimmernden Häufchen Elend auf dem Boden zusammen. Belesa riß sich von Galbro los. Sie rannte schluchzend zu dem Kind, kniete sich neben ihm nieder. Sie drückte es an sich und blickte mit erzürntem Gesicht zu ihrem Oheim hoch, um ihn mit all ihrem berechtigten Zorn zu überschütten. Aber er schaute gar nicht in ihre Richtung. Er schien sowohl sie als auch sein beklagenswertes Opfer vergessen zu haben. Sie glaubte ihren Ohren nicht trauen zu können, als sie hörte, wie er zu Villiers sagte: »Ich nehme Euer Angebot an, Zarono. In Mitras Namen, laßt uns diesen verfluchten Schatz suchen und von dieser verdammten Küste verschwinden!«
    Bei diesen Worten sank das Feuer ihres Zornes zu Asche zusammen. Eines weiteren Wortes unfähig, hob sie das weinende Kind auf die Arme und trug es die Treppe hoch. Bei einem Blick über die Schulter sah sie Valenso am Tisch mehr kauern als sitzen und Wein aus einem riesigen Pokal in sich hineingießen, den er mit beiden bebenden Händen hielt, während Zarono wie ein Aasgeier über ihn gebeugt stand. Offenbar war er überrascht über die unerwarteten Geschehnisse, aber auch bereit, den Gesinnungsumschwung des Grafen zu nutzen. Er redete mit leiser, aber fester Stimme auf ihn ein, und Valenso nickte nur in dumpfer Zustimmung, wie einer, der kaum hört, was gesagt wird. Galbro stand mit Daumen und Zeigefinger nachdenklich ans Kinn gedrückt im Schatten, und die Bediensteten entlang den Wänden blickten einander verstohlen an, bestürzt über den Zusammenbruch ihres Herrn.
    In ihrem Gemach legte Belesa das halbohnmächtige Kind auf das Bett und machte sich daran, die blutenden Striemen auf der zarten Haut auszuwaschen und lindernde Salbe daraufzustreichen. Tina gab sich schwach wimmernd, doch vertrauensvoll den sanften Händen ihrer Herrin hin. Belesa war, als wäre die Welt um sie zusammengebrochen. Sie fühlte sich elend und zitterte unter den Nachwirkungen des brutalen Schockes des Erlebten. Furcht vor ihrem Onkel und Haß auf ihn erwuchsen in ihrem Herzen. Sie hatte ihn nie geliebt. Er war streng, zeigte keinerlei warme Gefühle und war obendrein habgierig und geizig. Doch zumindest hatte sie ihn bisher für gerecht und tapfer gehalten. Ekel schüttelte sie bei der Erinnerung an seine vorquellenden Augen und das verzerrte weiße Gesicht. Irgend etwas hatte zu seiner wahnsinnigen Angst geführt. Aus ihr heraus hatte er das einzige Geschöpf, das sie ins Herz geschlossen hatte, so grausam geschlagen, und

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