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Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Titel: Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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doch schon war auch er über die Palisaden gesprungen und griff nach seinen hilflosen Schützlingen. Als die Pikten diese Stelle außerhalb der Palisaden erreichten, waren keine Lebenden mehr zu sehen.
     
     
    8
     
    STREITER FÜR AQUILONIEN
     
    Der neue Morgen tönte das Wasser mit einem Hauch von Altrosa. Weit draußen auf dem sanft schimmernden Meer hob sich ein weißer Fleck aus dem Dunst – ein Segel, das mitten am noch verhangenen Himmel zu hängen schien. Auf einer gebüschüberwucherten Landzunge hielt Conan einen zerfetzten Umhang über ein Feuer aus grünem Holz. Immer, wenn er den Umhang wegzog, stiegen kleine Rauchwölkchen auf.
    Belesa kauerte, mit einem Arm um Tina, in seiner Nähe.
    »Glaubt Ihr, daß sie die Rauchzeichen sehen und verstehen werden?« fragte sie.
    »Das werden sie ganz bestimmt«, versicherte er ihr. »Die ganze Nacht kreuzten sie in Küstennähe, in der Hoffnung, Überlebende zu entdecken. Die Angst steckt ihnen in den Knochen. Sie sind nur etwa ein halbes Dutzend, und keiner von ihnen versteht genug von der Navigation, um zu den Barachan-Inseln zurückkehren zu können. Sie verstehen meine Signale, es ist der Kode der Seewölfe. Sie werden glücklich sein, wenn ich das Kommando über das Schiff übernehme, denn ich bin der einzige Kapitän, der überlebt hat.«
    »Aber angenommen, die Pikten sehen die Rauchzeichen?« Belesa erschauderte. Sie warf einen Blick zurück über den dunstverhangenen Sand und die Büsche vor dem Rauch, der einige Meilen nordwärts immer noch aufstieg.
    »Das ist unwahrscheinlich. Nachdem ich euch im Wald versteckt hatte, schlich ich zum Fort zurück und sah, wie sie die Weinfässer aus den Lagerhäusern rollten. Schon da torkelten die meisten. Jetzt, jedenfalls, werden sie stockbesoffen herumliegen. Mit hundert Mann könnte ich die ganze Horde ausrotten – Crom und Mitra!« brüllte er plötzlich. »Das ist gar nicht die Rote Hand, sondern eine Kriegsgaleere! Welches zivilisierte Land würde denn ein Schiff seiner Flotte hierherschicken? Es sei denn, jemand hat eine Rechnung mit Eurem Oheim offen. In dem Fall müssen sie allerdings erstmal seinen Geist beschwören.«
    Er spähte hinaus aufs Meer und bemühte sich, durch den Dunst Einzelheiten des Schiffes zu erkennen. Die Galeere näherte sich mit dem Bug voraus, so daß außer der vergoldeten Galionsfigur nur ein kleines Segel, das die Küstenbrise aufblähte, und die sich gleichmäßig bewegenden Ruder zu beiden Seiten zu sehen waren.
    »Nun«, brummte Conan, »zumindest kommen sie her, um uns an Bord zu nehmen. Es wäre ein arg langer Spaziergang zurück nach Zingara. Bis wir erfahren haben, wer und ob sie uns wohlgesinnt sind, bitte ich Euch, nicht zu erwähnen, wer ich bin. Bis sie anlegen, denke ich mir eine glaubwürdige Geschichte aus.«
    Conan trat das Feuer aus und gab Belesa den kaum noch brauchbaren Umhang. Dann rekelte er sich wie eine Raubkatze. Das Mädchen beobachtete ihn staunend, ja bewundernd. Sein Gleichmut war nicht vorgetäuscht. Die Nacht des Feuers und Blutes und danach die Flucht durch den finsteren Wald schienen ihm nichts ausgemacht zu haben. Er war so ungerührt, als hätte er die Nacht gefeiert. Streifen von Belesas Gewand waren um die paar leichten Verletzungen gewickelt, die er sich ohne Rüstung im Kampf zugezogen hatte.
    Belesa fürchtete sich nicht vor ihm. Im Gegenteil, sie fühlte sich in seiner Gegenwart sicherer als jemals, seit sie an dieser wilden Küste gestrandet waren. Er war nicht zivilisiert, wie die Seeräuberkapitäne es gewesen waren, die jedoch keinerlei Ehrenkodex anerkannten und nicht ehrloser hätten sein können. Conan lebte nach dem natürlichen, ungeschriebenen Gesetz seines Volkes, das barbarisch und blutig war, das jedoch seinen eigenen seltsamen Ehrenkodex nie verletzte.
    »Glaubt Ihr, daß er tot ist?« fragte Belesa.
    Er wußte, wen sie meinte. »Ich denke schon«, antwortete er. »Silber und Feuer sind für böse Geister tödlich – und er bekam von beidem mehr als genug ab.«
    »Und was ist mit seinem Meister?«
    »Thoth-Amon? Er ist vermutlich zurückgekehrt in irgendwelche unterirdische Gewölbe in Stygien. Diese Zauberer sind eine eigenartige Brut.«
    Keiner erwähnte dieses Thema mehr. Belesa schreckte davor zurück, sich noch einmal das Bild auszumalen, wie eine schwarze Gestalt in die Banketthalle gedrungen und eine lange verzögerte Rache auf grauenvolle Weise ausgeübt worden war.
    Das Schiff war inzwischen näher gekommen, aber es

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