Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber
zwischen den Schulterblättern aus dem Rücken ragte.
Erschrocken brüllten alle auf. Dem Brüllen folgten schrille Schreie, die das Blut stocken ließen, und ein heftiges Schmettern gegen das Tor. Flammende Pfeile schwirrten über die Palisaden und bohrten sich in das Holz der Hütten. Dünner blauer Rauch kräuselte himmelwärts. Und schon kamen hinter den Blockhütten entlang der Südseite dunkle Gestalten hervorgeschlichen.
»Die Pikten sind im Fort!« donnerte Conan.
Die Hölle brach aus. Die Seewölfe hörten auf, einander zu bekämpfen. Einige wandten sich den Wilden zu, andere sprangen auf den Wehrgang. Immer mehr Pikten strömten hinter den Hütten hervor auf den Hof, und ihre Streitäxte klirrten gegen die Säbel der Seeleute und die Schwerter der Soldaten.
Zarono versuchte auf die Füße zu kommen, als ein bemalter Wilder von hinten auf ihn zustürzte und ihm mit seiner Streitaxt den Schädel spaltete.
Conan, mit einem Trupp Seeleute hinter sich, kämpfte gegen die Pikten im Fort. Strombanni stieg mit dem größten Teil seiner Leute auf den Wehrgang und drosch auf die dunklen Gestalten ein, die bereits über die Palisaden kletterten. Die Pikten, die unbemerkt eingedrungen waren, während die Verteidiger des Forts sich untereinander bekämpft hatten, griffen von allen Seiten an. Valensos Soldaten hatten sich fast ausschließlich am Tor gesammelt und versuchten es gegen eine triumphierend heulende Meute Wilder zu verteidigen, die es mit einem Baumstamm rammten.
Immer mehr der Pikten erklommen die ungeschützte Südmauer und kamen hinter der Hüttenreihe hervorgestürmt. Strombanni und seine Leute wurden von den Nord- und Westpalisaden zurückgedrängt, und gleich darauf überschwemmte die Welle der über die Palisaden brandenden nackten Wilden den ganzen Hof. Sie zerrten die Verteidiger zu Boden wie Wölfe. Die Schlacht wurde zu einem Strudel bemalter Gestalten um kleine Gruppen verzweifelter Weißer. Pikten, Soldaten und Seeleute lagen über den ganzen Hof verstreut, und achtlose Füße stapften darüber.
Blutbesudelte Wilde drangen heulend in die Hütten, und die schrillen Schreie von Frauen und Kindern, die unter den Streitäxten starben, übertönten den Kampflärm. Als die Soldaten diese herzerweichenden Schreie ihrer Angehörigen hörten, verließen sie ihre Posten am Tor, und in Augenblicksschnelle quollen die Pikten auch an diesem Punkt ins Fort. Flammen loderten prasselnd aus so mancher Blockhütte.
»Zum Herrenhaus!« brüllte Conan. Ein Dutzend Männer schlossen sich ihm an, als er sich einen Weg durch die zähnefletschende Meute schlug.
Strombanni war an seiner Seite und schwang seinen blutigen Säbel wie einen Dreschflegel. »Wir können das Herrenhaus nicht halten«, knurrte er.
»Warum nicht?« Conan war zu beschäftigt, sich weiterzukämpfen, als daß er sich einen Blick auf den Barachanier hätte erlauben können.
»Weil – ah! « Das Jagdmesser eines Wilden stach tief in den Rücken des Piraten. »Der Teufel hole dich, Hund!« Strombanni drehte sich um und spaltete den Schädel des Pikten, ehe er taumelte und auf die Knie sank. Blut sprudelte über seine Lippen.
»Weil es brennt!« krächzte er noch und stürzte vornüber in den Staub.
Conan schaute sich schnell um. Die Männer, die sich ihm angeschlossen hatten, lagen alle in ihrem Blut. Der Indianer, der gerade vor seinen Füßen sein Leben aushauchte, war der letzte der Meute, die ihm den Weg versperrt hatte. Rings um ihn tobte die Schlacht, aber er selbst stand im Augenblick völlig allein.
Er befand sich nicht weit von der Südmauer. Mit ein paar Schritten konnte er die Palisaden erreichen, sich darüberschwingen und in der Nacht verschwinden. Aber er erinnerte sich der hilflosen Mädchen im Herrenhaus, aus dem inzwischen dichter Rauch qualmte. Er rannte darauf zu.
Ein Häuptling im Federschmuck wirbelte an der Tür zu ihm herum und hob seine Streitaxt, und von hinten kamen weitere Wilde auf ihn zugestürmt. Er hielt jedoch nicht im Laufen inne. Sein herabsausender Säbel parierte die Axt und spaltete den Schädel des Häuptlings. Einen Herzschlag später war Conan bereits durch die Tür, hatte sie zugeschlagen und verriegelt. Auf die Axthiebe, die dagegenschmetterten, achtete er nicht mehr.
Rauchfahnen zogen sich durch die Banketthalle. Mit brennenden Augen tastete er sich hindurch. Irgendwo schluchzte eine Frau hysterisch. Er kam aus einer Rauchschwade heraus und blieb abrupt stehen.
Durch den Rauch war die Halle
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